Stadler: Audi will stärker wachsen als der Gesamtmarkt

Hauptversammlung in Ingolstadt

Stadler: Audi will stärker wachsen als der Gesamtmarkt
VW-Chef Martin Winterkorn und Rupert Stadler. © dpa

Die VW-Tochter Audi befindet sich auf Rekordkurs. In den ersten vier Monaten des Jahres setzten der Autobauer über 431.000 Fahrzeuge ab. Zugleich verbesserten die Ingolstädter ihr operatives Ergebnis.

Von Frank Mertens

Der Ingolstädter Autobauer Audi setzt seine Erfolgsfahrt unverändert fort und präsentierte auf der Hauptversammlung des Konzerns am Donnerstag am Firmensitz in Ingolstadt Bestwerte.

Nachdem die VW-Tochter in den ersten vier Monaten des Jahres ungeachtet der Absatzkrise auf dem europäischen Automarkt weltweit über 471.000 Fahrzeuge absetzen konnte und damit einen Zuwachs von 11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielen konnte, peilt Konzernchef Rupert Stadler für 2012 ein neues Rekordjahr an. "Mit Blick auf das Gesamtjahr wollen wir in allen Regionen weltweit zulegen." Optimistisch stimme ihn dabei der Umstand, dass Audi stärker wachse als der Gesamtmarkt. Im Vorjahr hatte Audi mehr als 1,3 Millionen Autos verkauft.

Audi mit 11,4 Prozent Umsatzrendite

Stadler rechnet zwar damit, dass sich der globale Aufschwung fortsetzt, jedoch werde die wirtschaftliche Dynamik nachlassen. "Für die Automobilbranche gehen Experten davon aus, dass der weltweite Pkw-Absatz dieses Jahr um vier Prozent steigen wird. Wir setzen uns deshalb ein klares Ziel: Audi will 2012 stärker wachsen als der Gesamtmarkt." Angesichts des derzeitigen Absatzwachstums zeigte sich Stadler zuversichtlich, dass man sein Absatzziel von 1,5 Millionen Einheiten für das Jahr 2015 bereits einem großen Schritt näher komme. "Und so wie es im Moment ausschaut, könnten wir diese Zielmarke auch schon früher passieren."

Für den Wachstumskurs des Unternehmens spielt auch die Motorradmarke Ducati, die Audi für einen bislang nicht bestätigten Betrag von 860 Millionen Euro übernommen hat, eine wichtige Rolle. Hier sieh Stadler eine Vielzahl von Synergien wie etwas beim Leichtbau oder Fahrwerk. Vor allem aber wird der Boommarkt China für die Absatzerhöhung von Audi eine wichtige Rolle spielen. Hier konnte Audi in den ersten vier Monaten des Jahres mit 124.300 Einheiten einen Zuwachs von 41,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielen. Für dieses Jahr erwartet Stadler in China ein zweistelliges Wachstum, um so seinem Ziel näher zu kommen, dort 2013 sein zweimillionstes Fahrzeug ausliefern zu können. Dazu plant Audi einen Ausbau seiner Vertriebsstruktur. So soll bis Ende 2013 die Zahl der Händler auf 400 zu erhöhen.

Zweistellig soll für Stadler auch das Wachstum in den USA ausfallen, um dort erstmals mehr als 130.000 Einheiten auszuliefern. Im Vorjahr lag der Absatz von Audi in den USA bei fast 118.000 Einheiten. Eine wichtige Entscheidung für die Entwicklung auf dem nordamerikanischen Markt sei dabei die gerade getroffene Entscheidung des Baus eines Werks in Mexiko. "Wir wollen unabhängiger werden gegenüber möglichen Wechselkursschwankungen. Denn wer im Dollar-Raum Autos verkauft und dort gleichzeitig produziert, minimiert sein Risiko." Für Stadler gehe es auch um Wachstumschancen in anderen Regionen der Welt. "Mexiko liegt gleichzeitig in mehreren Freihandelszonen. So können wir zollfrei in die USA, aber auch nach Lateinamerika und nach Europa liefern."

Operatives Ergebnis auf Niveau des Vorjahres

Wie Finanz-Vorstand Axel Strotbek hinzufügte, plane der Konzern unter der Voraussetzung, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht weiter verschlechtern, für dieses Jahr mit einem opertiven Ergebnis in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Zeichen zum Erreichen dieser Zielsetzung stehen nicht schlecht. So konnten im ersten Quartal dieses Jahres die Umsatzerlöse um 17,8 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro gesteigert werden und eine operatives Ergebnis von 1,4 Milliarden erzielt werden. In 2011 hatte Audi ein operatives Ergebnis von 5,34 Milliarden Euro erzielt.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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