Audi Sport Abt Schaeffler mit der Nummer 1 zur Formel E-Premiere

Auch Renault e.dams präsentiert neuen Elektroboliden

Audi Sport Abt Schaeffler mit der Nummer 1 zur Formel E-Premiere
Formel E-Champion Lucas di Grassi präsentiert den neuen Boliden © Audi Sport

Zur vierten Saison der Formel E feiert Audi eine besondere Premiere. Die Ingolstädter haben erstmals die Hoheit mit den langjährigen Partnern Schaeffler und Abt und stellen zugleich den Weltmeister.

Audi Sport hat den neuen Formel E-Rennwagen FE04 für die vierte Saison der elektrischen Serie vorgestellt. Nachdem die Ingolstädter in den vergangenen drei Saisons Technologiepartner im Team Abt Schaeffler Audi Sport waren, hat die VW-Tochter nun erstmals die Führung im neuen Team Audi Sport Abt Schaeffler übernommen.

„Als erster deutscher Automobilhersteller engagieren wir uns nach fast 40 Jahren erfolgreichem Motorsport auf höchstem Niveau nun auch in der Formel E mit dem Ziel, neue Technologien für die Serie zu erproben und weiterzuentwickeln“, sagte Entwicklungsvorstand Peter Mertens bei der Weltpremiere der beiden elektrischen Boliden in Neuburg, „nach quattro, TFSI, TDI, Hybridantrieb und vielen anderen Innovationen ist unser erstes Formelauto ein Vorbote unserer Produktoffensive im Bereich der Elektromobilität, die wir 2018 mit dem Audi e-tron einläuten.“

Komplett neuer Antriebsstrang

Neu in der vierten Auflage ist der Antriebsstrang, der „mit Technologiepartner Schaeffler komplett neu entwickelt wurde“, wie Audi-Motorsportchef Dieter Gass sagte. Herzstück ist dabei die Motor-Getriebe-Kombination, die effizienter gestaltet wurde. Wie auch in den Saisons zuvor setzen Audi und Schaeffler auf lediglich einen Gang zur Kraftübertragung.

Die Erneuerung des Antriebsstranges sowie das neue Carbongehäuse sollen laut Grass auch andere Töne erzeugen als das bisherige Pfeifen der Elektrofahrzeuge. Hinzu kommt ein neuer Farbanstrich in den Grundfarben Weiß, Metallicgrün und Schwarz.

Bewährtes Fahrduo

Ganz besonders stolz sind sie in Ingolstadt auf die Startnummer den neuen Audi e-tron FE04. Denn Weltmeister Lucas di Grassi geht erstmals als Titelverteidiger der Formel E mit der Nummer eins an den Start. Der 33 Jahre alte Brasilianer selbst fuhr sein neues Dienstfahrzeug in Neuburg auf die Bühne.

Sein Teamkollege bleibt Daniel Abt, Sohn des früheren Teamchefs Hans-Jürgen Abt. Der 24-Jährige aus dem Allgäu erhält einen Vertrag als Audi-Werksfahrer sowie die Startnummer 66. Zusätzliche rote Farbmarkierungen dienen den Zuschauern weiterhin zur besseren Unterscheidung der beiden Audi-Piloten. Das Duo bildet von Geburt der Rennserie ein Team und holte bei den bisherigen 33 ausgetragenen Rennen sechs Siege, 24 Podiumsplätze sowie und vier Pole-Positions.

Als Nachfolger von Teamchef Abt fungiert nun Allan McNish. Der frühere Formel 1-Fahrer aus Schottland hat das Team Abt Schaeffler Audi Sport schon die gesamte dritte Saison begleitet. Zudem gewann der Rennpilot drei Mal die 24 Stunden von Le Mans für Audi.

Renault e.dams wieder auf Titeljagd

Renault geht mit dem Z.E. 17 an den Start
Renault geht mit dem Z.E. 17 an den Start Renault

Auch der wohl wieder stärkste Konkurrent von Audi Sport Abt Schaeffler hat seinen neuen Boliden bereits vorgestellt. Das Team Renault e.dams geht mit dem Z.E. 17 in die vierte Saison und will nach dem knapp verlorenen Titelrennen Ende Juli im nächsten Jahr wieder von ganz oben grüßen.

„Unsere starke Position in der Formel E ist zu großen Teilen den Erfahrungen zu verdanken, die wir in der Formel 1 seit der Einführung der ersten Hybridsysteme 2009 gemacht haben”, sagt Cyril Abiteboul, Managing Director von Renault Sport Racing. Auch die Franzosen setzen auf das bekannte Duo, den Schweizer Sebastien Buemi und Nicolas Prost, Sohn des ehemaligen Formel 1-Weltmeisters Alain Prost.

Neben dem Titel bereitet sich Renault – wie alle anderen Teams auch – auf die wegweisende fünfte Saison vor. Dann wird nur noch ein Auto eingesetzt und der Wechsel zur Hälfte des Rennens fällt weg.

Formel E auch wieder in Berlin

Die Rennpremiere bestreiten der Audi e-tron FE04 sowie der Z.E. 17 am 2. Dezember 2017 beim Saisonauftakt in Hongkong. Am 19. Mai gastiert die Rennserie wieder in Berlin auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Anders als in der letzten Saison findet im kommenden Jahr aber nur ein Lauf statt. Der Titel selbst wird wie in der dritten Auflage spätestens am letzten Juli-Wochenende mit den beiden Läufen in Montreal vergeben. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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