Audi Q7 gebraucht: Verlässliches Dickschiff

Ab 13.200 Euro

Durch seine Protzigkeit fällt der Audi Q7 auch acht Jahre nach der Markteinführung immer noch auf. Als Gebrauchter präsentiert sich das massige SUV trotz typischer Macken aber überwiegend solide.

Zwei Meter sind erlaubt, der Audi Q7 aber ist mit Außenspiegeln viel breiter: Das SUV aus Ingolstadt dürfte die linke Spur in vielen Autobahnbaustellen streng genommen nicht befahren. Das illustriert ganz gut, wie dieses Auto mehr noch als viele seiner Konkurrenten oft wahrgenommen wird: als protzig und überdimensioniert. Ungeachtet des Trends zu immer kompakteren Geländegängern macht das Audi-SUV aber ein schlagendes Argument für sich geltend, das viele Gebrauchtwagenkäufer überzeugen dürfte: Der Q7 ist - auch das passt zu seinem Auftritt - überwiegend solide.

Audi Q7 meistens völlig mängelfrei

Die meisten Fahrzeuge absolvierten die Kfz-Hautuntersuchung (HU) völlig mängelfrei, so der «TÜV Report 2014». Allerdings hat auch der massigste Audi, der in der Höhe sowieso, aber auch in der Länge die Mercedes S-Klasse übertrifft, so seine typischen Macken. Dazu zählen marode Radaufhängungen ab dem fünften Jahr, ab dem sechsten steigt laut dem Report auch die Zahl defekter Lenkgetriebe des weit mehr als zwei Tonnen schweren Dickschiffs.

Auffällig sind auf dem Prüfstand auch die recht oft mängelbehafteten Scheinwerfer und Feststellbremsen. Dazu kommt häufiger Ölverlust. Der ADAC notiert: Außer gelegentlichen Batterieproblemen gebe es vereinzelt Störungen im Motormanagement bei bis 2007 gebauten Dieseln.

Audi Q7 stets mit Allrad

«Ein sportliches, komfortables und hochleistungsfähiges Freizeit- sowie Businessauto im großen Zuschnitt» - so bewarb Audi den Q7 bei der Markteinführung im Jahr 2006. Und der Hersteller versprach in wesentlichen Punkten nicht zu viel: Das auf mehr als 2000 Liter erweiterbare Ladevolumen ist üppig, bis zu sieben Personen können mitfahren, bestellbar sind viele Luxus-Extras. Im Jahr 2009 überarbeitete Audi den Q7 leicht, es gab einen neuen Kühlergrill und Veränderungen an Stoßfängern und Heckklappe.

Im stets allradgetriebenen Q7 kommen Sechs-, Acht- und Zwölfzylindermotoren mit bis zu 368 kW/500 PS zum Einsatz: Das Topmodell, der Q7 V12 TDI mit 6,0 Liter großem V12-Diesel, wurde als Neuwagen zwischen 2008 und 2012 angeboten. Ansonsten kommen die Selbstzünder je nach Baujahr und Ausführung auf 150 kW/204 PS bis 250 kW/340 PS. Die Benziner leisten zwischen 200 kW/272 PS und 257 kW/350 PS. Wer ein Hybrid-Modell sucht, wird beim Q7, anders als beim kleinen Bruder Q5, nicht fündig.

Audi Q7 ab 13.200 Euro

Rund 13.200 Euro - so viel kostet ein Audi Q7 auf dem Gebrauchtwagenmarkt laut dem Branchendienst Schwacke mindestens. Zu diesem Preis sollte ein Exemplar des 3.6 FSI quattro tiptronic mit 206 kW/280 PS vom Baujahr 2006 und durchschnittlich 110.800 Kilometern auf dem Tacho zu finden sein. Wer beim Q7 mit dem 150 kW/204 PS starken Einstiegsdiesel liebäugelt, sollte für ein Fahrzeug von 2010 noch rund 30.600 Euro einplanen (Laufleistung: 84.300 Kilometer). Das Zwölfzylinder-Topmodell schlägt als Q7 V12 TDI DPF quattro tiptronic von 2008 noch mit mindestens um die 49.250 Euro zu Buche (125.000 Kilometer). (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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