Der Audi Q5 bereitet nach dem Kauf als Gebrauchtwagen so gut wie keine Probleme. Das einzige Problem ist der Kauf selbst: Durch seine gute Qualität bleibt das SUV sehr wertstabl.
Flankiert vom wuchtigen Q7 und dem kompakten Q3 ist der Q5 derzeit die goldene Mitte im SUV-Programm von Audi bevor im Herbst der neue Q2 zu den Händlern rollt. Bei einer Länge von gut 4,60 Metern und einem Kofferraumvolumen von 540 Litern ist der Q5 eine gerngesehene Kombi-Alternative bei Familien.
Das Attribut «golden» darf auch bei der Zuverlässigkeit ernst genommen werden. Denn der Q5 meistert bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) regelmäßig einen souveränen Auftritt, bilanziert der «TÜV Report 2016». Dem Q5 werden «überdurchschnittlich wenige Mängel attestiert» - und das trotz oft sehr hoher Laufleistung.
Audi Q5 pannensicher unterwegs
Einzig die Bremsschläuche bereiten schon bei der ersten HU nach drei Jahren immer wieder Probleme, gelegentlich leide der Q5 unter Ölverlust. Gleiches Bild, wenn man den ADAC fragt: «Der Q5 gehört in der Mittelklasse zu den pannensichersten Modellen im Pannenjahr 2015», bilanziert der Club mit Blick auf seine alljährliche Statistik. Das Mittelklasse-SUV weise nur «moderate, einzelne Pannenschwerpunkte» auf. Dazu zählen defekte Turbolader bei Dieselautos vom Baujahr 2012, streikende Zündspulen bei Benzinern von 2010 und kaputte Automatikgetriebe (2009).
Größere Probleme gab es im Zusammenhang mit Rückrufen. Schon fünf solcher Aktionen trafen den Q5. Zuletzt bat Audi Anfang 2015 in die Werkstätten. Bei rund 3000 Autos von März 2011 bis Mai 2012 gab es Probleme mit der Einspritzanlage. Beim größten Rückruf im August 2014 musste an 36.600 Fahrzeugen der Bauzeit März bis Dezember 2012 wegen möglichen Ausfalls der Bremskraftverstärkung nachgebessert werden.
Audi Q5-Schnäppchen nicht in Sicht
Der Q5 kam 2008 auf den Markt. 2012 führte Audi eine eher unauffällige Modellpflege durch. Sie brachte leichte Änderungen an Heck und Front und machte die Motoren kräftiger und sparsamer. Beliebtester Motor ist der 2.0 TDI, der je nach Jahrgang und Ausbaustufe auf 105 kW/143 PS bis 140 kW/190 PS kommt. Die restlichen Diesel sind Dreiliter-Maschinen in V6-Bauweise, die 176 kW/240 PS bis 250 kW/340 PS abgeben. Die weniger nachgefragten Benziner kommen als Vierzylinder auf 132 kW/180 PS bis 169 kW/230 PS. Der V6-Ottomotor leistet 199 kW/270 PS. Seit dem Facelift gibt er 200 kW/272 PS ab. 2011 erschien der Q5 auch als 155 kW/211 PS starker Hybrid.
«Das größte Problem des Q5 sind seine stattlichen Preise», schreibt der «TÜV Report». Schon als Neuwagen kein Schnäppchen, zeigt er sich als Gebrauchter recht wertstabil. So wird ein Q5 2.0 TDI quattro von 2008 mit 125 kW/170 PS laut Schwacke-Liste noch für durchschnittlich 17.100 Euro gehandelt - bei 140.400 Kilometern im Mittel. Den im Folgejahr eingeführten Einstiegsdiesel mit 105 kW/143 PS listet Schwacke noch mit mindestens 17.500 Euro (124.800 Kilometer). Wer einen jüngeren Benziner sucht, wird im Q5 2.0 TFSI quattro von 2014 mit 132 kW/180 PS fündig, der regelmäßig für um die 26.000 Euro den Besitzer wechselt - bei im Schnitt 30.300 Kilometern auf dem Tacho. (dpa/tmn)