Die VW-Tochter Audi hat den e-tron GT überarbeitet. Das Elektro-Flaggschiff kann nun vieles besser als der Vorgänger.
Der Ingolstädter Autobauer Audi hat sein Elektro-Flaggschiff umfangreich geliftet. Während die äußerlichen Veränderungen gering ausfallen, tut sich viel an Antrieb, Batterie, Ladeleistung und Fahrwerk. Neu ist auch eine fast 1000 PS starke „Performance“-Version der Limousine. Die Preise steigen kräftig und starten bei 126.000 Euro.
Schon im Einstiegsmodell S E-Tron steigt die Leistung der beiden Motoren um rund 200 PS auf insgesamt 679 PS, das RS-Modell erhält eine noch etwas stärkere Kraftspritze und kommt nun auf 630 kW/863 PS kurzzeitige Maximalleistung. Gekrönt wird das Programm durch eine neu Top-Variante mit 925 PS, die in 2,5 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt und erst bei 250 km/h abriegelt. Der PS-Zuwachs resultiert vor allem aus einem neuen, stärkeren PSM-E-Antrieb an der Vorderachse sowie einer überarbeiteten Leistungselektronik.
Reichweite hat sich verbessert
Auch die neue Batterie trägt zur Leistungsverbesserung bei. Vor allem aber soll durch sie die häufig bemängelte Reichweite steigen: auf bis zu 609 Norm-Kilometer. Das entspricht trotz stärkerer Motoren einem Plus von rund 100 Kilometer. Die Nettokapazität legt von 83,7 auf 97 kWh zu, hinzu kommen neue Materialien und ein veränderter Aufbau sowie ein modifiziertes Kühlsystem. Auch die maximale Ladeleistung des Speichers erhöht sich, von 270 auf nun 320 kW. Im besten Fall soll das Vollladen von 10 auf 80 Prozent nur 18 Minuten in Anspruch nehmen. Audi verspricht eine günstigere und gleichmäßigere Ladekurve, die zudem länger auf hohem Niveau verharrt.
Neu präsentiert sich auch das Fahrwerk, das der Audi aus dem ebenfalls frisch überarbeiteten Schwestermodell Porsche Taycan übernimmt. Statt der bisher verwendeten Stahlfederung kommt nun ein Zweikammer-Luftfahrwerk zum Einsatz, optional lässt es sich um „Aktivfahrwerk“ aufrüsten, das den Fahrzeugaufbau dann nahezu immer in Waage hält.
Geringe optische Änderungen
Die optischen Eingriffe fallen im Vergleich vernachlässigbar aus. Unter anderem gibt es leichte Modifikationen an der Front, um die einzelnen Leistungsstufen stärker untereinander zu differenzieren. Innen gibt es neue Materialien, geänderte Sitze und ein neues, abgeflachtes Lenkrad.
Die gründliche technische Aufwertung soll die bislang eher maue Nachfrage nach dem Top-Elektriker der Ingolstädter ankurbeln. Vor allem im Vergleich zum eng verwandten Porsche Taycan konnte sich der E-Tron bislang nicht profilieren. Vor allem die höhere Reichweite könnte das nun ändern. Erkauft wird das durch ein deutliches Anheben des Preisniveaus. Das neue Modell startet rund 20.000 Euro höher als die bisherige Basis. (SP-X)