Audi Charging Hub: Bequemes Laden in Berlin

Ausbau der Ladeinfrastruktur

Audi Charging Hub: Bequemes Laden in Berlin
Audi hat in Berlin seinen dritten Charging Hub eröffnet, in unmittelbarer Nähe zum Frischeparadies. © Audi

Audi scheint mit seinem Charging Hubs in Nürnberg und Zürich den Nerv seiner Kunden getroffen zu haben. Nun wurde in Berlin die dritte Ladestation eröffnet.

Dass das Angebot dieser Art von Ladestationen bei Fahrern und Fahrerinnen eines Elektroautos ankommt, zeigt der Blick auf die Statistik. Seit der Eröffnung des Nürnberger Standortes im Dezember 2021 wurden dort bereits 12.000 Ladevorgänge durchgeführt, wie Audi-Rollout-Manager Willibald Hagen sagt. „Das ist mehr, als wir erwartet haben.“ Durchschnittlich legen täglich am ersten Charging Hub der VW-Tochter 36 Elektroautofahrer einen Ladestopp ein. Die Hälfte davon seien Fahrer eines Audi.

Während der Nürnberger Charging Hub über sechs Ladepunkte verfügt, sind es an dem neuen Standort in Berlin-Mitte an der Hermann-Blankenstein-Straße 48 nur vier. Doch das ist nicht der einzige Unterschied. Während der Nürnberger Standort über eine Lounge verfügt, hat man darauf in Berlin verzichtet. Der Standort liegt direkt neben dem Frischeparadies, einem Feinkostgeschäft mit angeschlossenem Bistro und Toiletten. „Für uns ist das Frischeparadies ein idealer Partner, da er mit seinem Premiumanspruch gut zur Marke Audi past“, so Elias Hammer, der Projektleiter des Berliner Standorts.

Nähe zu Einkaufsmöglichkeit

Mittels Schwenkarm wird das Laden erleichtert. Foto: Audi

Im Frischeparadies können die Nutzerinnen und Nutzer des Charging Hubs während des Ladevorgangs die Zeit für einen Einkauf oder einen Snack nutzen. Im Schnitt, so berichtet Hagen, verbringen die E-Autofahrer zwischen 30 und 40 Minuten an der Ladestation.

Die Nähe zu einem Lebensmittelgeschäft wie dem Frischeparadies sei auch mit ausschlaggebend für die Standortwahl gewesen, berichtet Elias Hammer, der Projektleiter des Berliner Charging Hubs. „Die Anbindung an solche Geschäfte wird auch bei kommenden Standorten eine Rolle spielen“, so Hammer. Eine bestehende Infrastruktur zu nutzen ist schließlich effizienter und kostengünstiger, als sie selbst zu errichten.

Ein weiterer Aspekt der Standortentscheidung in Berlin war zudem, dass man das dortige Stromnetz des Frischeparadies mitnutzen konnte. So entfiel eine aufwändige Installation der notwendigen Stromanschlüsse. Aufgrund der modularen Bauweise des Audi Charging Hubs hat es so gerade einmal vier Wochen gedauert, ihn zu errichten.

Ladeleistung bis zu 320 kW

Während andere Schnellladestationen wie beispielsweise die von Ionity auf Mittelspannung setzen, handelt es sich in Berlin um einen Niederspannungsanschluss. Hier steht eine Ladeleistung von insgesamt 640 Kilowatt zur Verfügung. Die vier Ladepunkte, die sich geschützt unter einem Solardach befinden, bieten vier HPC-Ladepunkte mit einer Leistung von bis zu 320 kW. Die durch die Sonne gewonnene Energie landet dann im Pufferspeicher – und kann für weitere Ladevorgänge genutzt werden.

Bei der Konzeption des Charging Hubs habe man natürlich auch auf die Barrierefreiheit geachtet, berichtet Hammer. Das fängt bereits beim Start des Ladevorgangs an. Das Bedienpanel lässt sich in der Höhe verstellen, sodass er auch von einem Rollstuhlfahrer mühelos zu bedienen ist. An jedem Ladepunkt gibt es zudem ein Display, auf dem Informationen über sich in der Nähe befindende Point of Interests befinden.

Ausgestattet mit Second Life-Batterien

Auf dem Display lassen sich u.a. Point of Interests abrufen. Foto: Audi

Ausgestattet ist der Charging Hub übrigens mit Second Life-Batterien aus e-tron-Modellen. Sie laden den Pufferspeicher nur dann, wenn im Frischeparadies wenig Strom benötigt benötigt. „Mit unserer dynamischen Lastregelung verschieben wir unseren Energiebedarf in eine Tageszeit, in der das Frischeparadies weniger Last aus dem Netz zieht“, so Hammer. Auch unter Kostengesichtspunkten lohnt sich die Fahrt zum neuen Charging Hub. So kostet die Kilowattstunde für Audi-Kunden nur 3C5 ent, Fremdkunden brauchen nur 50 Cent bezahlen, wenn sie mit einer Kreditkarte zahlen. Ein Lesegerät befindet sich an jedem Ladepunkt.

Auf diese Option sollten auch Nutzer einer Lade-App zurückgreifen. Denn Nutzer beispielsweise der Mobility+App von EnBW müssen sonst zehn Cent mehr zahlen. Zugleich besteht die Möglichkeit, sich im Vorfeld des Ladestopps einen der vier Ladeplätze zu reservieren. Wenn man das getan hat, klappt ein kleines Absperrgitter auf dem Boden hoch.

Nach der Eröffnung des Berliner Standorts, der bereits in den Lade-Apps und auch bei Google aufgeführt ist, wird Ende Mai in Salzburg den nächsten Charging Hub geben. Der nächste folgt dann in München.

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