Gütetermin zwischen Audi und Ex-Chefentwickler gescheitert

Nach Kündigung im Zuge der Dieselaffäre

Gütetermin zwischen Audi und Ex-Chefentwickler gescheitert
Ulrich Weiß (m.) mit seinen Anwälten © dpa

Audi hat sich im Streit um eine Kündigung im Zuge des Diesel-Skandals nicht mit seinem einstigen Chef-Entwickler einigen können. Eine Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht Heilbronn scheiterte.

Im Streit um seine Kündigung im Zuge der Abgas-Affäre hat sich Audi mit dem ehemaligen Chef-Entwickler für Dieselmotoren zunächst nicht einigen können. Eine Güteverhandlung scheiterte am Dienstag vor dem Arbeitsgericht in Heilbronn. Der frühere Chef der Motorenentwicklung am Standort Neckarsulm, Ulrich Weiß, war nach der Aufdeckung der Betrugssoftware bei Dieselmotoren im November 2015 zunächst bezahlt freigestellt worden. Im Februar kündigte ihm Audi. Weiß sieht sich als Bauernopfer.

Angeblich nicht über Manipulation informiert

Audi hält die Kündigung für gerechtfertigt. Ein Grund für den Schritt sei gewesen, dass Weiß den Vorstand bis September 2015 nicht über Manipulationen informiert habe, von denen er nach Auffassung von Audi wusste. Zudem wirft der Autobauer dem Mann vor, Daten vernichtet zu haben. Er selbst weist die Vorwürfe zurück. Audi schloss trotz der zunächst gescheiterten Einigung nicht aus, dass ein Vergleich mit Weiß geschlossen werden könne. «Das Thema Vergleich wird gerade intensiv bearbeitet und wir werden, wenn es soweit ist, auf jeden Fall auf den Kläger zukommen», sagte Anwältin Martina Hidalgo, die im Auftrag des Autobauers tätig ist.

Im September 2015 wurde in den USA bekannt, dass VW über Jahre ein Programm zur Manipulation von Diesel-Abgaswerten einsetzte. Neben der Kernmarke VW sind auch Modelle der Töchter betroffen - darunter Audi. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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