Audi hat den A8 einem Facelift unterzogen. Den Cw-Wert konnte die VW-Tochter dabei indes nicht verbessern. Er liegt weiter bei 0,26. Dennoch konnten die Ingolstädter den Verbrauch signifikant reduzieren.
Von Frank Mertens
Der neue Audi A8 ist ohne Frage ein überzeugendes Auto. Sein Auftritt vermittelt im Oberklasse-Segment viel Sportlichkeit, vielleicht ist das Flaggschiff der Ingolstädter sogar die sportlichste Limousine im Vergleich zu einem BMW 7er oder der Mercedes S-Klasse.
Schaut man allein aufs Gewicht von 1830 Kilogramm beim 3.0 TFSI, dann setzt der Audi A8 hier unter den mit Allrad angetriebenen Oberklassekonkurrenten den Bestwert. Dank der Aluminium-Bauweise – dem Audi Space-Frame – wiegt die Karosserie gerade einmal 231 Kilogramm, das sind rund 40 Prozent weniger als bei einer Stahlkarosserie. Da kann keiner der Mitbewerber mithalten.
Mercedes S-Klasse mit bestem Cw-Wert
Doch beim Cw-Wert, der in der Autoindustrie mit Blick auf den Verbrauch und damit die CO2-Reduktion eine zunehmende Rolle spielt, hinkt das Flaggschiff aus Ingolstadt der Konkurrenz hinterher. Während die neue Mercedes S-Klasse hier mit dem S 350 BlueTec mit 0,24 den Bestwert stellt, kommt der neue Audi A8 nur auf 0,26. Ohne Frage ein guter Wert, doch von einer Marke, die mit "Vorsprung durch Technik" als Markenclaim wirbt, sollte man mehr erwarten. "Natürlich spielt die Aerodynamik für uns eine sehr wichtige Rolle in der Entwicklung", betont der Projektleiter des Audi A8, Matthias Metz, bei der Fahrpräsentation in Düsseldorf.
"Doch wir präsentieren hier ja kein absolut neues Modell, sondern ein Facelift. Entsprechend wurden hier auch keine signifikanten Veränderungen an der Karosserie vorgenommen, die weiteren Einfluss auf die Aerodynamik und die Absenkung des Cw-Wertes hätten nehmen können", so Metz weiter. Natürlich würde man genau beobachten, was die Konkurrenz in diesem Bereich unternehme – und natürlich werde Audi mit Blick auf die komplett neue Generation des Audi A8 auch hier wieder mit einem besseren Cw-Wert als 0,26 aufwarten.
A8 3.0 TFSI spart einen Liter
Doch auch wenn sich beim Facelift des A8 keine Verbesserung der Aerodynamik ergeben hat, wurde durch innermotorische Maßnahmen der Verbrauch des Flaggschiffs um bis zu zehn Prozent gesenkt – und das bei einer höheren Leistung. Mit Blick auf den 258 PS starken 3.0 TDI Clean Diesel bedeutet das bei einem Leistungsplus von 25 PS einen Minderverbrauch von 0,5 Liter, sodass sich die Oberklasselimousine mit 5,9 Liter auf 100 Kilometern begnügt. Das entspricht einem CO2-Wert von 155 g/km (ein Minus von 14 g/km im Vergleich zum Vorgänger).
Noch beeindruckender sieht die Verbrauchseinsparung beim 3.0 TFSI mit 310 PS aus, der sich mit 7,8 Liter auf 100 Kilometern zufrieden gibt. Hier wuchs mit 440 Nm das maximale Drehmoment zwar um 20 Nm an, doch der Verbrauch wurde um einen Liter reduziert, sodass er "nur noch" auf einem C02-Wert von 183 g/km (-21 g/km) kommt. "Das sind Werte, die sich mehr als sehen lassen können", stellt Metz zufrieden fest. Man kann also gespannt sein, was die VW-Tochter mit der neuen Generation des Audi A8 auch mit Blick auf die Aerodynamik anzubieten hat.
Es wird also spannend bleiben. Schließlich sagte Moni Islam, der bei Audi die Aerodynamik leitet, kürzlich im Interview mit der Autogazette, dass unter den Premiummarken "ein gesunder, sportlicher Wettbewerb" herrsche. "Legt ein Hersteller vor, dann stachelt das die anderen an, diesen Wert wieder zu unterbieten. Bei Audi nehmen wir diese Herausforderung an." Den Kunden wird es freuen, denn schließlich hat der Cw-Wert einen enormen Einfluss auf den Realverbrauch des Fahrzeugs. Und wer für ein Auto wie den A8 mindestens 74.500 Euro (3.0 TDI Clean Diesel) ausgibt, kann auch erwarten, dass er in alle relevanten Bereich von seiner Marke Bestwerte geboten bekommt.
Den aktuellen Fahrbericht zum neuen Audi A8 lesen Sie am Freitag in der Autogazette