Audi hat den neuen A8 vorgestellt. Das Flaggschiff der VW-Tochter glänzt mit einer Vielzahl von Neuerungen. Nur beim Cw-Wert bleibt alles beim Alten. Hier setzt die Mercedes S-Klasse den Maßstab.
Wer über Premiumanbieter spricht, der kommt auch schnell auf die Flaggschiffe der verschiedenen Autobauer zu sprechen. Bei BMW ist es der 7er, bei Mercedes die S-Klasse und bei Audi der A8. Sie sind die Aushängeschilder der Anbieter. Sie sorgen für ordentliche Margen, doch allein von der Stückzahl her entscheiden sie nicht über das Wohl und Wehe der Hersteller. Doch wenn es um das Image geht, darum, was die einzelnen Marken ihren Kunden im Luxussegment zu bieten haben, nehmen sie eine Ausnahmestellung ein. Sie repräsentieren alles, was die Hersteller an Know How und technischen Finessen zu bieten haben.
Dass immer ausgefeiltere Assistenzsysteme in den Fahrzeugen Einzug halten, versteht sich ebenso von selbst wie der Umstand, dass die Motoren immer effizienter werden. Wer weit mehr als 70.000 Euro für das Basismodell eines solchen Fahrzeuges ausgibt, verlangt das Beste vom Besten. Er erwartet, dass sein Auto Benchmarks setzt – und das möglichst in allen Bereichen.
Audi A8 mit Cw-Wert von 0,26
Vor allem erwartet er das von einer Marke wie Audi, die mit dem Markenclaim "Vorsprung durch Technik" wirbt. Nun also haben die Ingolstädter den neuen A8 präsentiert – und er soll, glaubt man dem Pressetext, die "Souveränität neu definieren". Keine Frage, das neueste Modell der VW-Tochter wartet mit einer Vielzahl von Highlights auf: sei es nun dank konsequenten Leichtbaus mit einem Leergewicht von 1830 Kilogramm wie beim 3.0 TFSI ("Bestwert unter den Wettbewerbern mit Allradantrieb", Audi), neuen Assistenzsystemen, einem neuen Matrix-LED-Lichtsystem oder effizienten Motoren wie dem 3.0 TDI Clean Diesel mit 258 PS mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,9 Litern.
Und was hat sich bei dem Cw-Wert getan, der beim Vorgänger bei ohne Frage guten 0,26 lag? Nichts. Auch der neue Audi A8, so die Nachfrage bei einem Sprecher, weist den gleichen Wert auf. So etwas nennt man dann Stillstand statt Fortschritt. Vor allem, wenn man sich bei dem Wettbewerber in Stuttgart umschaut, die hier die Aerodynamik offensichtlich stärker im Focus haben: So kommt der Mercedes S 350 BlueTec (258 PS) auf einen Cw-Wert von 0,24 auf.
Positiver Einfluss auf Realverbrauch
Bedenkt man, dass der Cw-Wert positiv den Verbrauch beeinflusst, wird auch ein Blick auf die Verbrauchsdaten interessant: Während der 3.0 TDI Clean Diesel im Audi A8 auf einem Durchschnittsverbrauch von 5,9 Litern kommt, sind es beim S350 BlueTec 5,5 Liter. Mit Blick auf den Cw-Wert liegt BMW mit seinem im Vorjahr überarbeitetem Flaggschiff, dem 7er, noch hinter Audi: der 730d kommt auf 0,28. Mit seinen 258 PS verbraucht er 5,6 Liter.
Gut, dass sind marginale Verbrauchs-Unterschiede. Doch gerade beim Realverbrauch, also abseits des Rollenprüfstandes und jenseits von Tempo 80, macht sich ein besserer Cw-Wert noch stärker bemerkbar. Je schneller man fährt, desto weniger verbraucht man. Und hier setzen die Schwaben gerade den Benchmark. (AG/FM)