Der Sportwagenbauer Aston Martin hat Finanzprobleme. Nun haben sich die Briten Geld von einem Konsortium besorgt.
Zu dem Konsortium gehört auch Formel-1-Milliardär Lawrence Stroll. Insgesamt rund 500 Millionen britische Pfund (592 Millionen Euro) sollen dem kriselnden Unternehmen zufließen, um Lücken in der Bilanz zu stopfen und die Finanzierung für den Bau des Hoffnungsträger-SUVs DBX zu stemmen.
Der Kanadier Stroll, der Teilhaber am Formel-1-Team Racing Point ist, soll mit dem Deal auch den Verwaltungsratsvorsitz bei Aston Martin übernehmen, wie das Unternehmen am Freitag in Gaydon mitteilte.
Schieflage durch schwache Verkäufe
Aston Martin war zuletzt durch schwache Verkäufe in Schieflage geraten. «Trotz unserer Anstrengungen haben die schwierigen Bedingungen und die darauf folgende schwache Entwicklung 2019 das Unternehmen in eine problematische Lage gebracht», sagte Vorstandschef Andy Palmer.
Es sei zu ernsthaftem Druck auf die Kassenlage gekommen. Stroll bringe eine ausgewiesene Erfahrung in der Auto- und der Luxusbranche mit. Der Milliardär hat sein Geld unter anderem mit Beteiligungen an Modemarken wie Tommy Hilfiger, Ralph Lauren und Michael Kors gemacht. Über seinen Einstieg bei Aston Martin war schon länger spekuliert worden.
17 Prozent der Anteile
Stroll und seine Partner erhalten zunächst knapp 17 Prozent der Aktien für 182 Millionen Pfund, danach soll eine Kapitalerhöhung noch einmal 318 Millionen Pfund einbringen. Die bisherigen Großaktionäre SEIG und Adeem/Primewagon reduzieren ihren Anteil durch die Finanzierung von derzeit 61 auf etwas mehr als 50 Prozent. Stroll und sein Konsortium wollen ihren Anteil auf bis zu 20 Prozent aufstocken. Strolls Formel-1-Team Racing Point wird ab der Saison 2021 als Aston-Martin-Team starten.
Aston Martin hatte seinen Hoffnungsträger DBX im November auf der L.A. Autoshow gezeigt. Der DBX wird von einem Vierliter-V8 amgetrieben, der dank doppelter Turboaufladung 550 PS und 700 Newtonmeter leistet. Wie schon bei Vantage und DB11 stammt das Aggregat von Kooperationspartner Mercedes-AMG. Der DBX spurtet in 4,5 Sekunden auf Tempo 100, maximal sind 291 km/h möglich. (AG/dpa)