Aston Martin DB5: Bonds verschollener Dienstwagen

Aston Martin DB5: Bonds verschollener Dienstwagen
Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft: James Bond und der Aston Martin DB5 in "Goldfinger" © Aston Martin Contunation

Wenn es einen automobilen Filmklassiker gibt, dann den Aston Martin DB5 von James Bond. Ein ganz besonderes Exemplar ist nun wieder aufgetaucht.

„Ihr Bentley hat ausgedient. Sie fahren jetzt Aston Martin.“ Mit nüchternen Worten, wie gewohnt leicht grantelnd, übergibt Supertüfftler Q das neue Dienstauto an 007. Einen DB5, Baujahr 1963. Das elegante, zweitürige Coupé wird im Auftrag des britischen MI6 mit ein paar Bond-Gadgets auf Stand der Technik gebracht. So besitzt der Kampfwagen einen Schleudersitz, hinter einer Klappe im Cockpit sitzt ein Radarschirm, dazu gibt es Reifenschlitzer in der Nabe der Speichenräder und Maschinengewehre in der Front.

In „Goldfinger“ jagt Sean Connery mit seinem neuen Spielzeug zunächst einer blonden Lady im weißen Mustang Cabrio hinterher, um später an Bösewicht Auric Goldfinger, alias Gert Fröbe, zu geraten. Der Streifen, der unter Cineasten als Mutter aller Agententhriller gilt, verdankt seinen Kultstatus letztlich auch dem eleganten Sportwagen. Gebaut in Handarbeit von der Manufaktur Aston Martin in Newport, die zur Zeit der Dreharbeiten bereits zum britischen Autoadel zählt. Jeden Tag verlassen elf DB5 die Fertigungshallen an der Tickford Lane. Man könnte viel mehr verkaufen können, doch die aufwendige Produktion lässt mehr nicht zu.

Diverse Exemplare für „Goldfinger“

Nach einem Diebstahl1997 verliert sich die Spur des 286 PS starken Filmhelden. Foto: Aston Martin Contunation

Für den Streifen „Goldfinger“ nach der Romanvorlage von Ian Fleming werden bis 1964 zunächst vier DB5 aufgebaut. Alle in „Snow Shadow Grey“ mit roter Innenausstattung. Zwei weitere entstehen 1965 für die Präsentation des Films in den USA. Unter Kennern aber gibt es nur ein wahres Bond-Auto – und zwar den aufgerüsteten DB5, der für die Filmaufnahmen in Andermatt und am Furka-Pass eingesetzt wird. Es trägt die Chassis-Nummer DP 216/1 und war ursprünglich rot lackiert.

Lange nach Beendigung der Dreharbeiten geht die Original-Goldfinger-Requisite 1970 in den Besitz von Gavin Keyzar über, Mitglied des Aston Martin Owners Club. Danach wird Bonds ehemaliges Dienstauto an einen Juwelier aus Utah verkauft, der ihn wiederum Mitte der Achtziger Jahre für 275.000 Dollar bei Sotheby´s versteigern lässt. Den Zuschlag erhält Anthony Pugliese, ein Filmproduzent aus Boca Raton.

Mit 4,2 Millionen Dollar versichert

Das zweitürige Coupé wird im Auftrag des britischen MI6 mit Bond-Gadgets aufgerüstet. Foto: Aston Martin Contunation

1997 schließlich verliert sich die Spur des 286 PS starken Filmhelden. DP 216/1 wird in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni aus einem Flugzeughangar in Florida gestohlen. Hinweise auf die Diebe gibt es nicht. Da das Bond-Auto mit 4,2 Millionen Dollar versichert ist, wird Pugliese zunächst selbst verdächtigt, hinter dem Diebstahl zu stecken. Er kann den Verdacht entkräften, indem er nach Auszahlung der Versicherungssumme einen Finderlohn von 100.000 Dollar aussetzt. Doch die britische Pretiose bleibt verschwunden.

Bis jetzt. Nach einem Bericht der britischen Tageszeitung „The Telegraph“, hat „Art Recovery Internation“ die Sportwagen-Ikone nach mehr als 25 Jahren im Nahen Osten aufgespürt. Die Gruppe, die auf die Jagd verlorener oder gestohlener Luxusgegenstände spezialisiert ist, will den DB5 in einer „privaten Umgebung“ gefunden haben. Wo genau, wird noch nicht mitgeteilt. Anhand der Seriennummer DP216/1 sei das Fahrzeug allerdings eindeutig identifiziert. Ein Fund, der sich lohnen dürfte. Der aktuelle Wert soll bei geschätzten 20 Millionen Euro liegen. (SP-X)

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