Mehrheit für absolutes Alkoholverbot am Steuer

Null-Promille-Grenze

Mehrheit für absolutes Alkoholverbot am Steuer
Wer volltrunken Auto fährt, verliert den Versicherungsschutz. © dpa

Wer mit dem Auto fährt, der sollte die Finger vom Alkohol lassen. Nach einer repräsentativen Umfrage spricht sich die Mehrheit der Deutschen für eine Null-Promille-Grenze am Steuer aus.

Mehr als drei Viertel der Deutschen wollen ein absolutes Alkoholverbot am Steuer. Frauen sind stärker dafür als Männer. Das geht aus einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag der «Bild am Sonntag» hervor. Demnach befürworten 77 Prozent der Befragten eine Null-Promille-Grenze im Straßenverkehr. 21 Prozent sind dagegen. Das Europaparlament in Straßburg hatte am vergangenen Dienstag eine entsprechende Regelung für Führerscheinneulinge und grundsätzlich auch für Berufsfahrer befürwortet. Bereits vor einem Jahr kam eine Umfrage des Deutschen Verkehrssicherheitsrates zu dem Ergebnis, dass sich die Mehrheit der Deutschen für ein absolutes Alkoholverbot am Steuer ausspricht.

Mehr Frauen als Männer für Null-Promille

Während laut der Umfrage 68 Prozent der Männer eine Null-Promille-Grenze im Straßenverkehr wollen, sind es bei den Frauen 85 Prozent. Für die Umfrage interviewte das Institut am Donnerstag 500 Personen im Alter ab 14 Jahren.

Nach Meinung der Straßburger Parlamentarier sollten alkoholisierte Autofahrer, die Personen oder Waren transportieren, mit Atem-Alkohol-Zündsperren ausgebremst werden. Diese Wegfahrsperren sollten in neuen Fahrzeug-Modellen eingebaut werden. In Wohngebieten soll zudem ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern gelten. Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten um die Hälfte zu verringern.

In den 27 EU-Ländern sterben nach Angaben des Parlaments jedes Jahr mehr als 35 000 Menschen bei Autounfällen. 1,5 Millionen Bürger werden schwer verletzt, von denen viele bleibende Schäden davontragen. Die gesellschaftlichen Kosten der Straßenverkehrsunfälle werden auf jährlich 130 Milliarden Euro geschätzt. (dpa)

Was sagen Sie? Sollte es eine Null-Promille-Grenze geben? Stimmen Sie mit ab. Siehe Umfrage in der rechten Randspalte.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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