Alfa Romeo setzt beim Junior auf Antriebsvielfalt. Neben einem Benziner bieten die Italiener ihn auch mit einem reinen Elektroantrieb an.
Der Junior ist nicht nur der kleinste und jüngste Alfa, sondern auch der erste mit Elektro-Option. Sicherheitshalber bieten die Italiener ihren Mini-Crossover aber auch noch mit Verbrenner an. In anderer Hinsicht sind sie weniger inkonsequent: Bei Design und Fahrdynamik hält der Kleinste die Markentugenden hoch und grenzt sich somit wirkungsvoll von seinen zahlreichen Konzerngeschwistern ab.
Der Alfa steht auf der gleichen Technik-Plattform wie etwa Jeep Avenger und Fiat 600, lässt sich das aber zumindest von außen nicht ansehen. Auffällig und eigenständig sind nicht nur die Front mit dem typischen Scudetto, sondern auch die geschwungenen Flanken und das prägnante Heck. Die Technik wiederum stammt aus dem Konzernbaukasten, wobei Alfa aber bei der elektrischen Antriebsleistung vorläufig ein Ausrufezeichen setzen darf.
Junior ist 4,17 Meter lang
Mit 4,17 Metern Länge sortiert sich der Italiener eher am unteren Rand des Segments ein, legt bei der Platzverteilung den Fokus auf Reihe eins und den Kofferraum. Letzterer fällt mit 400 Litern ordentlich aus, ein in drei Höhen justierbarer Ladeboden sorgt für Variabilität. Die E-Varianten verfügen außerdem über einen Frunk unter der Fronthaube, der immerhin das Ladekabel fasst. Vergleichsweise eng geht es in Reihe zwei zu, wo es vor allem an Knieraum mangelt.
Generell hat sich Alfa bei seinem immer frontgetriebenen Crossover um eine knackige Abstimmung bemüht, serienmäßig für sportlichen Pfiff sorgt aber vor allem die elektrische „DNA“-Fahrdynamikregelung, die Lenkung und Gasannahme auf Knopfdruck besonders sportlich wirken lässt. Wirklich ausgespielt wird das Potenzial aber erst im Spitzenmodell Elettrica Veloce, das mit tiefer gelegter Karosserie, dickeren Stabilisatoren und Torsen-Sperrdifferenzial aufwartet. Sportsitze kosten auch hier noch extra. Wer sich all das zusammenkauft, erhält dann aber auch eines der spaßigsten und dynamischsten Autos in dieser Klasse. Verlierer ist in diesem Fall allerdings der Federungskomfort.
E-Motor mit zwei Leistungsstufen
Kern des Antriebsprogramms ist der e-Motor, den es in zwei Varianten mit 156 PS („Elettrica“, ab 39.500 Euro) und 280 PS („Elettrica 280“, ab 48.500 Euro) gibt. Die stärkere Ausführung ist im Moment alfa-exklusiv, die andere gibt es in zahlreichen weiteren Konzernmodellen. Als Stromspeicher kommt jeweils eine 51 kWh große 400-Volt-NMC-Batterie zum Einsatz, die Norm-Reichweiten von rund 400 Kilometern erlauben soll. Geladen wird an der Wallbox mit 11 kW, am Schnelllade sind bis zu 100 kW möglich. Für den üblichen Ladehub von 10 auf 80 Prozent sollte man rund eine halbe Stunde einplanen. Alternativ zum E-Antrieb gibt es seit kurzem einen „Ibrida“ (ab 29.500 Euro) genannten Mildhybrid-Benziner mit drei Zylindern und 136 PS, gekoppelt an ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe.
Die Basisausstattung heißt beim Junior „Junior“ und bietet bei der Komfort-Ausstattung nur den Mindest-Standard, verlangt aber vergleichsweise wenig an optischen Zugeständnissen – Leichtmetallfelgen, Zierteile und ein schwarzer Dachhimmel beispielsweise sind auch hier Standard. Zudem erlaubt Alfa den Zukauf von weiteren Extras, womit sich der Junior von den bei Basismodellen in dieser Klasse häufigen Lockangeboten abhebt. Die nächstteure Variante „Speciale“ (plus 2.000 Euro) bietet trotzdem noch diverse Optik-Upgrades, dem elektrischen Top-Antrieb vorbehalten ist die „Veloce“-Ausführung (48.500 Euro). Dort wie auch in den beiden anderen Varianten kann beziehungsweise müssen Ausstattungs-Schmankerln noch über umfangreiche und teure Pakete (1400 bis 2500 Euro) hinzugebucht werden. Einzeln gibt es nicht viel mehr als das Panorama-Glasdach. (SP-X)