Zetsche: Kein zu enger Schulterschluss mit ADAC

Manipulation beim Autopreis "Gelber Engel"

Zetsche: Kein zu enger Schulterschluss mit ADAC
Daimler-Chef Dieter Zetsche © dpa

Daimler-Chef Dieter Zetsche hofft darauf, dass der ADAC nach dem Skandal um den Autopreis „Gelber Engel“ seine Reputation zurückgewinnt. Einen zu engen Schulterschluss seitens der Autobauer mit dem Autoclub mag er nicht erkennen.

Im Skandal um die Manipulationen beim Autopreis "Gelber Engel" hat Daimler-Chef Dieter Zetsche einen zu engen Schulterschluss der Autobauer mit dem ADAC zurückgewiesen. Ihm seien dafür keine Indizien bekannt, sagte der Daimler-Chef am Rande der Fahrvorstellung des neuen Kompaktklassemodells GLA im spanischen Granada. "Insofern wüsste ich nicht, worin diese zu große Nähe bestanden haben sollte."

Für Zetsche sei es wichtig, dass der ADAC nach den bekannt gewordenen Manipulationen nun wieder schnell seine Reputation wiederherstellt. "Für uns ist das einzig Maßgebliche, dass der ADAC seine Glauwürdigkeit zurückgewinnt." Mit Forderungen für einen Neuanfang beim ADAC hielt sich Zetsche indes zurück. Was beim ADAC vorgefallen sei, müsse natürlich scharf kritisiert werden, betonte der Daimler-Chef, dennoch sei es "nicht unbedingt hilfreich, wenn jeder in den Chor einstimmt" und "mit dem Finger" aufeinander zeige.

Zetsche verteidigt Zeitpunkt der Preis-Rückgabe

Daimler hatte am Montag nach dem Vorliegen der Prüfergebnisse der vom ADAC eingesetzten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte alle seine "Gelben Engel" der zurückliegenden Jahre zurückgegeben und damit die Konsequenz aus dem Manipulationsskandal gezogen.

Dass Daimler erst die Ergebnisse der Wirtschaftsprüfer abwartete und nicht bereits nach dem Bekanntwerden der Manipulationen der Stimmenzahl bei der Wahl zum "Lieblingsauto der Deutschen" seine Preise zurückgab, wurde von Zetsche verteidigt. Es sei "ein Gebot der Fairness", dass man erst die Untersuchungen abwarte, bevor man seine Konsequenzen ziehe.

Inwieweit die Autobauer durch den Skandal des ADAC einen wichtigen politischen Mitspieler verlieren würde, entziehe sich seiner Kenntnis, so Zetsche. "Ich glaube nicht, dass wir für unseren erfolgreichen Weg den ADAC brauchen. Doch es liegt uns daran, dass die Interessen der Autofahrer vertreten werden." (AG/FM)

Keine Beiträge vorhanden