Elektroautos überstehen auch stundenlange Staus

Test des ADAC

Elektroautos überstehen auch stundenlange Staus
Mit einem VW e-Up im Stau auf der Autobahn. © ADAC/Test und Technik

Wie verhalten sich Elektroautos bei den derzeit extremen Winterbedingungen? Der ADAC ist dieser Frage in einem Test nachgegangen.

Wie der ADAC dürften sich diese Frage nach dem Verhalten von E-Autos unter Extrembedingungen auch viele potenzielle Kunden eines E-Autos nach dem Wintereinbruch vor einer Woche gefragt haben. So mussten auf der A2 bei Bielefeld beispielsweise viele Autofahrer die Nacht bei eisigen Temperaturen im Auto verbringen, weil unter anderem Lkws die Fahrbahn blockierten.

Doch wie ergeht es E-Autos unter solchen winterlichen Bedingungen? Nach Aussagen der ADAC-Experten brauchen sich Fahrerinnen und Fahrer eines Elektroautos keine Sorgen machen. „Elektroautos können auch bei Minusgraden mehrere Stunden im Stau durchhalten, ohne dass die Batterie schlapp macht“, stellten die Tester fest.

Verbraucher können genutzt werden

Dabei können Fahrer eines E-Autos auch zusätzliche Verbraucher wie Heizung, Sitzheizung und Radio weitgehend bedenkenlos nutzen. Die Sorge, Elektroautos könnten ähnlich wie das Handy oder die Kamera den winterlichen Verhältnissen nicht standhalten, ist also unbegründet.

Zur Prüfung hat der ADAC mit einem Renault Zoe Z.E. 50 und einem VW e-Up zwei Fahrzeuge einem Härtetest unterzogen. Dabei wurden diese Modelle in der Nacht zum Freitag bei strengem Frost von -9 bis -14 °C für 12 Stunden auf ihre Widerstandsfähigkeit geprüft. Dabei wurden der Innenraum auf 22 Grad Celsius beheizt, die Sitzheizung aktiviert und das Standlicht eingeschaltet.

Möglichst mit vollem Akku auf die Autobahn

Das Ergebnis am frühen Morgen: Nach 12 Stunden waren beim Renault Zoe etwa 70 Prozent und beim VW e-up! etwa 80 Prozent des Akkus verbraucht. Damit stehe fest, dass man auch unter extremen Bedingungen also mit der 52 Kilowattstunden großen Batterie des Zoe rund 17 Stunden und mit den 32,3 Kilowattstunden des e-up! 15 Stunden in einem Stau ausharren kann. Voraussetzungen ist aber, dass die Batterie zuvor gut gefüllt ist. Wer indes mit leere Batterie in den Stau gerät und die Nacht auf der Autobahn verbringen muss, hat ein Problem. Aber das trifft auch auf die Fahrer eines Verbrenners zu, die mit einem nur gering gefüllten Tank in den Stau geraten. Für den Notfall empfiehlt es sich deshalb im Winter auch Decken im Auto zu haben. Der ADAC rät deshalb auch dazu, bei kritischen Wetter-Verhältnissen, dass E-Auto vor der Auffahrt auf eine Autobahn frühzeitig nachzuladen.

Steht man im Stau und die Batterie ist fast leer, sollten unnötige Verbraucher wie Front-/Heckscheibenheizung, Scheibenwischer und Abblendlicht ausgeschaltet werden. Die Standbeleuchtung sollte aus Sicherheitsgründen angeschaltet bleiben.

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