Große Preisspanne bei Schutzbriefen

Stiftung Warentest

Große Preisspanne bei Schutzbriefen
Bei Kunden liegt der ADAC beim Vorort-Service weit vorn. © ADAC

Rund 26,8 Millionen Autofahrer schließen ihren Schutzbrief bei einem Versicherer ab. Den besten Service vor Ort bieten aber die „gelben Engel“.

Für das sichere Gefühl, in einem Pannenfall Hilfe zu bekommen, haben 40 Millionen Menschen hierzulande einen Schutzbrief. Diesen Komfort lassen sich die meisten Autofahrer auch etwas kosten. Stiftung Warentest hat nun 77 Angebote von Versicherern und dazu die von acht Automobilclubs getestet. Die Preisspanne lag dabei zwischen fünf und 134 Euro.

Günstiger Schutzbrief bei Versicherern

Marktführer ist mit 18,9 Millionen Mitgliedern nach wie vor der ADAC. Knapp 13 Millionen haben hier die „Plus-Mitgliedschaft“ und damit den Schutzbrief, der ihnen auch außerhalb Deutschlands hilft. Die anderen erhalten nur Pannen- und Unfallhilfe im Inland. Der ADAC bietet mit 134 Euro im Jahr auch das teuerste Angebot an. Das umfasst alle Autos im Haushalt, auch die Kinder bis 23 Jahre. Betrifft es lediglich das Fahrzeug des Mitglieds, werden jährlich 84 Euro fällig.

Mit 26,8 Millionen Verträgen haben die Versicherer noch mehr Kunden als der Automobilclub. Wer bereits eine Auto-Police beim selben Versicherer abgeschlossen hat, kann den Schutzbrief dort viel günstiger bekommen als bei einem Autoclub. Bei einigen Versicherern muss der Kunde nur eine KFZ-Haftpflicht haben, andere bieten den Schutz nur mit einer Teil- oder Vollkasko.

Ergo und Allianz am günstigsten

Mit Beiträgen von nur fünf Euro sind Allianz und Ergo besonders günstig. Bei einigen Versicherern ist der Schutzbrief sogar ohne Aufpreis fester Bestandteil der Kfz-Police. Wenn Kunden bei ihnen keine Autoversicherung haben, sind die Schutzbriefe allerdings deutlich teurer. So zahlt man bei der Aachen Münchner 7,80 Euro für einen Schutzbrief, wenn man dort eine Kaskopolice abgeschlossen hat. Andere Kunden zahlen 46 Euro.

Einige Anbieter nehmen keine Fremdkunden an oder lehnen beispielsweise alte Autos ab. Nicht älter als zwölf Jahre dürfen die versicherten Fahrzeuge bei der DA Deutschen Allgemeine sein.

Versicherer mit eigner Flotte

Ob es jedoch der Autoclub oder der Versicherer ist: Entscheidend ist am Ende die Hilfe vor Ort. Und da hat der ADAC trotz Imagekrise einen guten Ruf, seine Kundenzufriedenheit ist enorm. Nach eigenen Angaben rücken die „gelben Engel“ im Schnitt alle 45 Minuten aus. Dafür sind 1830 eigene gelb lackierte Autos sowie 5000 Straßendienst-Wagen von Fremdfirmen, die mit dem Club kooperieren, im Einsatz.

Doch auch die Versicherer haben inzwischen ihre eigene Flotte. 2001 starteten die „Assistance Partner“, die mittlerweile über 1900 silbern lackierte Fahrzeuge verfügt. Auch sie arbeiten mit externen Pannenhelfern zusammen. Auf die „silberne Flotte“ greifen zahlreiche Versicherer zurück, etwa der Roland-Schutzbrief, aber auch Auto¬clubs wie der VCD oder der BAVC. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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