ADAC: Hälfte der getesteten Tunnel nicht sicher

ADAC: Hälfte der getesteten Tunnel nicht sicher
Der Tunnel Les Cretes in Italien schnitt besonders schlecht ab. © ADAC

Das ADAC hat 16 Tunnel in Italien, Kroatien und Österreich getestet – das Ergebnis war ernüchternd: Acht Tunnel wiesen teils erhebliche Mängel auf.

Vor allem in Italien gibt es dem Club zufolge Sicherheitsprobleme. Das trifft nach den Testern vor allem auf den Bereich Ereignisbeherrschung und Selbstrettung zu. Lediglich der Tunnel bei Allocco erfüllte zumindest teilweise die geltenden EU-Anforderungen, die sieben anderen Bauwerke fielen komplett durch.

Wie der ADAC mitteilte, würden allein sechs Tunnel von der privaten Gesellschaft Autostrade per l’Italia unterhalten. Darunter befinden sich auch die am schlechtesten bewerteten Tunnel Giovi und Les Cretes. Beide Tunnel entsprachen in keiner der drei Testkategorien den baulichen und technischen Vorgaben der EU-Richtlinie.

Tunnel in Kroatien schnitten besser ab

Als gravierendste Mängel hielten die ADAC-Tester keine oder zu weit auseinander liegende Pannenbuchten, fehlende Notausgänge und Notrufeinrichtungen sowie fehlende Löschwasser-Hydranten an. „Im Falle eines Unglücks kann dies lebensgefährlich sein“, so der ADAC. Allerdings gab es zum Zeitpunkt des Tests in sechs der 16 Tunneln Sanierungsmaßnahmen.

Besser schnitt die Infrastruktur in Kroatien ab, wo von drei getesteten Tunneln lediglich die Röhre bei Ucka an den Anforderungen scheiterte. Hier haben die Pannenbuchten ein Abstand von 1750 statt 1000 Meter. Daneben fehlt es an Notausgängen und externen Zugängen für die Rettungskräfte.

Österreich erfüllt Vorgaben

In Österreich erfüllten alle fünf Tunnel die Vorgaben. Geprüft wurden jeweils Anlagen an beliebten Reiserouten in Feriengebiete. Grundlage der Bewertung waren die ab 2004 eingeführten Mindestanforderungen der EU. Seit spätestens April 2019 hätten sie in allen Mitgliedsländern umgesetzt sein sollen.

Da einige Länder dieser Forderung bislang noch nicht oder noch nicht ausreichend nachgekommen sind, hat Europäische Kommission im Oktober des vergangenen Jahres ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Belgien, Bulgarien, Italien, Kroatien und Spanien eingeleitet. Der unangekündigte Test fand im Zeitraum vom 24. Februar bis zum 6. März statt.

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