Dieselpreis erreicht neues Rekordhoch

Dieselpreis erreicht neues Rekordhoch
Diesel nimmt bei den Autofahrern an Beliebtheit ab, © dpa

Die Fahrt an die Tankstelle ist für Dieselfahrer so hoch wie nie zuvor. Für einen Liter wurden am Sonntag nach einer Auswertung des ADAC 1,555 Euro verlangt.

Das teilte der Automobilclub am Montag mit. Damit übertraf er den bisherigen Rekord von 1,554 Euro pro Liter vom 26. August 2012 minimal. Auch Benzin nähert sich einem Höchststand an. Super der Sorte E10 lag am Sonntag bei 1,667 Euro pro Liter. Damit fehlen nur noch 4,2 Cent zum Rekord von 1,709 Euro am 13. September 2012.

Die Spritpreise steigen seit Monaten. Treiber ist vor allem der nach dem Corona-Einbruch des vergangenen Jahres gestiegene Ölpreis, der am Montag mehrjährige Höchststände erreichte. Beim Diesel wird dies zudem durch die herbsttypische hohe Nachfrage nach Heizöl verstärkt. Seit Jahresbeginn sorgt der Kohlendioxid-Preis von 25 Euro pro Tonne für einen zusätzlichen Aufschlag von rund 6 bis 8 Cent je Liter.

Während Corona gab es Tiefststände

Besonders drastisch ist die Entwicklung, wenn man sie mit dem Vorjahr vergleicht. Damals hatten Öl- und Spritpreise durch die Corona-Krise Tiefstände erreicht, bevor Anfang November 2020 die Trendwende kam.

Der Anstieg sorgt zudem für politische Debatten, unter anderem forderte zuletzt der scheidende Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) für den Fall weiter stark steigender Energie- und Kraftstoffpreise kurzfristig wirksame Gegenmaßnahmen vorzubereiten. Ein großer Teil des Kraftstoffpreises an der Zapfsäule sind Steuern und Abgaben. Bei Diesel sind das auf dem aktuellen Preisniveau etwa 25 Cent Mehrwertsteuer, gut 47 Cent Mineralölsteuer und die 6 bis 8 Cent aus dem Kohlendioxid-Preis.

ADAC warnt vor höherem CO2-Preis

Der ADAC warnt im Zusammenhang mit den immer weiter steigenden Spritpreisen davor, die Bevölkerung zu überfordern. «Ich hoffe – und gehe angesichts der aktuellen Spritpreissteigerung davon aus, dass ein noch schneller ansteigender CO2-Preis vom Tisch ist», sagte ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand in Richtung der Koalitionsgespräche von SPD, Grünen und FDP. «Die Verhandlungsparteien müssen auch an jene Menschen denken, die bisher keine Alternative zum fossil angetriebenen Pkw haben.» Besonders Menschen auf dem Land, die lange Wege zur Arbeit zurücklegten, müssten mit der Entfernungspauschale entlastet werden.

Wer trotz der gestiegenen Kraftstoffpreise bei der Fahrt an die Tankstellen etwas sparen will, sollte im Vorfeld die Preise vergleichen und sich an bestimmte Uhrzeiten halten. Untersuchungen des ADAC zeigen, dass Benzin und Diesel in der Regel zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr am günstigsten sind. Wer diese Faustregel berücksichtigt und die Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Tageszeiten und den Anbietern nutzt, kann beim Tanken stets einige Euro sparen. (AG/dpa)

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