Gute Nachrichten für Autofahrer: Die Spritpreise sind nach einer Auswertung des ADAC im Vergleich zur Vorwoche deutlich gesunken.
Wie aus der aktuellen Auswertung der Kraftstoffpreise des Automobilclubs hervorgeht, können sich vor allem Fahrer eines Dieselautos freuen.
So kostet ein Liter Diesel im bundesweiten Mittel derzeit 1,890 Euro. Das ist im Vergleich zur vergangenen Woche ein Minus von immerhin 3,7 Cent. Zurückgegangen ist auch der Preis für Super E10. Für diese Kraftstoffsorte mussten Autofahrerinnen und Autofahrer 2,5 Cent weniger zahlen. Aktuell liegt der Literpreis bei 1,707 Euro.
Niedrige Rohölpreise
Der Rückgang der Spritpreise liegt laut dem ADAC an den niedrigeren Rohölnotierungen. Während ein Barrel Rohöl der Sorte Brent in der Vorwoche noch rund 100 US-Dollar kostete, sind es jetzt 96 Dollar.
Der ADAC rät Autofahrern dazu, die Preise an den Tankstellen zu vergleichen und so den Wettbewerb zu fördern. Die Preisunterschiede zwischen verschiedenen Anbietern können bis zu sieben Cent betragen. Zugleich sollten Autofahrer vor der Fahrt an die Tankstelle die Uhrzeit im Blick haben. Abends tankt es sich günstiger als am Morgen.
Dass die Autofahrer aufgrund der hohen Spritpreise weniger Auto fahren, darauf deutet eine Auswertung der amtlichen Mineralöldaten für die Frühlingsmonate März, April und Mai hin. In den ersten Monaten des Ukraine-Krieges, als die Spritpreise in bis dahin nie erreichte Höhen stiegen, wurde deutlich weniger Sprit ausgeliefert als in den Vor-Corona-Jahren 2018 und 2019. Die amtliche Statistik zeigt einen Rückgang von mehr als 10 Prozent bei den Inlandsablieferungen.
Weniger Benzin ausgeliefert
Gegenüber den ersten beiden Corona-Jahren ist die Entwicklung anders: So ist der Diesel-Verbrauch in den Frühlingsmonaten der Jahre 2020 bis 2022 zwar klar unter den Vor-Pandemie-Werten aber von Jahr zu Jahr relativ konstant. Bei Benzin liegen 2021 und 2022 eng beisammen, 2020 fällt aber deutlich ab. Hier dürfte sich der erste Lockdown besonders stark niederschlagen: Benzinmotoren werden häufig von Privatpersonen genutzt. Angesichts von wegfallenden Corona-Beschränkungen wäre 2022 aber eigentlich ein Anstieg der Sprit-Nachfrage zu erwarten gewesen.
Die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gemeldeten Daten zeigen zwar nicht direkt die getankte Menge sondern nur die Auslieferungen von Kraftstoff. Eine grobe Aussage über das Tankverhalten erlauben sie dennoch, da dieses ja die Nachbestellungen durch die Tankstellen beeinflusst.
Teilemangel als möglicher Grund
Konkret wurden von März bis Mai 2022 gut 4 Millionen Tonnen Benzin und knapp 8,4 Millionen Tonnen Diesel ausgeliefert. 2019 waren es im gleichen Zeitraum noch 4,5 Millionen und 9,5 Millionen Tonnen. 2021 dagegen knapp 4 Millionen und gut 8,4 Millionen Tonnen.
Warum die Kraftstoffnachfrage im laufenden Jahr trotz deutlich geringerer Corona-Beschränkungen nicht wieder anzog, geht aus den Daten nicht hervor. Allerdings liegt insbesondere bei Benzin ein Zusammenhang mit den hohen Preisen nahe. Bei Diesel könnte sich dagegen auch der Teilemangel in der Wirtschaft niederschlagen.(mit dpa)