Die Fahrer eines E-Scooter missachten häufiger das Rotlicht als andere Verkehrsteilnehmer. Das ist das Ergebnis einer umfassenden Studie des ADAC.
Nutzer von E-Scootern begehen deutlich häufiger Rotlichtverstöße als andere Verkehrsteilnehmergruppen. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie, die der ADAC im vergangenen Oktober in den deutschen Großstädten Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig und München durchgeführt hat.
Der Verkehrsclub beobachtete jeweils anonym mit einem KI-gestützten Kamerasystem vier Stunden lang an einem Werktag. Insgesamt wurden 66.158 Verkehrsteilnehmer und 2.833 Rotlichtverstöße registriert. In vier von fünf Städten fuhren die E-Scooter-Nutzer relativ am häufigsten bei Rot über die Ampel. Von den insgesamt 338 registrierten E-Scooter-Nutzern missachteten mehr als 14 Prozent das durch Rotlicht signalisierte Querungsverbot.
Köln hat weniger Rot-Vergehen durch E-Scooter-Fahrer
Der ADAC untersuchte dabei einfache Verstöße innerhalb einer Sekunde und qualifizierte Verstöße, bei denen die Ampel bereits länger als eine Sekunde auf Rot stand. In die Zählung einbezogen wurden auch so genannte Frühstarter, also E-Scooter-Fahrer, die bereits losfuhren, als die Ampel noch nicht auf grün umgesprungen war.
Während in Köln der Anteil der Rotsünder unter den E-Scootern mit 6 Prozent unter dem der Fußgänger (8 Prozent) lag, wurden in Leipzig rund 25 Prozent der Scooter-Nutzer zu Rotsündern. Zum Vergleich: Von den rund 16.800 Fußgängern gingen 8,5 Prozent bei Rot über die Ampel. Von den 9.500 Radfahrern missachteten 7,9 Prozent die Ampel und von den rund 39.500 Kfz-Nutzern 1,6 Prozent.
Die Rotlichtverstöße wurden nicht zur Anzeige gebracht. Sie hätten ein Bußgeld von insgesamt 158.000 Euro zur Folge gehabt. Außerdem wären laut ADAC 1.573 Punkte im Flensburger Zentralregister und 164 einmonatige Fahrverbote fällig geworden. (SP-X)