Parkhäuser zum Teil nicht mehr zeitgemäß

60 Parkhäuser im ADAC-Test

Parkhäuser zum Teil nicht mehr zeitgemäß
Das Parkhaus Goetheplatz in Frankfurt schnitt unter den deutschen Testobjekten am besten ab. © ADAC

Die Autos haben in den letzten Jahren an Größe zugelegt. Gerade in älteren Parkhäusern bereitet das Wachstum Schwierigkeiten, wie der ADAC im jährlichen Parkhaustest dokumentierte.

Groß verändert hat sich in einem Jahr nichts. Fielen im vergangenen Jahr beim Parkhaustest zehn von 40 getesteten Parkhäusern in Europa durch, so waren es diesmal elf von 60 in 15 europäischen Großstädten. Wie im Vorjahr vergab der ADAC im Rahmen des Verbraucherschutzprogramms EuroTest auch 2013 kein Mal die Note "sehr gut".

Deutscher Testsieger aus Frankfurt

In Deutschland wurden Parkhäuser in Frankfurt, Berlin und München unter die Lupe genommen. Dabei ging die 2006 eröffnete Tiefgarage Goetheplatz als deutscher Testsieger mit der Gesamtnote "gut" hervor. Dort notierten die Prüfer eine übersichtliche Gestaltung, stützenfreie Schrägaufstellung der Parkplätze, deutlich markierte Fußwege und ausreichend Sonderparkplätze.

Außerdem gab es Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Videoüberwachung sensibler Bereiche, teilte der Verkehrsclub mit. Dagegen erhielten die Parkhäuser Opernturm und Hauptwache lediglich ein "ausreichend", das Parkhaus Moselstraße fiel mit "mangelhaft" durch.

CarPark Cristal in München "sehr mangelhaft"

In München ergab sich ein noch trüberes Bild. Während das Isarparkhaus und die Tiefgarage Schranne mit "ausreichend" bewertet wurden, erhielt die Parkgarage Hauptbahnhof Süd ein "mangelhaft", das CarPark Cristal in der Schwanthalerstraße unweit des Hauptbahnhofs sogar ein "sehr mangelhaft".

Hier sorgten die zu starke Neigung der Einfahrtrampe von mehr als 15 Prozent und die zu niedrige Einfahrthöhe von nur 1,85 Metern für Abzüge. Zudem waren die Fahrbahnbeschichtung und -markierung schadhaft. Sonderparkplätze für Behinderte oder Familien fehlten ganz.

Tiefgarage Opéra in Zürich europäischer Testsieger

Deutscher Testverlierer ist das Parkhaus CristalPark in München.
Die Tester fühlten sich im CristalPark nicht herzlich willkommen ADAC

In der Hauptstadt schnitten die Parkhäuser am Bahnhof Zoo, DomAquarée und KaDeWe (P1) mit "gut" ab, die Kulturbrauerei kam lediglich auf ein "ausreichend".

Vor allem dem Alter geschuldet landete die bereits 1985 erbaute Tiefgarage Technische Universität in der Operngasse in Wien auf dem letzten Platz im Ranking. Neben zahlreichen Mängeln ist besonders die Kurve an der Ausfahrtschranke so eng, dass Autofahrer noch am Rangieren sind, wenn die Schranke wieder schließt. Als europäischer Testsieger ging die Tiefgarage Opéra in der Züricher Schillerstraße hervor.

ADAC fordert Parkplatz-Mindestbreite von 2,50 Metern

Aufgrund der sich veränderten Begebenheiten der Fahrzeuge fordert der ADAC die Parkhausbetreiber auf, die Parkplätze der bestehenden Parkgaragen auf mindestens 2,50 Meter zu verbreitern sowie eine Einfahrtshöhe von mindestens zwei Metern einzuhalten. Außerdem solle die Neigung der Rampen nicht steiler als 15 Prozent sein.

Zugleich sollte auf helles Licht in allen Bereichen ebenso geachtet werden wie auf eine helle Gestaltung von Decken, Wänden und Böden und Videoüberwachung, um die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten. (AG)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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