ADAC: Laden mit Giro- und Kreditkarten ermöglichen

Widerspruch zu VDA und BDEW

ADAC: Laden mit Giro- und Kreditkarten ermöglichen
EnBW baut das Netz von Schnellladestationen stetig aus. © EnBW

Für den ADAC müssen Ladestationen für Elektroautos auch über die Möglichkeit verfügen, dort mit Giro- und Kreditkarten zu bezahlen. Diese Möglichkeit sollte zumindest bei neu aufgestellten Stationen ermöglicht werden.

„Im Sinne des Verbrauchers sei dies enorm wichtig“, sagte eine ADAC-Sprecherin der Autogazette. Wie der ADAC mitteilte, müssten die Hürden für das Laden eines Elektroautos so klein wie möglich sein. Nur so könne die Elektromobilität der breiten Masse zugänglich gemacht werden.

Nach Auffassung des Automobilclubs seien die von den Betreibern angebotenen Lösungen mittels QR-Code-Scan und App-Downloads „unnötig kompliziert oder funktionierten oft nicht zuverlässig“. Daneben seien die Ad-hoc-Tarife meist deutlich teurer als das Laden mit einem Vertrag. So müssten E-Autofahrerinnen und E-Autofahrer „in einem undurchsichtigen Tarifdschungel aus knapp 400 Tarifen, nach günstigen Angeboten suchen und Ladeverträge abschließen“. Deshalb müsse es für den ADAC nicht nur eine bessere Preistransparenz an den Ladesäulen geben, sondern auch „ein einfaches Bezahlen mittels Giro- und Kreditkarten an Kartenlesegeräten“. Zudem dürften die Ladepreise für Spontanlader „nicht unangemessen höher sein als mit Ladevertrag“. Deshalb unterstützt der Automobilclub die Forderung der „Politik, das Bezahlen an Ladesäulen zu vereinfachen und flexibler zu gestalten“.

Kritik von VDA, BDEW und ZVEI

Erst am Donnerstag hatten der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) die erneute Diskussion innerhalb der Bundesregierung über längst beschlossene Bezahllösungen an Ladestationen für E-Autos kritisiert. Statt auf Lesegeräte zu setzen, sollte die Bundesregierung am Plan alternativen Zahlungsmethoden festhalten, forderten die Verbände in einem gemeinsamen Appell. Nur so könne der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland schnell vorangetrieben werden.

Doch die Pläne der Bundesregierung für ein starres Bezahlsystem für jede einzelne Ladesäule mittels eines Kartenlesegeräts würde den Ausbau des Ladenetzes um Jahre zurückwerfen, fürchten die Verbände in ihrem Appell. Sollte es dazu kommen, dass an jeder Ladestation ein Kartenlesegerät angebracht werden muss, würden die meisten neuen Säulen teurer, „was den Preis für den Ladevorgang für die Kunden verteuern wird. Vor allem aber verzögert der Zwang zum Kartenlesegerät den weiteren Ausbau öffentlicher Ladestationen“, so die Verbände. Sie weisen neben den Einbaukosten auch darauf hin, dass viele der entsprechenden Modelle erst noch eichrechtlich geprüft und zugelassen werden müssten. Ein Prozess, der Jahre dauern könne.

Nach Auffassung des VDA, BDEW und des ZVEI bestände bei den Kunden der Bedarf nach einem solchen System auch nicht. Denn sie würden bereits „schon heute ausreichend moderne Alternativen nutzen“. So würde heute bereits vor allem digital bezahlt und nicht direkt an der Säule, „sondern zu rund 90 Prozent über direkte Verträge. Die restlichen 10 Prozent sind das sogenannte „spontane Laden“: ein wichtiger Baustein für das Laden und die Elektromobilität. Aber warum muss es hierfür obligatorisch eine Bezahlmöglichkeit geben, für die nun ein Kartenlesegerät eingebaut werden muss?“ Für den ADAC ist das keine Frage: Er fordert zumindest für neue Ladestationen die Ausrüstung mit Kartenlesegeräten.

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