E-Autos: Spezielle Ladetarife für Mitglieder von Autoclubs

E-Autos: Spezielle Ladetarife für Mitglieder von Autoclubs
Die Ladetarife für Strom sind nicht immer transparent. © dpa

Wer Mitglied in einem Autoclub ist, der kann als Fahrer eines Elektroautos davon beim Laden profitieren. Es gibt spezielle Tarife.

Wer sein E-Auto regelmäßig außer Haus lädt, braucht einen passenden Anbieter zum Laden. Neben den Fahrzeugherstellern und zahlreichen speziellen Dienstleistern haben auch die Automobilclubs für ihre Mitglieder mittlerweile eigene Angebot im Programm beziehungsweise mit den Ladenetzbetreibern ausgehandelt. Diese Angebote können sich durchaus für E-Autofahrer lohnen.

ACE – Mitgliedsbeitrag ab 69 Euro pro Jahr

Für seine Mitglieder bietet der Autoclub Europa die Ladekarte des E-Mobilitätsproviders New Motion, einer Shell-Tochter, an. Die „Power Me“-Karte ist kostenlos, eine Grundgebühr fällt nicht an. Nutzer haben europaweit Zugang zu den Ladesäulen aller Kooperationspartner, zahlen dort aber deren Preise. Eigene Tarife bietet New Motion nicht an.
Neben den Stromkosten und eventuellen Start- oder Minutengebühren der Ladestationen-Betreiber wird pro Ladevorgang eine Transaktionsgebühr von 35 Cent berechnet. Die Karte bietet zudem den Vorteil einer erweiterten Pannenhilfe: Bei leerem Akku schleppt der Club das Auto kostenlos ab.

ACV – Mitgliedsbeitrag ab 59 Euro

Auch der Automobil-Club Verkehr nutzt das Angebot der Branchen-Größe New Motion, die nach eigenen Angaben Zugang zum größten Ladenetz in Europa gewährt. Rund 200.000 öffentliche Ladesäulen sind im Register, ein Großteil davon in Deutschland. Auch in Österreich und der Schweiz ist der Anbieter relativ stark vertreten.

New Motion bietet per App oder Ladekarte Zugang zu den Säulen und übernimmt die Abrechnung, eigene Tarife gibt es aber nicht. Nutzer zahlen das, was der jeweilige Betreiber verlangt, aktuell zwischen 36 und 61 Cent je nach Strom-Art. Dazu kommt eine Service-Gebühr von 0,35 Cent pro Ladevorgang. Die Ladekarte ist für ACV-Mitglieder kostenlos, zudem bietet der Autoclub seinen Mitgliedern einen speziellen Pannenservice. Wer mit leerer Batterie liegen bleibt, wird kostenlos zur nächsten Ladestation geschleppt.

ADAC – Mitgliedsbeitrag ab 54 Euro

Deutschlands größter Autoclub bietet seinen Ladetarif unter eigener Marke an, nutzt aber das Lade- und Roaming-Netz von EnBW. Die Kostenstruktur orientiert sich am Viellader-Tarif der Süddeutschen, allerdings entfällt die ansonsten erhobene monatliche Grundgebühr von 5 Euro. Auch eine kostenlose Ladekarte als Alternative beziehungsweise Ergänzung zur Handy-App ist inklusive.

Die Stromkosten an angeschlossenen Ladesäulen liegen zwischen 29 Cent (AC) und 39 Cent (DC). Insgesamt gewährt EnBW in Deutschland, Österreich und der Schweiz Zugang zu 150.000 Ladepunkten – nach Unternehmensangaben das größte Netz in dieser Region. Allerdings wird an allen Säulen nach vier Stunden Standzeit eine Blockier-Gebühr von 10 Cent pro Minute fällig, die auf 12 Euro gedeckelt ist.

AvD – Mitgliedsbeitrag ab 35 Euro

Beim ältesten deutschen Automobilclub besteht eine Kooperation mit Ladenetz.de, einem Zusammenschluss zahlreicher Stadtwerke. Die kommunalen Unternehmen betreiben selbst rund 3.000 Ladepunkte, dazu kommen die Säulen zahlreicher Roaming-Partner.
Europaweit stehen nach Angaben des Unternehmens rund 140.000 Strom-Steckdosen zur Verfügung. AvD-Mitglieder zahlen für die Ladekarte eine reduzierte monatliche Grundgebühr von 2 Euro, für die Kilowattstunde Wechselstrom werden bei angeschlossenen Stadtwerken 35 Cent fällig, Gleichstrom gibt es für 42 Cent.

Bei den Roaming-Partnern kostet die Kilowattstunde 45 beziehungsweise 55 Cent. Blockier- oder Standzeitgebühren gibt es nicht. Auch Nicht-Mitglieder können die Charge-Karte des Vereins nutzen; die Monatsgebühr beläuft sich dann auf 4 Euro, für Fahrstrom werden zwischen 40 und 60 Cent fällig.

Für E-Autofahrer kann sich die Mitgliedschaft in einem Automobilclub durchaus lohnen. Durch eine Reduzierung der monatlichen Grundgebühr für den angeschlossenen Ladetarif beziehungsweise die reduzierten kWh-Preise ist die jährliche Grundgebühr möglicherweise schon wieder drin. Gerade bei Vielfahrern. Teilweise bieten die Clubs auch reduzierte Mitglieds-Beiträge oder spezielle Familientarife an, so dass eine genaue Kostenbilanz im Einzelfall lohnt. Dazu gibt es die weiteren Leistungen und Vergünstigen der Vereine – vom Pannendienst über die Rechtsberatung bis hin zu Versicherungen. (SP-X)

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