Der ADAC gibt seine Anteile am Fernbus-Geschäft an den Partner Deutsche Post AG ab. Der Verkehrsclub scheut aufgrund der Vorkommnisse in diesem Jahr ein anstehendes unternehmerisches Risiko.
Der ADAC zieht sich nach einem knappen Jahr aus dem Fernbus-Geschäft zurück. Der Verkehrsclub nutzt dabei eine mit dem Partner Deutsche Post AG vereinbarte Option zum Ausstieg noch im November. "Der ADAC Postbus hat sich innerhalb eines Jahres zu einem der qualitativ besten Fernbus-Anbieter und einem echten Sympathieträger entwickelt. Unser gemeinsam formuliertes Qualitätsversprechen haben wir eingelöst, nun gehen die strategischen Zielsetzungen von Deutscher Post und ADAC in unterschiedliche Richtungen", sagte Marion Ebentheuer, Geschäftsführerin ADAC.
ADAC scheut Risiko
Hinter "Mein Fernbus" und "Flix Bus" liegt der "ADAC Postbus" mit 13,2 Prozent Marktanteil auf dem dritten Rang der Anbieter. Nachdem im Laufe des letzten Jahres die Angebote wie Pilze aus dem Boden wuchsen, musste im Oktober bereits "City 2 City" sowie der Pionier "Dein Bus" aufgeben oder Insolvenz beantragen.
Um weiterhin das Ranking in dem immer heftiger umkämpften Markt zu halten oder zu steigern, hätte der Verkehrsclub ein unternehmerisches Risiko eingehen müssen, wozu der ADAC aufgrund der Vorkommnisse in diesem Jahr nicht gewillt ist, da es dem Reformkurs widerspräche.
Vorteile für ADAC-Mitglieder bleiben erhalten
Der Verkehrsclub will sich daher mehr auf seine Kernkompetenzen zurückziehen, um verloren gegangenes Vertrauen wieder zu erlangen. Die ADAC-Mitglieder können aber auch weiterhin beim Postbus kostenlos Sitzplätze reservieren sowie ein zweites Gepäckstück mitnehmen. (AG)