Es hat lange gedauert, doch nun steht es fest: Ab 2016 wird es eine ABS-Pflicht für Motorräder geben. In Europa können so mindestens 500 Menschenleben gerettet werden.
Motorräder über 50 ccm Hubraum müssen ab 2016 ABS serienmäßig an Bord haben, so eine EU-Entscheidung. Die Technik ist vorhanden und ausgereift, die Herstellungskosten sind mit rund 100 Euro relativ günstig. Mit der Verpflichtung wurde eine Forderung des ADAC erfüllt, doch der Vizepräsident für Technik, Thomas Burkhardt, meint: "Die verpflichtende Einführung sollte früher gelten."
ABS rettet Menschenleben
In Europa könnten pro Jahr mehr als 500 Menschenlebengerettet werden, so die Einschätzung des Clubs. Aktuell sind jährlich rund 4 000 Motorrad-Unfalltote in der EU zu beklagen. In Deutschland sind bereits zwei Drittel der neu zugelassenen Motorräder mit ABS ausgestattet. Und mit dem System kann schneller und besser gebremst werden.
Nach verschiedenen Studien könnten durch das Sicherheitssystem ABS bis zu 35 Prozent aller Motorradunfälle verhindert werden. Ein noch höheres Unfallvermeidungspotenzial hat laut einer Studie der Prüfgesellschaft Dekra die Kombination aus Antiblockiersystem und einer Integralbremse mit Bremsassistent. So hätten 50 Prozent bis 60 Prozent der für die Studie untersuchten Unfälle verhindert werden können. (AG/mid)