Die hohen Unfallzahlen von Motorradfahrern sollen gemindert werden. In knapp vier Jahren müssen alle Zweiräder über 125 Kubikzentimeter ABS serienmäßig an Bord haben, ein Jahr später wird die Regelung erweitert.
Neu entwickelte Motorräder über 125 ccm müssen ab 2016 serienmäßig ABS haben. Ab 2017 sollen dann auch alle neuen Motorräder nur noch mit der Stotterbremse an Bord fahren dürfen. Darauf haben sich nach Informationen der Unfallforschung der Versicherer (UDV) der Rat, das Parlament und die Kommission der EU verständigt. Damit bleibt die Regelung allerdings hinter dem Vorschlag des Europäischen Parlaments zurück, das eine ABS-Pflicht für alle Motorräder über 50 ccm vorsah. Kleinere Maschinen dürfen somit künftig auch mit der einfacheren und in der Regel weniger wirksamen Kombibremse ausgerüstet werden.
Deutsche Motoräder in Vorreiterrolle
Mit dem neuen Gesetz reagiert die EU auf die konstant hohen Unfallzahlen bei Zweiradfahrern. Mit ABS kann sicherer und schneller gebremst werden, nicht nur in Kurven, sondern auch auf gerader Strecke und vor allem auf nassem Asphalt.
Die deutschen Motorradfahrer lieben es aber heute schon sicher. Zwei von drei neu zugelassenen Bikes sind bereits mit ABS ausgestattet, sagt der ADAC. Allerdings gibt es die Stotterbremse meist nur bei teureren Zweirädern serienmäßig. Bei Einstiegsbikes kostet die Sicherheitsausstattung oftmals Aufpreis. (SP-X)