Wegen Abschaltung des 2G-Netzes könnten Millionen Autos ab 2028 ohne vorgeschriebenen Notruf unterwegs sein. Der VDA fordert Aufschub.
Die geplante Abschaltung der 2G-Mobilfunknetze ab 2028 könnte in Deutschland bei Millionen Autos die gesetzlich vorgeschriebene Notruffunktion eCall außer Funktion setzen. Wie Auto Motor und Sport berichtet, sind alle mit der seit März 2018 für die Typengenehmigung verpflichtenden und ausschließlich auf 2G-Anbindung basierenden eCall-Funktion betroffen. Für den über GSM laufenden eCall-Dienst gebe es bislang keine Ersatzlösung, warnt der TÜV-Verband.
Demnach könnten bei rund 5,5 Millionen Fahrzeugen – vor allem der Klein- und Mittelklasse – die automatische Notruffunktion entfallen. Da eCall Bestandteil der technischen Hauptuntersuchung ist, drohe den betroffenen Fahrzeugen theoretisch sogar das Nichtbestehen der HU. Der TÜV fordert daher, dass ein Ausfall des Systems künftig nicht mehr als erheblicher Mangel gewertet wird.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sprach sich auf Anfrage von Auto Motor und Sport für einen längerfristigen Weiterbetrieb der 2G-Netze aus – idealerweise für weitere 10 bis 15 Jahre. Die Netzbetreiber Telekom und Vodafone planen die Abschaltung derzeit für März beziehungsweise Juni 2028; O2 Telefónica hat bislang keinen konkreten Termin genannt. (SP-X)

