VW-Chef Müller setzt sich für Diesel ein

Audi rüstet 850.000 Einheiten um

VW-Chef Müller setzt sich für Diesel ein
VW-Chef Matthias Müller © dpa

Volkswagen-Chef Matthias Müller glaubt an eine Zukunft des Dieselmotors. Derweil liefert Audi ein Software-Update für 850.000 Fahrzeuge mit Sechs- und Achtzylinder-TDI.

Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller sieht in der Diskussion um Fahrverbote und den Schadstoffausstoß von Dieselfahrzeugen eine Kampagne. «Die gegen den Dieselmotor laufende Kampagne ist heftig, der Marktanteil des Diesels rückläufig», sagte der VW-Vorstandschef der «Neuen Zürcher Zeitung».

«Doch man tut dem Diesel unrecht. Ich plädiere für eine sachliche, ausgewogene Diskussion.» Die neuesten Diesel-Generationen seien «sehr gut», vor allem beim Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxid-Gases (CO2).

Autoherstellern drohen Strafen

Seit Monaten suchen deutsche Großstädte nach Lösungen, wie sie die Schadstoffbelastung mit den gesundheitsgefährdenden Stickoxiden auf ihren Straßen reduzieren können. In Stuttgart und München drohen insbesondere älteren Diesel-Autos Fahrverbote. In Europa müssen die Autobauer allerdings den CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeugflotten in den kommenden Jahren deutlich senken. Ansonsten drohen ihnen wegen EU-Regeln deutliche Strafen.

«Die Realisierung wird sehr hart», gab Müller zu. Die Dieselmotoren verbrauchen pro gefahrenen Kilometer tendenziell weniger Kraftstoff und stoßen daher auch weniger CO2 aus - so sollen sie bei der Reduktion der Flottenemissionen helfen. Allerdings geht der Trend auch bei Dieselfahrzeugen zu größeren, schwereren Autos mit immer mehr Pferdestärken und dementsprechend höherem Verbrauch.

Audi rüstet um

Derweil rüstet Audi in Europa und anderen Märkten außerhalb von den USA und Kanada die Dieselmotoren mit sechs und acht Zylindern um. Wie in der vergangenen Woche bei Mercedes will auch die VW-Tochter aus Ingolstadt drohenden Fahrverboten entgegentreten. Die Aggregate stehen unter Verdacht, im realen Alltag sehr viel mehr auszustoßen als angegeben.

Audi wird insgesamt 850.000 Einheiten eine neue Software aufspielen, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Wie Audi mitteilte, gilt das Update auch für Modelle der Marken Porsche und Volkswagen, die mit baugleichen Motoren ausgerüstet sind und wird für alle Kunden kostenfrei durchgeführt. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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