Toyota kooperiert mit Mazda

VW-Konkurrent holt wieder auf

Toyota kooperiert mit Mazda
Die Präsidenten Akiyo Toyoda (l.) und Misamichi Kogai verkünden die Zusammenarbeit © dpa

Toyota und Mazda bündeln ihre Kompetenzen auf dem amerikanischen Markt und bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen. Der einstmals größte Automobilhersteller verkürzte zudem den Abstand zu VW.

Der japanische Autoriese und VW-Rivale Toyota hat im Frühjahr bei den Verkäufen zugelegt und auch wieder deutlich mehr verdient. Im ersten Geschäftsquartal (April bis Juni) konnte der Hersteller unterm Strich einen Gewinn von 613 Milliarden Yen (4,7 Mrd Euro) verbuchen - 11 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dies teilte das Unternehmen am Freitag mit. Außerdem kündigte Toyota eine weitreichende Kooperation mit Mazda an.

Beide Autobauer werden Aktien des jeweils anderen Partners kaufen, die Papiere seien je 50 Milliarden Yen (rund 380 Mio) wert. Toyota erhalte so einen Anteil von knapp 5,1 Prozent an Mazda, Mazda halte danach etwa 0,25 Prozent an Toyota.

Die Unternehmen wollen zusammen ein 1,6 Milliarden US-Dollar teures Werk in den USA bauen, die entsprechenden Investitionen würden geteilt. Die Fabrik soll bis 2021 in Betrieb gehen und 4000 Stellen schaffen. Zudem wollten die beiden Partner bei der Entwicklung von Technologie für Elektroautos zusammenarbeiten, hieß es.

Toyota überrascht im ersten Quartal

Bei Toyota lief das Geschäft im abgelaufenen Quartal gut - und das, obwohl nach dem Rückgang im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahres weitere Tiefschläge eingeplant waren. Insgesamt verkaufte der Konzern - im vergangenen Jahr von der VW-Gruppe von Platz eins in der Liste der größten Autobauer verdrängt - 2,2 Millionen Fahrzeuge, 42.452 mehr als vor einem Jahr. Volkswagen hatte seinen Absatz im ersten Halbjahr 2017 ebenfalls steigern können, den Kunden wurden 0,8 Prozent mehr Autos übergeben.

Der Toyota-Umsatz legte um 7 Prozent auf rund 7 Billionen Yen (53,5 Mrd Euro) zu. Für das gesamte Geschäftsjahr 2017/18 ließen die Japaner ihre Absatzprognose von 10,2 Millionen Wagen unverändert, zeigten sich aber für andere Kennziffern zuversichtlicher. Der Umsatz soll 28,5 Billionen Yen erreichen, nach 27,6 Billionen Yen im Vorjahr. Hier hatte man zunächst mit keiner Veränderung gerechnet.

Toyota profitiert vom schwächelnden Yen

Der Gewinn soll mit erwarteten 1,75 Billionen Yen nun um rund 250 Milliarden Yen besser ausfallen als zunächst prognostiziert. Dabei profitiere Toyota von einem sich abschwächenden Yen, der japanische Exporte im Ausland billiger macht, sowie von einer steigenden Nachfrage aus den USA, wie der Konzern erklärte.

Dennoch würde dies im Vergleich zum Vorjahr immer noch einen Gewinnrückgang bedeuten. 2016/17 hatte Toyota noch 1,8 Billionen Yen verdient. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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