Teamchef Abt: Hoffe, dass wir Pech für diese Saison aufgebraucht haben

Schaeffler-Piloten ohne Punkte in Paris

Teamchef Abt: Hoffe, dass wir Pech für diese Saison aufgebraucht haben
Berlin ist am Wochenende Austragungsort der Formel E. © Schaeffler

Sebastien Buemi hat beim sechsten WM-Lauf der Formel E der Konkurrenz einmal mehr die Rücklichter gezeigt. Daniel Abt und Lucas di Grassi vom Team Abt Schaeffler Audi Sport blieben ohne Punkte.

Sebastien Buemi hat mit einem Start-Ziel-Sieg den sechsten WM-Lauf der Formel E souverän für sich entschieden. Der Pilot vom Team Renault e.dams verwies nach 49 Runden José Maria Lopez von DS Virgin Racing auf den zweiten Platz. Den dritten Platz sicherte sich erneut Nick Heidfeld, der bereits beim letzten Lauf in Monaco den letzten Podiumsplatz ergattert hatte.

Kein gutes Pflaster in diesem Jahr war der Stadtkurs für Lucas di Grassi. Der Abt Schaeffler Audi Sport-Pilot hatte im letzten Jahr in der französischen Hauptstadt gewonnen und die Ambitionen auf eine Wiederholung mit einer grandiosen Zeit im zweiten freien Training unterstrichen. Doch die Qualifikation schloss der Vizeweltmeister aus Brasilien lediglich als 13. ab, sodass er sich von Beginn an vorkämpfen musste.

Di Grassi scheidet aus

Nach kurzer Zeit lag di Grassi auf dem neunten Rang und profitierte dabei von einer Safety Car-Phase. Doch kurz danach wurde der Brasilianer von der Jury mit einer Durchfahrtstrafe belegt, da er die Mindestzeit beim Stopp nicht eingehalten hatte und fiel auf den 16. Platz zurück. Somit konzentrierte er sich, über die schnellste Runde wenigstens einen Punkt zu ergattern, was er auch schnell schaffte. Doch nur einige Runden später entriss ihm Sam Bird die letzte Hoffnung auf wenigstens einen Punkt. Di Grassi nahm sich selbst die Chance und schied nach einem Unfall aus.

Auch Daniel Abt verpasste die Punkteränge. Nach zuletzt drei siebten Plätzen befand sich der Sohn des Rennstallbesitzers Hans-Jürgen Abt erneut auf Kurs in Richtung Rang sieben, den er allerdings nicht schon wieder belegen wollte, wie Abt vor dem Rennen gesagt hatte. Doch in den letzten Runden wurde der 24-Jährige noch auf den 13. Platz durchgereicht.

„Solche Rückschläge passieren im Motorsport – und gerade in der Formel E, in der es eben im wahrsten Sinn des Wortes eng zugeht. Natürlich sind wir im ersten Moment alle niedergeschlagen – die Fahrer ebenso wie alle Ingenieure und Mechaniker. Aber wir hatten schon viele tolle Erfolge und werden das Ergebnis wegstecken“, sagte Teamchef Hans-Jürgen Abt. „Ich hoffe, dass wir jetzt das gesamte Pech für diese Saison aufgebraucht haben und schon in drei Wochen zurückschlagen."

Buemi souverän

Trotz dieses Rückschlages bleibt Abt kämpferisch, träumt weiter von dem Titelgewinn. „Natürlich. Wir fahren im Prinzip seit drei Jahren um den Titel. Und so ein Ergebnis wie heute ändert auch nichts an unserer Einstellung, dass wir immer kämpfen bis zur Ziellinie. Da haben wir jetzt für Berlin doch eine schöne Aufgabe.“ Für das bevorstehende Rennen in Berlin gibt sich Abt zuversichtlich. „Berlin ist immer etwas ganz Besonderes für uns als deutsches Team und war letztes Jahr mit dem Doppelpodium natürlich klasse. Wir hoffen auf große Unterstützung der deutschen Fans in der Hauptstadt.“ Die Berliner sind ja immer für tolle Events zu begeistern. Wir bieten ihnen einen ganz eigenen Blick auf sportliche Elektromobilität."

Durch den fünften Sieg im sechsten Lauf befindet sich Titelverteidiger Buemi auf dem Weg zur erneuten Weltmeisterschaft. Mit nunmehr 132 Punkten führt der Schweizer weiterhin vor di Grassi, der seinen bisherigen 89 Zählern in Paris keine Punkte mehr dazu fügen konnte. Am 10. Und 11. Juni finden die nächsten beiden Läufe in Berlin auf dem Flughafen Tempelhof statt. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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