Je später der Renault Megane desto besser

Anfällige Gebrauchtwagen

Je später der Renault Megane desto besser
Der Renault Megane der zweiten Generation ist anfällig für Schwächen. © Renault

Der Renault Megane hat mit seinem Bürzelheck stark polarisiert. Einhellige Meinungen für die gebrauchten Einheiten der zweiten Generation gibt es dafür von TÜV und ADAC.

Man hasst ihn, oder man liebt ihn - völlig kalt dürfte die zweite Generation des Renault Mégane kaum jemanden lassen. Dabei ist es vor allem das Bürzelheck, das wahlweise Anlass zu Kritik oder Verzückung gibt. Weniger ambivalent sind - leider - die Meinungen zur Robustheit des Franzosen. Weder bei den Pannenhelfern des ADAC noch bei den Prüfern der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) bekommt der Kompaktwagen gute Noten.

Hohe Mängelquoten an den Bremsen

Fast das einzige positive Kapitel ist laut dem «TÜV-Report 2015» die Dichtigkeit an Motor und Getriebe sowie der Auspuff. Hohe Mängelquoten weisen dagegen Bremsen, Achsen, Antriebswellen, Lenkung und Beleuchtung auf. Außerdem lassen die Prüfingenieure den Mégane notgedrungen öfter durch die Abgasuntersuchung rasseln.

Ebenfalls einen schlechten Ruf genießt der Golf-Konkurrent beim ADAC. Erst gegen Ende der Bauzeit 2008 habe sich die Zuverlässigkeit gebessert, so dass späte Modelle immerhin als durchschnittlich eingestuft werden. Häufige Pannenursachen sind defekte Anlasser bei Dieselmodellen, Kurbelwellensensoren und Einspritzdüsen. Einen großen Rückruf gab es zudem im Mai 2013 beim Kombimodell Grandtour bis zum Baujahr 2009. Hier konnte sich der Dachspoiler lösen.

Renault Megane bis zu 224 PS stark

Neben dem Kombi gab es den Mégane als typischen Fünftürer, als Stufenheck-Limousine und als Dreitürer mit deutlich schnittigerer Seitenlinie. Außerdem bot Renault ein viersitziges Cabrio mit Blechklappdach an. Das ungewöhnliche Design kommt indes nur bei Drei- und Fünftürer zum Tragen und geht nicht auf Kosten des Platzangebots. Zwischen 330 und 1190 Liter passen ins Gepäckabteil, was im klassenüblichen Rahmen liegt. Besser als bei vielen Konkurrenten zeigt sich das Fahrwerk - zumindest bei den Sport-Modellen.

Die bilden mit 127 kW/173 PS beim Diesel und 165 kW/224 PS beim Benziner auch die Leistungsspitze. Los geht es deutlich moderater mit 60 kW/82 PS beim Mégane 1.4 und mit derselben Leistung im 1.5 dCi. Die Topmotorisierungen bleiben dabei Drei- und Fünftürer vorbehalten, während der Grandtour als Benziner mindestens 72 kW/98 PS hat und das Cabrio sogar mindestens 82 kW/112 PS und 76 kW/103 PS beim Diesel.

Renault Megane ab 1750 Euro

Einen fünftürigen Mégane wie den 1.4 Authentique von 2004 bekommen Interessenten laut Schwacke schon für 1750 Euro. Die Laufleistung beträgt dann etwa 134.000 Kilometer. Wer sich für einen 2.0 Privilege von 2008 (99 kW/135 PS) interessiert, sollte rund 6050 Euro einplanen (86.000 Kilometer). Den kräftigen Mégane Sport bekommt man als relativ frischen Dreitürer (Baujahr 2009) für etwa 8050 Euro, egal ob als Benziner oder als Diesel, wobei der Benziner dann rund 74.000 Kilometer auf dem Tacho hat, der Diesel aber 105.800 Kilometer.

Wer einen Grandtour 1.5 dCi mit 74 kW/101 PS in der Ausstattung Authentique von 2005 ins Auge gefasst hat, muss laut Schwacke nur etwa 2200 Euro einplanen und mit einer Laufleistung von etwa 174.200 Kilometern rechnen. Der Mégane 1.9 dCi Grandtour Avantage aus dem Baujahr 2009 wird mit 5700 Euro gelistet (111.800 Kilometer). Offen fahren ist zum Beispiel für 9900 Euro möglich, wenn es ein 2.0 Coupé-Cabriolet Limited von 2010 sein soll (62.000 Kilometer). (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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