Renault Megane CC: Dem Himmel ganz nah

Konkurrenz für VW Golf Cabrio

Renault Megane CC: Dem Himmel ganz nah
Der Renault Megane CC lässt Luft und Sonne in den Innenraum © Renault

Oben ohne zeigt sich der französische Kompaktklässler Renault Megane. Mit ihm fühlt man sich dem Himmel ganz nah und genießt den Sonnenschein – dank Panoramadach auch im geschlossenen Zustand und bei kälteren Temperaturen.

Von Benjamin Palm

Die Sonnenstrahlen prickeln auf der Haut, ein laues Lüftchen weht durch die Haare. Gründe, warum sich Autofahrer für Cabrios wie den offenen Kompaktklässler Renault Megane CC entscheiden. Bereits im geschlossenen Zustand durchflutet das 4,48 Meter lange Megane Coupé viel Licht. Möglich macht es das zweigeteilte Panorama-Glasdach, das Sonne und Mondschein zu jeder Zeit hereinlässt, wodurch die jeweils zwei Sitze vorn und hinten illuminiert werden. Wem das noch nicht genug ist, der fährt per Knopfdruck vollautomatisch die Stahlmütze ein. Hierfür muss die Fahrt rund 21 Sekunden unterbrochen werden, denn das Öffnen klappt nur im Stand und schrumpft den Kofferraum von 417 Liter auf kleinwagenmäßige 211 Liter. Doch danach weht den Insassen ein dezenter Hauch Frische um die Nase, die man bei gutem Wetter nicht missen möchte.

Fingerspitzengefühl für die Instrumente nötig

Der hochwertig ausgestattete Innenraum mit Leder und einer sauberen Verarbeitung weiß zu gefallen. Die gut konturierten Sitze sind selbst auf längeren Fahrten angenehm, nur hinten ist die Beinfreiheit und bei geschlossenem Verdeck auch die Kopfhöhe recht gering, doch für den Nachwuchs reicht dies allemal.

Die Bedienung der Instrumente erfordert Übung und etwas Fingerspitzengefühl, die vielen kleinen Tasten von Radio, Navigationsgerät und Klimaanlage dürften manchen Insassen überfordern. Verbesserungswürdig ist auch das Sonnenrollo für die Glasflächen am Dach: Es schützt zwar vor zu viel Sonne, schnippt aber gefährlich schnell nach hinten und lässt sich vom Fahrer während der Fahrt dann auch nicht mehr schließen. Hier sind also die Ingenieure für das nächste Facelift gefordert. Doch grundsätzlich kann man sich mit solch kleinen Ärgernissen arrangieren.

Moderater Durst

Der Innenraum des Renault Megane CC ist hochwertig ausgestattet Renault

Für den Vortrieb stehen vier Benziner und drei Dieselmotoren zur Auswahl. Wer oft mit seiner rollenden "Sonnenterrasse" unterwegs ist, findet im 1,9-Liter-Turbodiesel einen treuen, wenn auch unaufregenden Begleiter. Der Vierzylinder leistet 96 kW/130 PS und arbeitet dabei stets ruhig und geräuscharm. Im geschlossenen Zustand soll eine Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h möglich sein, auch wenn dann das Gefühl des gemütlichen Gleitens verloren geht.

Moderat ist der Durst des Klappdachcabrios: Der Normwert von 7,3 Litern Diesel auf 100 Kilometern wird in der Praxis nur um 0,7 Liter übertroffen, sofern man behutsam fährt und mit der flotten Sechsgang-Handschaltung frühzeitig die Gänge wechselt. Fahrwerk und Federung sind komfortabel, was den Sonnengenuss-Faktor bei der Landstraßentour eher vergrößert als verringert. Auch das souveräne Verhalten in schnell gefahrenen Kurven überzeugt. Dank der präzisen Lenkung gelingt auch das Einparken in enge Lücken trotz einer eher dürftigen Übersicht am pummeligen Heck problemlos.

Kampfansage an VW

Der Renault Megane CC gibt sich äußerst überzeugend Renault

Insgesamt fühlen sich die Insassen jederzeit geborgen und sicher. Ihren Beitrag dazu leisten unter anderem der Schleuderschutz ESP und diverse Airbags. Die sogenannten Anti-Submarining-Luftkissen verhindern beispielsweise ein Durchrutschen unter dem Sitzgurt. Im Falle eines Überschlags sollen zudem Bügel hinter den Rücksitzen ausfahren, die einen guten Überrollschutz liefern.

Der Renault Megane CC überzeugt in seiner Gesamtheit - trotz kleinerer Schwächen in Sachen Bedienbarkeit. Der Franzose ist eine klare Kampfansage an VW, die in diesem Jahr mit ihrem Kompakt-Cabrio nachziehen wollen. Dass sie den Preis von 29.050 Euro in Verbindung mit einem Massenmotor schlagen können, ist aber eher unwahrscheinlich. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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