Opel Zafira Tourer: Flexibilität ist Trumpf

Aktuelle Generation bleibt im Programm

Opel Zafira Tourer: Flexibilität ist Trumpf
Der Opel Zafira Tourer legt bei den Zulassungszahlen zu. © Opel

Opel schickt die dritte Generation des Zafira ins Rennen. Der Kompaktvan wurde außen wie innen grunderneuert und präsentiert sich dabei äußerst variabel.

Von Thomas Flehmer

Vor zwölf Jahren ist der Opel Zafira als Pionier gestartet. Mit sieben Sitzen ausgestattet gründete das damals jüngste Produkt aus Rüsselsheim das Segment der Kompakt-Vans. 1999 noch allein auf weiter Flur, muss die ab 14. Januar 2012 startende dritte Generation sich einiger Konkurrenten erwehren und setzt dabei auf die Karte der Flexibilität.

Opel Zafira Tourer auch als Fünfsitzer

Waren die ersten Generationen reine Siebensitzer, so kann beim neuen Zafira, der jetzt zudem den Namenszusatz Tourer erhält, sich zwischen fünf und sieben Sitzgelegenheiten entscheiden. Dabei sind die beiden Sitze in der letzten Reihe, die nunmehr 700 Euro Aufpreis kosten, weiterhin den Heranwachsenden vorbehalten, auch wenn die drei Sitze in der zweiten Reihe gleich um 28 Zentimeter in Längsrichtung verschoben werden können, umso mehr Beinfreiheit für die kleinen Gäste zu erzeugen, allerdings auch erst, wenn weitere 295 Euro folgen.

Dann können die drei Einzelsitze der zweiten Reihe sehr variabel bewegt werden und schaffen so diverse Sitz- oder Platzierungsmöglichkeiten. Der Mittelsitz kann dabei zur Armlehne für die beiden Außensitze umfunktioniert werden, die wiederum um fünf Zentimeter in der Querrichtung bewegt werden können. Alles in allem ein knapper Tausender, der sich lohnt. Opel selbst spricht in diesem Fall von einer Lounge-Atmosphäre.

Der Opel Zafira Tourer ist um 20 Zentimeter gewachsen

Der Mittelsitz im Opel Zafira Tourer mutiert zur Armlehne Opel

Auch Fahrer und Beifahrer können sich verwöhnen, wenn sie sich – inzwischen fast schon traditionell bei Opel – die Ergonomiesitze mit dem Gütesiegel Aktion Gesunder Rücken (AGR) für 685 Euro spendieren. Dann kann auch das Cockpit besser genossen werden, deren Instrumente gut übersichtlich und selbsterklärend sind. Zahlreiche Ablagemöglichkeiten erleichtern den Aufenthalt. Die Mittelarmlehne ist nach Zahlung von 190 Euro auf einer schön designten und rot beleuchteten Schiene verschiebbar und macht ebenfalls Platz für Stauraum und Getränkehalter.

Als Fünfsitzer stehen zudem 710 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung, die bis auf 1860 Liter anwachsen können. Möglich macht das der Wachstumsschub der dritten Generation um 20 Zentimeter auf 4,66 Meter in der Länge und um 13 Zentimeter auf 1,93 Meter in der Breite. Zugleich erweiterte sich der Radstand um 5,7 Zentimeter auf 2,76 Meter. Platz ist also massig vorhanden.

Vier Fahrräder für den Opel Zafira Tourer

Vier Räder passen beim Opel Zafira Tourer hinten rauf Opel

Neben den Bequemlichkeiten im Innenraum hat auch die Außenhaut an Qualität gewonnen. Die Front hat das Boomerangdesign erhalten, das neu beim Opel Ampera gelegt wurde und sieht dadurch sehr schnittig aus. Auch die Seiten wurden gepfeilt und haben die Langeweile des Kastendesigns verjagt. Und auch das Heck wurde dynamischer gestaltet.

Hier gab es zudem die Neuerung beim Fahradhalter FlexFix, der nunmehr bis zu vier Fahrräder mit einem Gesamtgewicht bis zu 100 Kilogramm aufnehmen kann. Der Halter kann zudem mit einem einfachen Handgriff etwas abgeknickt werden und verschafft somit Platz, um auch an den Kofferraum zu gelangen, ohne die Fahrräder abnehmen zu müssen. Hier wechseln zunächst aber noch 790 Euro den Besitzer.

Opel Zafira Tourer mit zwei Benzinern und einem Diesel

Die Seitenlinie und das Heck des Opel Zafira Tourer gewannen an Profil Opel

Zum Verkaufsstart hat Opel den Topdiesel 2.0 CDTI mit 121 kW/165 PS überarbeitet. Der Selbstzünder passt gut zu dem 1,7 Tonner und bringt den Zafira Tourer dank 380 Newtonmetern innerhalb von 9,8 Sekunden von Null auf Einhundert. Bis 208 km/h hält der Kompakt-Van auf der Autobahn mit, ohne dabei seinen Elan zu verlieren, denn beim Fahrwerk gibt es nichts auszusetzen.

Im Stadtverkehr hilft ein Stopp-Start-System, den Verbrauch auf 6,2 Litern zu halten, im Mix gibt Opel den Verbrauch mit 5,2 Litern (137 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer) an. Am günstigsten ist der Diesel in der EcoFlex-Variante mit 96 kW/130 PS, der lediglich 4,5 Liter verbrauchen soll und kurz nach dem Marktstart angeboten wird. Daneben gibt es noch zwei Benziner, Auto- und Erdgas-Varianten folgen ebenso wie stärkere Motoren.

Opel Zafira Tourer startet bei 22.900 Euro

Das Cockpit des Opel Zafira Tourer ist sehr übersichtlich gestaltet Opel

Wie auch bei anderen Herstellern im Trend stattet auch Opel die Kompaktklasse mit Sicherheitssystemen aus, die zuvor der Oberklasse vorbehalten war. So gibt es die Frontkamera der zweiten Generation mit adaptivem Geschwindigkeitsregler, gut funktionierendem Abstandsregler, Verkehrsschilderkennung und automatischer Gefahrenbremsung für 1300 Euro, adaptives Fahrlicht AFL+ mit Kurvenlichtfunktion gibt es für 1250 Euro. Wer mehr Licht in den Innenraum lassen möchte, investiert weitere 1300 Euro in die Panorama-Windschutzscheibe mit Panorama-Glasdach.

Somit sollten gut 6000 Euro für sinnvolle Sicherheits- und Komfortelemente bereitstehen, um gut ausgestattet vom Hof des Händlers fahren zu können. Diesem müssen zuvor mindestens 22.950 Euro für den 1,8 Liter großen Einstiegsbenziner in die Hand gedrückt werden. Der günstigste Diesel mit 81 kW/110 PS kostet mindestens 25.450 Euro, der Top-Diesel mit Sechsgang-Schaltung beginnt bei 29.705 Euro. Denn auch bei den Preisen zeigt sich der Zafira Tourer sehr flexibel.

Aus Opel Zafira wird Zafira Family

Rund 30.000 Kunden sollen 2012 den Opel Zafira Tourer erwerben Opel

Wem das zuviel ist, kann auch noch die aktuelle Generation erwerben, die unter dem Namen Family angeboten wird. Opel erwartet, dass rund 10.000 Käufer noch die zweite Generation im kommenden Jahr kaufen werden, 30.000 Käufer sollen sich 2012 für den Zafira Tourer entscheiden.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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