Mitsubishi Colt: Einer für alle Fälle

Sechste Generation auf Plattform des Smart Forfour

Mitsubishi Colt: Einer für alle Fälle
Der Mitsubishi Colt ist als Gebrauchter ein Geheimtipp © Mitsubishi

Der Mitsubishi Colt fuhr zwischen 2004 und 2012 im deutschen Straßenbild eher nebenher herum. Dabei ist der Vorgänger des Spacestar ein echter Geheimtipp.

Der Mitsubishi Colt wurde in seiner sechsten Generation von 2004 bis 2012 gebaut. Dann löste der Spacestar ihn ab. Der besonders vor dem 2008 durchgeführten Facelift oft als „graue Maus“ abgestempelte Kleinwagen ist aber ein echter Geheimtipp auf dem Gebrauchtwagenmarkt.

Der Mitsubishi Colt basierte in der sechsten Generation auf der Plattform des alten Smart Forfour und wurde im gleichen holländischen Werk gebaut. Es gab drei Karosserie-Varianten: Einen Dreitürer, einen Fünftürer mit verschiebbarer Rückbank und ein Blechdachcabrio, das allerdings nur von 2006 bis 2010 angeboten wurde. Trotz seiner geringen Länge von 3,88 Metern bietet er Platz für vier Erwachsene. Der Kofferraum fasst 186 Liter, bei umgeklappter Rückbank gehen fast 1000 Liter in den Colt. 2008 gab es ein Facelift, das den optisch bis dahin sehr zurückhaltenden Colt mit einer Front im Kampfjet-Design „segnete“. Der Nachfolger des Colt ist aktuell der Spacestar.

Mitsubishi Colt auch als Sportmodell CZT

Mitsubishi hatte für den Colt sowohl Benzin- als auch Dieselmotoren im Angebot. Der Basismotor war ein 1,1-Liter-Dreizylinder mit 55 kW/75 PS. Außerdem gab es bei den Benzinern einen 70 kW/95 PS starken 1,3-Ltier-Motor und im Sportmodell „CZT“ ein Turboaggregat mit 110 kW/150 PS. Dank des niedrigen Leergewichts des Colt von nur knapp über 1000 Kilogramm gilt der CZT als echter Spaßmacher. Bei den Selbstzündern, die nur bis zum Facelift 2008 im Programm waren und zwar als sparsam aber auch laut und rau gelten, konnten Kunden auf zwei Dreizylinder-Motoren zurückgreifen. Diese leisten 50 kW/68 PS und 70 kW/95 PS.

Beim Euro-NCAP-Crashtest schaffte es der Colt auf vier Sterne im Jahr 2005. Minuspunkte gab es, weil Kopfairbags und ESP nur optional an Bord waren. Dafür sammelt der Colt mit seinem satten Fahrwerk, den bequemen Sitzen und dem qualitativen Innenraum neue Sympathien.

Mitsubishi Colt ab 1000 Euro

Für einen älteren Kleinwagen kommt der Colt im aktuellen „TÜV-Report“ überraschend gut weg. Kleinere Probleme sind schnell verschleißende Starter-Batterien und Scheinwerfer-Birnen. Ärgerlich sind die bei Modellen aus den Baujahren 2005 und 2006 auftretenden Drosselklappen-Defekte sowie die von Kunden ab und an monierte rumpelnde Vorderachse. Insgesamt bemängelt der TÜV aber weder einen hohen Ölverlust noch undichte Auspuffanlagen und verteilt sogar ein Lob für die meist durchweg positiv absolvierten Abgasuntersuchungen. Rost ist kein Problem, allerdings wird oft ein hoher Verschleiß bei den Bremsscheiben festgestellt, die im Gegensatz zu den Bremsleitungen öfter getauscht werden müssen. Besonders positiv: Selbst bei zehn bis elf Jahre alten Autos bleibt es bei den erwähnten Mängel-Bereichen.

Wer einen erschwinglichen Kleinwagen mit solider Technik und niedrigen Verbräuchen sucht, der dazu auch nicht an jeder Ecke steht, könnte beim letzten Mitsubishi Colt fündig werden. Die Facelift-Jetfighter-Front ist Geschmackssache, verleiht dem Auto aber einen immer noch recht modernen Eindruck. Stark abgenutzte Exemplare sind bereits für weniger als 1000 Euro zu bekommen, doch selbst für Fahrzeuge mit weniger als 30.000 Kilometer werden selten mehr als 8000 Euro aufgerufen. Ein echter Geheimtipp! (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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