Mercedes S-Klasse entlastet Fahrer immer mehr

Flaggschiff mit neuer Motorengeneration

Mercedes S-Klasse entlastet Fahrer immer mehr
Die Mercedes S-Klasse verfügt über mehr Assistenzsysteme © Daimler

Mercedes fährt auf Automesse in Shanghai die überarbeitete S-Klasse vor. Optisch wurde nur dezent retuschiert, technisch übernimmt die Elektronik immer mehr die Arbeit des Fahrers und neue Motoren sorgen für mehr Sparsamkeit.

Mercedes frischt die S-Klasse auf: Zur Hälfte der Modelllaufzeit bekommt die Luxuslimousine neue Motoren und neue Spritspartechnologien. Mit intelligenteren Assistenzsystemen setzt Mercedes außerdem einen weiteren Schritt hin zum autonomen Fahren.

Zum ersten Mal zu sehen ist das - optisch nur dezent überarbeitete - Flaggschiff auf der Motorshow in Shanghai in China (Publikumstage: 20. bis 27. April). In den Handel kommt der Wagen im Juli, teilte Mercedes zur Messepremiere mit. Preise wurden noch nicht genannt.

Neuer Achtzylinder

Zu erkennen ist die überarbeitete Version vor allem an drei sogenannten Lichtfackeln in den neu gestalteten Scheinwerfern. Unter der Haube gibt es eine neue Generation von Benzin- und Dieselmotoren. Sie sollen bis zu zehn Prozent sparsamer sein und leisten teils deutlich mehr als ihre Vorgänger.

So kommt der neue V8 im allradgetriebenen S 560 bei vier Litern Hubraum auf 345 kW/469 PS und verbraucht im Mittel 8,5 Liter (CO2-Ausstoß 195 g/km). Im S 350d mit 210 kW/186 PS sowie im S 400d mit 250 kW/340 PS kommt serienmäßig mit Allradantrieb ein drei Liter großer V6-Diesel zum Einsatz. Er verbraucht 5,5 bis 5,6 Liter und kommt auf einen CO2-Ausstoß von 145 beziehungsweise 147 g/km.

In Planung sind ein neuer Reihensechszylinder-Benziner mit 48-Volt-Bordnetz, intelligentem Starter-Generator und elektrischem Zusatzverdichter sowie ein Plug-In-Hybrid mit bis zu 50 Kilometern elektrischer Reichweite.

Pedale werden bei Mercedes S-Klasse kaum mehr benötigt

Der S-Klasse-Fahrer wird stark entlastet
Der S-Klasse-Fahrer wird stark entlastet Daimler

Auch bei der Elektronik rüstet Mercedes auf. So orientiert sich der Abstandsregeltempomat nicht nur am vorausfahrenden Verkehr, sondern den Wagen bremst auch vor scharfen Kurven, Kreuzungen oder Kreisverkehren herunter. Wer dieses System nutzt, braucht die Pedale nach Angaben der Entwickler kaum mehr. Auch das Überholen auf der Autobahn soll mit der neuen Technik einfacher werden. So muss der Fahrer bei der S-Klasse nur noch kurz den Blinker antippen - dann merkt der Wagen sich den Wunsch zum Spurwechsel so lange, bis die Fahrbahn wirklich frei ist, um dann automatisch zu wechseln.

Während das Auto dem Fahrer also immer mehr Arbeit abnimmt, kann sich dieser künftig laut Mercedes erholen. Dafür werden Systeme wie die Klimaanlage, die Beleuchtung sowie die Massage- und Belüftungsfunktionen der Sitze kombiniert. Fahrer sollen damit Wellnessprogramme zur Entspannung oder Anregung abrufen können.

Concierge-Service kümmert sich um Reiseplanung

Im Innenraum gibt es ein neues Cockpit mit großen Bildschirmen sowie ein Lenkrad mit erweiterten Eingabemöglichkeiten. Die Scheinwerfer werden laut Mercedes heller und steuern den Lichtkegel genauer, das Parken funktioniert künftig mit Fernbedienung, und ein Concierge-Service kümmert sich auf Knopfdruck um die Reiseplanung.

Neben den Standardversionen mit kurzem und langem Radstand gibt es die S-Klasse weiterhin als extralangen Maybach mit V12-Motor sowie als AMG S 63 mit einem 450 kW/612 PS starken V8-Motor von 4,0 Litern Hubraum oder AMG S 65 mit sechs Litern Hubraum, zwölf Zylindern und 463 kW/630 PS. Während diese Varianten jetzt alle mit überarbeitet werden, laufen Coupé und Cabrio noch einen Sommer weiter und bekommen ihr Update nach Unternehmensangaben erst in der zweiten Jahreshälfte. (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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