Mazda CX-3: Japanischer Hochsitz

Premiere in Los Angeles

Mazda CX-3: Japanischer Hochsitz
Der Mazda CX-3. © Mazda

Nun hat auch Mazda mit dem CX-3 ein Modell im boomenden Markt der SUVs anzubieten. Er ist auf der gleichen Plattform unterwegs wie der gerade erst vorgestellte Kleinwagen Mazda2.

Kaum eine Fahrzeugklasse wächst so stark wie die der kleinen SUV. Die subkompakten Hochsitzer sind gerade in den überfüllten Städten sehr beliebt. Schließlich ist in den Citys der Parkraum eng und der Verkehr unübersichtlich. Da vermitteln Modelle wie der Skoda Yeti oder Ford Ecosport ein Gefühl wie der „König der Spielstraße“. Masamichi Kogai, der Chef des Mazda-Konzerns freut sich darum, dass auch sein Unternehmen jetzt ein Auto anbieten kann, mit dem der Fahrer über den Dingen sitzt.

Ein Schnellschuss sollte der neue Mazda CX-3 aber nicht sein, den Kogai auf der Auto-Show in Los Angeles präsentiert. Also nicht ein schnöder Kleinwagen, der mit ein paar Plastikplanken und Höherlegung zum Crossover geadelt wird. Mazda produziert den 4,28 Meter kurzen CX-3 zwar auf der gleichen Plattform wie der jüngst vorgestellte „2“ - „aber kein Teil des Blechkleides der beiden Autos ist gleich“, betont Chefdesigner Ikuo Maeda.

Schnittiges Design

Was dagegen gleich sein soll, das ist die Linie der Gestaltung, von Maeda „Kodo“ getauft. Die „Seele der Bewegung“, so die ungefähre Übersetzung, meint, dass die Modelle in allen Klassen mit schnittiger, langer Motorhaube, ansteigender Linie und einem Gegenschwung im Blech hinter dem vorderen Radkasten versehen sind. Auch der CX-3 sieht darum wie auf dem Sprung aus – und wirkt deutlich gestreckter als die nackten Zahlen das ausdrücken: 1,77 Meter breit und 1,55 Meter hoch ist das SUV bei 2,57 Radstand.

Hexen können allerdings auch japanische Designer nicht. Darum ist der Fußraum vor den höher als im Mazda 2 montierten Rücksitzen nicht sehr luftig. Die lassen sich übrigens ein Drittel zu zwei Drittel umklappen und geben einen ebenen, wenn auch nicht riesigen Kofferraum frei. Der lässt sich auf einer Ebene beladen, weil Mazda im CX-3 noch einen Zwischenboden eingezogen hat, unter dem sich ein zusätzlicher Stauraum verbirgt.

Eher Vier- als Fünfsitzer

Größte Chancen werden dem Mazda CX-3 zugerechnet.
Der CX-3 ist in einem Boomsegment unterwegs Mazda

Wagen ist zwar als Fünfsitzer nutzbar – die hintere Bank ist aber klar als Zweisitzer konturiert, so dass ein dritter Passagier wohl nur auf Kurzstrecken Freude am Mitfahren haben wird. Vorn geht es dagegen sehr komfortabel zu – die Sitze sind sehr bequem, wenn auch nicht höher angebracht als im Schwestermodell. Da gehen Konkurrenten wie Opel oder Skoda andere Wege, die ihren Fahrern auch eine höhere Sitzposition gönnen. Bei Mazda „geht es sportlicher zu“, so Maeda.

Allerdings nicht beim Preis: Deutlich unter 19.000 Euro wird der billigste CX-3 zu haben sein. Wer allerdings die edelste der vier Ausstattungsvarianten wählt – und auch noch Allradantrieb, Sechsgangautomatik oder weiß-braunes Lederinterieur -, der wird sicher auch mehr als 30.000 Euro in seinen CX-3 investieren. Beim CX-3 gehen die Japaner auch im Innenraum den Weg, den die Mazda 2 und 3 vorzeichnen: Auch im kleinen SUV wird es ein je nach Ausstattung ein ausklappbares Head-Up-Display geben, und ein Sieben-Zoll-Touchscreen kann über zusätzlich über einen Dreh- und Drücksteller bedient werden. Neben Navifunktionen sind auch Apps und Internetdienste auf diese Weise abrufbar. Gute Bekannte arbeiten unter dem Blech: Ein Diesel mit 1,5 Liter Hubraum und 105 PS sowie ein Zweiliter-Benziner mit sehr hoher Verdichtung, dessen zwei Versionen 120 oder 150 PS abrufen können.

Ganz vorn liegt der CX-3 mit seiner Sicherheitsausstattung: Denn einen Abstandshalte-Tempomaten bietet in diesem Segment der Klein-SUV noch kein Wettbewerber. Auch City-Notbremsassistent, Spurhalte-Assistent sowie Spurwechselwarner oder Voll-LED-Scheinwerfer gibt es bei den Japanern – einiges aber wohl nur gegen Aufpreis und für die Topversion. „Sports Line“ wird die wahrscheinlich heißen; zu diesem SUV passt die Bezeichnung aber eigentlich in allen Varianten. (SP-X)

Vorheriger ArtikelGeneral Motors investiert kräftig in Opel
Nächster ArtikelSmart Fortwo: Klein und zuverlässig
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden