Land Rover Discovery: Moderner Traditionalist

Uriger Geländewagen

Land Rover Discovery: Moderner Traditionalist
Land Rover schickt eine neue Generation des Discovery ins Rennen © Land Rover

Nach zwölf Jahren hat Land Rover den Discovery erneuert. Der optisch geglättete Alleskönner von der Insel hat seine Stärken in die Gegenwart hinübergerettet.

Der aktuelle Discovery ist bereits seit 12 Jahren im Land-Rover-Programm. Zeit für einen Neuanfang, den die Weltpremiere der fünften Generation auf dem Pariser Autosalon markiert. Im Frühjahr 2017 soll der Offroader für knapp über 50.000 Euro in Deutschland auf den Markt kommen.

Mit 4,97 Metern hat der optisch deutlich geglättete und aerodynamischere Discovery im Vergleich zum Vorgänger um 14 Zentimeter in der Länge zugelegt. Auch in der Breite ist er leicht gewachsen, während er mit 1,85 Meter einige Zentimeter niedriger als bisher baut. Der Radstand hat um gut 4 Zentimeter auf 2,92 Meter zugelegt, was unter anderem den Passagieren mehr Platz im Innenraum beschert.

Hierbei hilft auch eine neue Integral-Hinterachse, die weniger Bauraum beanspruchen soll. Wie in der Vergangenheit wird der Discovery ausstattungsabhängig bis zu sieben Sitzplätze bieten, wobei selbst die Bestuhlung in der dritten Reihe selbst Erwachsenen großzügige Platzverhältnisse bieten soll. Alle Sitze lassen sich mit Sitzheizungen ausstatten, für die vorderen beiden Sitzreihen sind Sitzkühlungen möglich.

Land Rover Discovery basiert auf neuer Alu-Plattform

Der Fond des neuen Discovery ist sehr variabel. Die Sitze der zweiten und dritten Reihe soll man in wenigen Sekunden wegklappen können. Die Sitze in Reihe drei lassen sich unter anderem über Knöpfe vom Kofferraum aus wegfalten. Dann wächst das Kofferraumvolumen von 258 auf 1231 Liter. Werden die Sitze in Reihe zwei umgeklappt, wird sich dieser Wert mehr als verdoppeln. Zugang zum Kofferraum verschafft man sich über eine große einteilige, per Gestensteuerung oder Fernbedienung nach oben öffnende Heckklappe. Bei geöffneter Heckklappe lässt sich aus dem Kofferraum ein 28,5 Zentimeter breites und mit 300 Kilogramm belastbares Panel ausfahren, welches als Sitzbank für ein Picknick genutzt werden kann.

Wie bereits der aktuelle Range Rover, setzt der neue Discovery auf einer Aluminium-Plattform auf, was deutliche Gewichtseinsparungen mit sich bringen soll. Das neue Mindestgewicht liegt bei nunmehr 2,1 Tonnen. Land Rover verspricht Einsparungen von bis zu 480 Kilogramm.

180 PS für die Basis-Version des Land Rover Discovery

Einstiegsmotorisierung ist der 2,0-Liter-Vierzylinderdiesel Td4, der 132 kW/180 PS und 430 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung stellen soll. Damit kann der Allradler in knapp über zehn Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 sprinten. Den Normverbrauch gibt Land Rover mit 6 Litern an. Ebenfalls vier Zylinder und zwei Liter Hubraum hat der Sd4, der 177 kW/240 PS und 500 Nm mobilisiert und damit einen Spurt in 8,3 Sekunden hinlegen kann. Der Verbrauch soll bei 6,3 Litern liegen.

Außerdem gibt es noch zwei Sechszylinder. Der TD6-Diesel ist 190 kW/258 PS und 600 Nm stark, was eine Sprintzeit von 8,1 Sekunden und einen Verbrauch von knapp über sieben Liter bedeutet. Topversion ist der Si6, dessen 3,0-Liter-V6-Benziner 250 kW/340 PS und 450 Nm leistet. Der Sprintzeit von 7,1 Sekunden steht ein Verbrauch von 10,9 Liter gegenüber. Alle Antriebe sind an eine achtstufige Automatik von ZF gekoppelt.

Zwei verschiedene Allradantriebe zur Auswahl

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Der Top-Discovery greift auf 340 PS zurück Land Rover

Den permanent ausgelegten Vierradantrieb bietet Land Rover für den Discovery in zwei Varianten an. Die für härtere Geländeeinsätze ausgelegte Version kommt mit zweistufigem Verteilergetriebe, Geländeuntersetzung und einer 50:50-Verteilung der Antriebskraft zwischen Vorder- und Hinterrädern daher.

Die abgespeckte Allradversion ist rund 17 Kilo leichter. Sie besitzt ein einstufiges Verteilergetriebe mit Torsendifferenzial, das automatisch Antriebskraft an die Achse mit dem besseren Grip weiterleitet. Die Standard-Verteilungsquote von 42 zu 58 zwischen Vorder- und Hinterachse verleiht dem Disco Heckantriebscharakter – die elektronische Steuerung ermöglicht aber auch Drehmomentverteilungen zwischen 62:38 und 22:78.

Land Rover Discovery sicher im Gelände unterwegs

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Edel geht es im Innenraum zu Land Rover

Ein vielseitiges Arsenal an elektronischen Regelsystem hilft dem Fahrer dabei, verschiedenste Untergründe besser zu meistern. Schließlich erlaubt die Luftfederung neben einem gehobenen Komfortniveau auch eine für bestimmte Offroad-Einsätze hilfreiche Fahrwerksanhebung. Natürlich sind auch Helfer wie Hill Descent Control, Wankneigungskontrolle oder Wathilfe an Bord.

Auch im Hängerbetrieb gibt sich der Disco kompetent. Er kann wie bisher bis zu 3,5 Tonnen ziehen. Dabei unterstützen ihm künftig zudem diverse Helfer wie etwa ein Anhänger-Assistent, eine Ankoppelhilfe oder eine Anhängerstabilitätshilfe.

Ein zeitgemäßes Arsenal an Assistenzsystemen wie etwa Kollisionsverhinderer, Abstandstempomat, Einparkassistent, Tot-Winkel-Warner, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung oder Fernlichtassistent steht zur Unterstützung bereit.

Optional ist das neue Infotainmentsystem InControl Touch Pro mit 10,2-Zoll-Touchscreen, der über Wischen und Tippen bedient wird. Über ein Konnektivitätspaket verbindet sich das System mit dem Smartphone, zudem lassen sich über einen Wifi-Hotspot für bis zu acht Mobilgeräte mit dem Internet verbinden. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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