Ford Mondeo: Selbstbewusst trotz Ölverlust

Vierte Generation des Flaggschiffs

Ford Mondeo: Selbstbewusst trotz Ölverlust
Der Ford Mondeo ist als Gebrauchter nicht frei von Problemen © Ford

Der Ford Mondeo ist das Flaggschiff der Kölner. Während die aktuelle fünfte Auflage seit drei Jahren zuverlässig umherfährt, gibt es beim Vorgängermodell einige problematische Jahrgänge.

Mit 1,90 Metern fast so breit wie eine alte Mercedes S-Klasse aus den 1990ern, verharrte Fords Flaggschiff-Modell Mondeo IV trotzdem in der Mittelklasse. Der Vorgänger der aktuellen Auflage zeichnete sich aber bereits durch ein für viele Kunden gefälligeres Design aus. Doch sein selbstbewusster Auftritt schloss technische Mängel nicht aus.

Der Mondeo IV ist, gemessen an seinem Abschneiden bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU), keine rechte Kaufempfehlung. Laut «TÜV Report 2017» zählen viele Beanstandungen an Radaufhängungen, Lenkgetrieben und Spurstangen zu den Problemen. Auch Rost entdecken die Prüfer in Einzelfällen. Eine weitere Plage: Ölverlust. Annehmbar ist das Abschneiden bei der Abgasuntersuchung. Vorbildlich sind die Bremsen: Hier besteht während der HU selten Grund zum Meckern. Da der Mondeo vornehmlich als Geschäftswagen genutzt wird, sind Exemplare mit geringer Laufleistung selten.

Mondeo IV in ADAC-Pannenstatistik «eher unterdurchschnittlich»

Kritische Töne schlägt auch der ADAC bei dem Mittelklassemodell aus Köln an. Der Mondeo IV schneide in der Pannenstatistik «eher unterdurchschnittlich» ab. Dies treffe besonders für die Exemplare der Modelljahre 2008 bis 2010 zu. Die Bilanz verhageln defekte Wegfahrsperren (Baujahre 2007 bis 2010), elektrische Fehler im Motormanagement (2007 bis 2013), streikende Anlasser (2005 bis 2009) und verstopfte Dieselpartikelfilter (bis 2012). Hinzu kommen fehlerhafte Ladedruckregelungen bei Dieselmodellen von 2012 oder elektrische Fehler im CAN-Bus (2012).

Drei Rückrufaktionen trafen den Mondeo IV bislang. Die zahlenmäßig stärkste datiert vom September 2009: 12.000 Fahrzeuge der Bauzeit November 2008 bis März 2009 mussten wegen möglicherweise aussetzender Bremskraftverstärker zurück in die Werkstätten. Die vierte Generation kam 2007 zu den Händlern - als Fließheck, Turnier und Stufenheck. Die Modellpflege von 2010 brachte allerdings die Einstellung des kaum nachgefragten Stufenhecks, während der Kombi Turnier mit einem Stauvolumen von bis zu 1745 Litern und einer hohen Zuladung beliebt blieb. Auch die Motorenpalette wurde überarbeitet.

Ford Mondeo auch mit Autogas oder Bioethanol

Seit 2014 ist die aktuelle, fünfte Auflage im Verkauf. Motorenseitig machte vor allem der starke und verlässliche 220-PS-Benziner mit fünf Zylindern von Volvo von sich reden, der auch im S60 des schwedischen Herstellers eingesetzt wurde. Die Diesel fielen eher mit den genannten Problemen auf.

Je nach Ausführung kommen die Selbstzünder auf 74 kW/101 PS bis 147 kW/200 PS. Die Benziner decken 81 kW/110 PS bis 176 kW/240 PS ab. Von 2008 bis 2011 gab es den Mondeo als E85-Version (107 kW/145 PS) für den Betrieb mit Bioethanol zu kaufen. Ab 2009 waren zudem Autogasversionen zu haben.

Ford Mondeo meist mit hohen Kilometerzahlen

Wer sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt umschaut, wird im Falle eines Ford Mondeo 2.0 Flexifuel-LPG Trend als Fließheck mit 104 kW/141 PS vom Baujahr 2012 laut Schwacke-Liste mit einem durchschnittlichen Handelspreis von 12.250 Euro rechnen müssen - bei einer statistisch ermittelten Laufleistung von 65.200 Kilometern.

Mit noch 7900 Euro listet Schwacke den Mondeo Turnier 1.6 TDCi Ambiente mit 85 kW/115 PS vom Baujahr 2010 (129.400 Kilometer). Soll es einer der Volvo-Fünfzylinder sein? Der Mondeo 2.5 Titanium mit 162 kW/220 PS von 2010 ist als Stufenheck mit 10.450 Euro und einer Laufleistung von 89.200 Kilometern eingetragen. (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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