VW Golf GTE: Die Vorsatz-Alternative

Ab Dezember

VW Golf GTE: Die Vorsatz-Alternative
Der VW Golf GTE greift auf eine Systemleistung von 204 PS zurück. © VW

VW bringt im Dezember seinen ersten Plugin-Hybriden auf den Markt. Der Golf GTE ist nicht nur technisch baugleich mit dem Audi A3 Sportback e-tron, sondern nähert sich auch vom Preis der Premiumtochter an.

Von Thomas Flehmer

Gute Vorsätze werden zumeist häufig beim Jahreswechsel vorgenommen. VW stellt zum Weihnachtsfest mit dem ersten Plugin-Hybriden der Marke eine Vorsatz-Alternative zur Wahl. Wer mobil sein will, aber trotzdem die Luft ein wenig entlasten möchte, kann sich beim Golf GTE mit rund 1,7 Litern bescheiden.

Dritte Golf GT-Variante von VW

Denn VW hat die dritte Golf GT-Variante nach dem GTI und dem GTD elektrifiziert und einen 75 kW/102 PS starken Elektromotor zwischen das DSG und den 110 kW/150 PS starken Verbrenner platziert. Gemeinsam kommen beide Aggregate auf eine Systemleistung von 150 kW/204 PS und können so sportlich oder sparsam den 1,6 Tonner antreiben.

Verschiedene Fahrmodi weisen dem Fahrer den Weg, ob er – gemäß dem gefassten Spar-Vorsatz - den Tankstellenpächter ärgern oder bald wieder an der Zapfsäule vorbeifahren möchte. Im Elektromodus soll der GTE eine Reichweite bis zu 50 Kilometer schaffen, was im Alltagsverkehr zumeist wohl etwas weniger sein wird. Wer aber rund 30 bis 40 Kilometer zu seinem Arbeitsplatz zurücklegen muss und dort die Chance hat, den Golf wieder an die Steckdose zu schließen und innerhalb von zwei bis vier Stunden aufzuladen, fährt emissionsfrei zur Arbeit und zurück – und das bis Tempo 130 km/h. Doch wer dabei den rechten Fuß zu schnell und zu weit herunterdrückt, landet ganz schnell beim Otto-Motor, der trotz seiner Kraft auch sparsam unterwegs ist.

Keine Reichweitenangst im VW Golf GTE

Der VW Golf GTE greift auf eine Systemleistung von 204 PS zurück.
Der Powermeter des VW Golf GTE verdrängt den Drehzahlmesserlinks VW

Zudem vertreibt der Verbrenner - anders als beim reinen E-Golf - die Reichweiten-Angst, denn bis zu 939 Kilometer können mit dem Golf GTE mit einer Tankfüllung zurückgelegt werden. Auf den ersten 100 Kilometern begnügt sich der GTE dann mit 1,5 Liter Super, was einem CO2-Ausstoß von 35 Gramm pro Kilometer entspricht. Übernimmt dann der Benziner die Hauptarbeit – wobei der Elektromotor immer wieder durch Rekuperation aufgeladen werden kann – stehen unterm Strich weiterhin gute 4,5 Liter.

Der Fahrer erfährt dabei über den so genannten Powermeter, der den Drehzahlmesser von seinem angestammten Platz auf den unteren Teil des Instrumentenboards verdrängt, inwieweit gerade Energie abgerufen oder geladen wird. Ansonsten ist das Cockpit GT-typisch ausgestattet, also auch mit den Karomustern auf den Sitzen. Auch äußerlich ist der neue Golf nur durch den blauen Schriftzug "GTE" von seinen GT-Geschwistern zu unterscheiden.

VW Golf GTE in 7,6 Sekunden auf Tempo 100

Der VW Golf wird mit bis zu 22 Prozent Rabatt angeboten.
Bis zu Tempo 222 km/h zieht es den VW Golf GTE VW

Und GT-Gefühle kann der Hybride auch verleihen. Im GTE-Modus werden gleich 204 PS abgerufen, mit denen der elektrische Golf-Sportler den Sprint bis zur 100 km/h-Marke innerhalb von 7,6 Sekunden absolviert. Der Elektromotor hilft dabei bei der Beschleunigung nach.

Und wer nicht unbedingt aufs Sparen festgelegt ist, kann die sportlichen Gene dank Leistung und gutem Fahrwerk bis zu einer Spitzengeschwindigkeit von 222 km/h auskosten. Auch Kurven können dabei sportlich genommen werden. Dabei kommt ein wenig ein schlechtes Gewissen zum Vorschein, wenn die Reifen des Hybriden anfangen zu quietschen.

Audi A3 Sportback e-tron nur unwesentlich teurer

Der Golf GTE bietet somit für jeden Geschmack das passende Angebot – egal, ob gespart oder gespurtet werden soll. Wer seinen Spar-Vorsatz in die Tat umsetzen möchte, muss allerdings tief in die Tasche greifen.

36.900 Euro ruft VW für den immerhin gut ausgestatteten dritten Hybriden der Marke nach dem Touareg und dem Jetta auf. Und dann kommt zudem der ein oder andere ins Grübeln. Denn der technisch identische Audi A3 Sportback e-tron kostet gerade mal 1000 Euro mehr – und gute Vorsätze kann auch das Produkt der VW-Tochter aus Ingolstadt erfüllen.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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