Toyota Verso 1.6: Der Vorreiter-Van

Premiere mit BMW

Toyota Verso 1.6: Der Vorreiter-Van
Der neue Toyota Verso 1.6 D-4D soll die Dieselverkäufe ankurbeln. © Toyota

Toyota erntet die ersten Früchte aus der Kooperation mit BMW. Im Familien-Van Verso arbeitet ab März ein Dieselmotor aus München.

Von Thomas Flehmer

Der Verso spielt mal wieder Vorreiter beim europäischen Ableger von Toyota. War der Familien-Van vor Jahren der erste Toyota, der in alleiniger Verantwortung von Toyota Europe vorfuhr, so gönnte der weltgrößte Autohersteller ein Jahr nach dem Facelift dem 4,46 Meter langen Fünf- oder Siebensitzer eine weitere Premiere. Ab dem 15. März arbeitet unter der Motorhaube des auf dem Avensis basierenden Verso nun erstmals bei Toyota ein BMW-Motor.

Toyota Verso 1.6 D-4D mit 112 PS

Damit ernten die Japaner die Früchte aus der 2012 geschlossenen Kooperation mit den Münchnern, die in den Jahren zuvor Motoren mit dem französischen PSA-Konzern tauschten. Und der kleine Selbstzünder mit 82 kW/112 PS passt wie angegossen zu der Familienkutsche.

Ausgestattet mit einem maximalen Drehmoment von 270 Newtonmetern, die zwischen 1750 und 2250 Umdrehungen anliegen, wird der 1,5 bis 1,6 Tonnen schwere Verso innerhalb von 12,7 Sekunden auf Tempo 100 gebracht. Wie es bei den Japanern fast schon Usus ist, avanciert auch der Konkurrent des VW Touran mit dem neuen Aggregat nicht zum Sportler, die Leistung reicht aber vollkommen aus.

Modifikationen zur Integration des BMW-Motors

Denn bis zu ebenso völlig ausreichenden 185 Stundenkilometern hält der Verso die linke Autobahnspur. Dabei verrichtet der BMW-Motor seine Arbeit leise und die Fahrt kann genossen werden. Nicht nur der lang ausgelegte sechste Gang sorgt für den ruhigen Vortrieb, sondern auch ein neu entwickeltes Zweimassenschwungrad, das die Vibrationen des Aggregates dämpft. Neben dem Schwungrad haben die Techniker auch die Antriebswelle erneuert sowie die Elektronik neu konfiguriert, um den neuen Motor zu integrieren.

Dank des kleinen Dieselmotors avanciert der 1.6 D-4D zum sparsamsten Vertreter der Verso-Modellpalette. Laut dem Normenzyklus soll sich der Familien-Van mit 4,5 Litern auf 100 Kilometern begnügen, was einem CO2-Ausstoß über 119 Gramm pro Kilometer entspricht.

Neuer Toyota Verso 1.6 D-4D soll Diesel-Verkäufe ankurbeln

Der neue Toyota Verso 1.6 D-4D soll die Dieselverkäufe ankurbeln.
Der Innenraum des Toyota Verso ist auf den Alltag ausgerichtet. Toyota

Der kleine Selbstzünder soll dazu beitragen, den Diesel-Anteil beim Verso-Verkauf zu heben. Bisher ist nur das 2,2 Liter große Aggregat mit 150 und 177 PS im Angebot gewesen, das bisher aber nur bei wenigen Verso-Kunden zum Einsatz kommt. Dafür soll der 1.6 D-4D künftig rund vierzig Prozent der Verso-Verkäufe ausmachen. Und damit kommt dem Verso erneut eine Vorreiterrolle zu. Denn Toyota ist nicht gerade als Dieselspezialist bekannt und setzt mehr auf Hybridantriebe. Der Verso wird so zum ersten richtigen Diesel-Modell bei den Japanern aufsteigen.

Während der Motor eine Premiere darstellt, bleibt im Innenraum, der im vergangenen Jahr aufgefrischt wurde, alles beim Alten. Hier wird viel Wert auf Alltagstauglichkeit gelegt. So sind die Materialien robust, die Instrumente selbsterklärend. Die drei Einzelsitze lassen sich in der Länge weiter verschieben, sodass auch die Kinder in der optional für 650 Euro erhältlichen dritten Reihe ein wenig Beinfreiheit erhalten.

Toyota Verso 1.6 D-4D ab 23.550 Euro

Der Toyota Verso ist überdurchschnittlich zuverlässig.
Der Toyota Verso ist rund 2000 Euro günstiger als ein VW Touran Toyota

Ohne dritte Sitzreihe müssen für den Verso mit dem BMW-Diesel mindestens 23.550 Euro investiert werden. Knapp 3000 Euro mehr kostet die mittlere Variante Verso Life, bei 30.250 Euro beginnt die Topausstattung Verso Executive.

Der VW Touran kostet rund 2000 Euro mehr und ist in der Serienversion nicht so gut bestückt – das ist allerdings keine Premiere.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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