Toyota Proace: Comeback bei leichten Transportern

Nachfolger des Hiace

Toyota Proace: Comeback bei leichten Transportern
Der Toyota Proace ist das erste Fahrzeug aus der Kooperation mit PSA. © Toyota

Toyota kehrt mit dem Proace zu den leichten Nutzfahrzeugen zurück. Auf eine Pkw-Ausführung verzichten die Japaner – anders als die Kooperationspartner PSA Peugeot Citroen.

Nach zweijähriger Abstinenz besetzt Toyota mit dem Transporter Proace wieder das Segment der leichten Nutzfahrzeuge. Der Transporter ist Nachfolger des Hiace und das erste Ergebnis der vor neun Monaten geschlossenen Nutzfahrzeug-Kooperation zwischen PSA Peugeot Citroen und Toyota. Ab 14. September steht er in zehn Grundvarianten zu Bruttopreisen von 25.900 Euro (21.770 Euro netto) an bei den Händlern.

Toyota Proace mit bis zu sieben Kubikmetern Ladevolumen

Der Proace kann in zwei Fahrzeuglängen und -höhen, aber ausschließlich als Kastenwagen – sowohl geschlossen wie vollverglast - bestellt werden. Der Kunde hat zudem die Wahl zwischen einer oder zwei Schiebetüren sowie zwischen Heckklappe und Doppeltür. Auch eine Ausführung mit Doppelkabine ist im Programm. Auf eine Pkw-Version verzichtet Toyota anders als Kooperationspartner PSA bei den baugleichen Schwestermodellen Peugeot Expert und Citroen Jumpy, von denen die Technik unverändert übernommen wurde. Unterschiede gibt es nur im Außendesign: Der Toyota setzt dort auf Chromschmuck und das größte Toyota-Logo aller Zeiten auf der Motorhaube. Der Preis des Japaners liegt zudem ausstattungsbereinigt rund 900 Euro unter dem des Expert.

Je nach gewählter Konfiguration kommt der Proace auf ein Ladevolumen von bis zu sieben Kubikmetern. Das maximale Transportgewicht beträgt 1,2 Tonnen. Die Anhängelast liegt bei bis zu zwei Tonnen. Als Antrieb stehen drei Dieselmotoren mit einem Leistungsspektrum von 66 kW/90 PS bis 120 kW/163 PS zur Wahl, wobei für die stärkste Motorisierung anstelle der Handschaltung eine Sechsstufen-Automatik als Option gewählt werden kann. Der Normverbrauch für das über die Vorderachse angetriebene Fahrzeug liegt je nach Variante zwischen 6,4 und 7,1 Litern.

ESP Serie beim Toyota Proace

Bereits in der Basisversion gehören Fahrer- und Beifahrer-Airbag zur Serie, ebenso wie ein ESP. Generell will sich der Toyota durch eine bessere Ausstattung von seinen französischen Geschwistern absetzen und spendiert dem Basismodell elektrische Fensterheber und eine Fernbedienung für die Zentralverriegelung.

Ab der zweiten Ausstattungsstufe Life sind außerdem ein Bergfahrassistent sowie ein Tempomat an Bord. Gegen Aufpreis gibt es unter anderem vier weitere Airbags, Klimaanlage und eine Freisprecheinrichtung. Wie bei Transportern üblich lässt sich die Einrichtung des Laderaums an die Bedürfnisse des jeweiligen Gewerbes anpassen. Als Partner hat Toyota dazu die Spezialisten von Würth gewonnen.

Toyota Proace mit gutmütigem Fahrverhalten

Der Toyota Proace ist das erste Fahrzeug aus der Kooperation mit PSA.
Viel Platz im Toyota Proace Toyota

Im Verkehr zeigt der Proace ein komfortables und gutmütiges Fahrverhalten. Vor allem, wenn man die 94 kW/128 PS starke Variante wählt, die auch dank des exakt schaltenden Sechsganggetriebes bei Beschleunigung und Spurtreue fast vergessen macht, dass man einen Transporter steuert. Höchstens die etwas gefühllose Lenkung trübt den Eindruck. Dafür schützt die Dämmung Insassen vor allzu aufdringlichen Geräuschen.

Selbst unbeladen halten sich die Abrollgeräusche in Grenzen. Im hellen Innenraum dominiert das für einen Transporter typische Hartplastik, das allerdings nicht billig wirkt. Zudem ist die Bedienung einfach, so dass bei wechselnden Fahrern keine lange Einweisung notwendig wird.

Für Toyota ist der Proace allerdings nur ein Übergangsmodell. Erst die nächste Transporter-Generation wird als echte Gemeinschaftsentwicklung der beiden Partner auf den Markt kommen. Ob der Nachfolger dann einen Hybridantrieb bekommt – immerhin hat PSA Erfahrung mit dem Diesel-Hybrid – ist noch nicht klar. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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