Skoda hat die Leistung des Octavia RS weiter gesteigert. Die Familienkutsche wird auf der linken Autobahnspur für viele erstaunte Gesichter sorgen.
Der Octavia ist Skodas beliebtestes Modell, insgesamt wurden seit 1996 rund 4,7 Millionen Exemplare verkauft, von der sparsamen Erdgasversion über den Raumkünstler Combi bis hin zum Abenteurer in Offroad-Optik. Für sportliche Naturen hält Skoda bislang den Octavia RS bereit. Der wurde nun geschärft.
Skoda Octavia RS 230 erreicht 250
Bereits durch seinen Namenszusatz verrät der Octavia RS 230, wie viel Leistung sich unterm Blech verbirgt: Mit seinem 169 kW/230 PS starken Zweiliter-Benziner hat er genau zehn PS mehr als der normale RS. Durch die zusätzliche Kraft, erreicht unter anderem durch eine neue Abgasanlage, steigt die Höchstgeschwindigkeit auf 250 km/h. Damit ist der Octavia RS 230 nicht nur das erste Skoda-Modell mit Geschwindigkeitsbegrenzung, sondern auch der schnellste Serien-Octavia bislang. In 6,7 Sekunden will die Limousine in Verbindung mit dem manuellen Sechsgang-Getriebe Tempo 100 erreichen.
Auf dem knapp sechs Kilometer langen Slovakia Ring nahe der Hauptstadt Bratislava soll der Tscheche beweisen, dass er nicht nur Platz für Kind und Kegel hat, sondern auch ambitioniert fahrenden Müttern und Vätern ein guter Begleiter sein will. Besonders hilfreich auf heißem Asphalt ist ein Novum, das Skoda nun erstmals in einem Serienfahrzeug eingesetzt hat: Ab Werk kümmert sich eine elektronisch geregelte Vorderachs-Quersperre um das Kurvenverhalten. Die ursprünglich für den Motorsport gedachte Technik sorgt dafür, dass bei Bedarf die komplette Energie auf das kurvenäußere Vorderrad geleitet werden kann. Physikalisch hat dieses Rad durch die dynamische Gewichtsverteilung in der Kurve den meisten Grip.
Skoda Octavia RS 230 auch audial geschärft
Nicht nur in der Theorie zieht der Octavia RS 230 mit dieser Technik und seiner gegenüber den Standard-Octavias um 1,5 Zentimeter abgesenkten Karosserie bestens aus allen Lagen, untersteuert nicht und auch beim Anfahren gibt es keine Instabilität, da kein Rad durchrutscht. Seine Arme muss der Fahrer bei der Kurvenhatz nicht sonderlich verrenken, denn die sogenannte elektromechanische Progressivlenkung setzt selbst kleinste Lenkbewegungen direkt um. Entscheidet man sich für das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, befinden sich am Lenkrad zusätzlich Schaltwippen.
Passend zu seinem agilen Fahrverhalten haben die Entwickler beim RS 230 Teile der Auspuffanlage technisch angepasst. Komplett neu entwickelt wurde der hintere Auspuffteil, das Innenleben der beiden Schalldämpfer wurde modifiziert. Beim Fahrer kommen diese technischen Maßnahmen nur in Form von einer blubbernden rauhen Stimme aus den zwei schwarz-glänzenden Sport-Auspuff-Endrohren an. Tritt er aufs Gas, kann er die Beschleunigung nicht nur fühlen, sondern auch hören. Unterstützen lässt sich das zudem durch die vier Fahrprofile. Für Straßenasphalt eignet sich der Modus „Eco“ oder „Normal“, für auffällige und schnelle Ausflüge bietet sich „Sport“ an. Je nach gewähltem Modus verändern sich Einstellungen wie beispielsweise die Lenkunterstützung, Distanzregelung oder die Getriebesteuerung.
Lap-Timer darf im Skoda Octavia RS 230 nicht fehlen
Optisch unterscheidet sich der Octavia RS 230 nicht allzu stark von den zivilen Brüdern. Lediglich ein schwarzer Kühlergrill, sowie schwarze Außenspiegelklappen und der dunkle Heckspoiler bei der Limousine und der Dachkantenspoiler beim Kombi teilen dezent mit, dass dieses Kraftpaket nicht unterschätzt werden will.
Im Innenraum greift der Fahrer ein Dreispeichen-Multifunktionslenkrad, sitzt in schwarzen Sportsitzen mit roten Akzenten und blickt auf ein großes Display, auf dem auch ein Lap-Timer die Rundenzeiten erfasst. Zahlreiche Helferlein halten ihn in der Spur, lassen ihn dem Vordermann nicht zu dicht aufrücken und Verkehrszeichen verstehen. Außerdem helfen sie beim Ein- und Ausparken.
Optische Zurückhaltung des Skoda Octavia RS 230
Die verbesserte Serienausstattung und die zusätzliche Leistung lässt sich Skoda mit einem Aufpreis von rund 3000 Euro gegenüber dem Standard-RS honorieren. Für die Limousine werden 33.490 Euro fällig, der Kombi kostet 34.150 Euro. Welches muskulöse Kraftpaket sie antreibt, wollen Besitzer eines Skoda Octavia RS 230 optisch nicht nach außen kehren.
Damit aber zumindest Kenner den Neuling vom zehn PS schwächeren Bruder unterscheiden können, erhält er eine größere RS-Plakette, die zudem noch durch ein auffälligeres und schwarzes „V“ im Logo ergänzt wird. Ein dezenter Hinweis auch für alle Autofahrer, die verwundert auf das Heck des Skoda Octavia RS 230 blicken, wenn der scheinbare Biedermann zügig an ihnen vorbei saust. (SP-X)