Renault Kangoo Maxi: Mit dem Papst auf Augenhöhe

Platz für sieben Personen

Renault Kangoo Maxi: Mit dem Papst auf Augenhöhe
Der Renault Kangoo Maxi Combi bietet Platz für Sieben. © AG/Flehmer

Fahren wie der mittlerweile abgetretene Papst, der Renault Kangoo Maxi Combi macht es möglich. Dabei muss es nicht die Elektro-Version des Papamobils sein, mit dem HDi 110 FAP kommt man auch außerhalb des Vatikans recht weit.

Von Thomas Flehmer

Bei einer Internet-Auktion wurde der Golf des früheren Kardinals Ratzinger für gutes Geld versteigert. Der bis zum vergangenen 28. Februar amtierende Papst hat aber bereits umgesattelt und seit 2011 gleich zwei Elektro-Versionen des Renault Kangoo Maxi im Fuhrpark. Während die Familienkutsche das ehemalige Oberhaupt der katholischen Kirche durch den Vatikan chauffiert, sind Familien außerhalb des Kirchenstaates mit dem 110 PS starken Diesel des französischen Herstellers besser unterwegs. Denn die Reichweite des Elektromobils reicht für die Fahrten innerhalb des Vatikans vollkommen aus, der familiäre Alltag würde dagegen eher als erwartet ins Stocken geraten.

Bis zu 3400 Liter Kofferraumvolumen im Renault Kangoo Maxi

Und auf Familien ist die Version, die es auch als reinen Transporter gibt, zugeschnitten. Sieben Plätze stehen zur Verfügung, mit der eine Handball-Mannschaft an den jeweiligen Spielort transportiert werden könnte. Wobei die zwei umklappbaren Plätze in der der dritten Reihe den kleinsten Vertretern des Teams vorbehalten sein sollten. Eine gewisse Strecke würden auch Erwachsene die Fahrt in der dritten Reihe goutieren, doch längere Strecken würden für längere Beine eher zur Tortur werden.

Ganz ohne Probleme sitzen die Personen in den ersten beiden Reihen. Weder bei der Bein- noch bei der Kopffreiheit gäbe es etwas zu meckern, wenn nicht die Sitzlänge typisch französisch kurz ausgefallen wäre. Gut ist, dass auch bei voller Bestuhlung noch Platz für die Sporttaschen gegeben ist. Als Siebensitzer stehen 438 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung, die je nach Sitzkonfiguration auf 3400 Liter erweitert werden können.

Einparkhilfe fehlt beim Renault Kangoo Maxi Combi

Der Renault Kangoo Maxi bietet sieben Personen Platz.
Der Renault Kangoo Maxi bietet gute Übersicht. AG/Flehmer

So lässt es sich im Innenraum gut aushalten. Das Cockpit beschränkt sich angenehm auf das Nötigste bei Armaturen und Schaltern. Das CD-Radio mit Navigationssystem ist ebenso nüchtern und gewöhnungsbedürftig, die Fernbedienung der einzige Schnickschnack, auf den auch gerne verzichtet werden kann.

Gewöhnungsbedürftig ist auch die Sicht. Zwar ist die Übersicht im Kangoo Maxi bis auf die breite Säule, die durch die beiden Hecktüren gegeben ist, vorhanden, doch bei einer Länge von 4,60 Metern und zahlreichen Glasflächen dauert es ein wenig, bis man sich den nötigen Überblick verschafft hat. Und ganz gewöhnungsbedürftig ist das Fehlen von Sensoren am Heck, die beim Einparken helfen. Auch hier müssen sich Fahrer und der Maxi-Kangoo aufeinander einspielen.

Schnelle Schaltanzeige beim Renault Kangoo Maxi

Der Renault Kangoo Maxi bietet sieben Personen Platz.
Übersichtliches Cockpit im Renault Kangoo Maxi AG/Flehmer

Keine Gewöhnungszeit muss beim Fahren eingerechnet werden. Der Selbstzünder meldet sich beim Starten standesgemäß zu Wort, die Geräusche ziehen sich mit dem Erhöhen der Betriebstemperatur aber immer weiter zurück – für ein Auto mit solchen Innenmaßen keine Selbstverständlichkeit. Recht agil werden die 1,4 Tonnen innerhalb von 12,3 Sekunden von Null auf 100 km/h gebracht, 170 km/h reichen für den Kangoo Maxi vollkommen aus.

Sehr positiv agiert auch die Schaltanzeige, die dem Fahrer schneller als bei anderen Autos die nächsthöheren Gänge (es gibt derer sechs) vorschlägt. Werden die Vorgaben befolgt, sind die von Renault angegebenen 5,2 Liter für 100 Kilometer fast in Reichweite (1,5 Liter mehr sind es schon, aber das geht in Ordnung), vor allem auch deshalb, weil der große Kangoo aufgrund seiner Karosserie jegliche sportliche Ansprüche von vornherein ausschließt. Er gibt sich als gemütlicher Chauffeur, dem auch auf unebenem Asphalt der Komfort der Insassen eine Herzensangelegenheit ist.

Bevor die Familie oder das Handball-Team den Siebensitzer besteigen kann, müssen 20.190 Euro für die Basisversion des Diesels aufgebracht werden – oder man wartet darauf, bis die beiden Elektroversionen des Papstes wieder im Internet zum Verkauf angeboten werden.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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