Renault Clio: Individueller und schneller

Erfolgreichstes Modell der Franzosen

Renault Clio: Individueller und schneller
Renault hat die vierte Generation des Clio aufgefrischt. © Renault

Renault ist beim Clio im Zeitalter der Individualisierung angekommen. Der aufgefrischte Kleinwagen der Franzosen erhält ein neue Aggregat und eine neue Frontschürze und kann sonst frei nach Gusto gestaltet werden.

Von Thomas Flehmer

Es ist ein Geben und Nehmen. Mit der Einführung der vierten Generation des Clio vor vier Jahren feierte Laurens van den Acker sein Debüt als Chefdesigner bei Renault und gab die neue Designlinie vor. Vier Jahre später erhält der Kleinwagen – mit 13 Millionen verkauften Einheiten das erfolgreichste Modell aus dem Renault-Regal – Unterstützung von anderen Baureihen, um mit der Modernisierung Schritt zu halten, auch wenn der Clio unüblicherweise beim Absatz von Jahr zu Jahr häufiger verkauft wurde.

Zudem wollen die Franzosen in Europa den Spitzenplatz, den der Clio im B-Segment einnimmt, verteidigen und auch weiter ausbauen. In Deutschland liegt der Kleinwagen lediglich auf dem siebten Rang - weit entfernt von den Podiumsplätzen, die VW Polo, Ford Fiesta und Opel Corsa besetzen.

Potenter Top-Diesel für den Renault Clio

Neben optischen Optimierungen sowie Verbesserungen beim Infotainment und den Assistenzsystemen pflanzen die Franzosen dem Clio ein neues Top-Dieselaggregat sowie eine neue Getriebekombination für den Top-Benziner ein, die dem neuen sportlichen Gesicht auch sportliche innere Werte zukommen lassen.

So verfügt der Energy dCi 110 über 81 kW/110 PS und ein maximales Drehmoment von 260 Newtonmetern, die bei 1750 Umdrehungen anliegen. Damit beschleunigt der 1,2 Tonner innerhalb von 11,2 Sekunden auf Tempo 100. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 194 km/h wird der Top-Diesel so manch größeren Vertreter auf der linken Autobahnspur überraschen.

Aber auch auf der Landstraße kann der Diesel-Clio punkten. Denn das Fahrwerk hat seine Stärken beibehalten und bringt einen guten Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort auf den Untergrund, sodass die Insassen bei Unebenheiten körperlich nicht allzu sehr beansprucht werden. Die sechs Gänge lassen sich dabei gut und knackig einlegen. Die auf der Rolle des Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) erzielten Verbrauchswerte von 3,5 Liter werden dann natürlich verfehlt.

Top-Benziner des Renault Clio nun mit Schaltgetriebe

Aber der Clio kann auch gemütlich durch den urbanen Verkehr bewegt werden. Mit seinem für einen Kleinwagen großen Längenmaß von 4,06 Metern können alle Insassen ohne Platzprobleme die Fahrt im wertiger gestalteten Innenraum genießen. Auf 300 Litern Volumen schlummert dabei das Gepäck – ein Koffer, ein Trolley und ein paar Taschen haben Platz – im Kofferraum.

Wer es etwas zügiger möchte, greift beim TCe 120 zu, der nun auch mit dem manuellen Schaltgetriebe ausgestattet ist. Mit seinen 87 kW/118 PS erreicht der Drei- oder Fünftürer bereits nach neun Sekunden Tempo 100 und hält bis 199 km/h durch. Das Drehmoment von 205 Newtonmetern bei 2000 Kurbelwellenumdrehungen sorgt für den nötigen Bumms, der durch die neue Gestaltung der Front unterstrichen wird. Die neu dazu gewonnene Sportlichkeit muss der Fahrer dann aber mit mehr als den angegebenen 5,3 Litern Super bezahlen.

Lichtsignatur vom Espace

Renault hat die vierte Generation des Clio aufgefrischt.
Zwischen zehn Karosseriefarben kann beim Renault Clio gewählt werden Renault

War der Clio vor vier Jahren der Design-Vorreiter von Renault, so übernimmt der Kleinwagen nun die Lichtsignatur des neuen Espace, die die neue Frontschürze des Clio einrahmt. So strahlen die LED-Tagfahrlichter wie die Rückleuchten in einer markanten C-Form.

Für die Sicherheit sorgen neben dem serienmäßigen Notbremsassistenten nun ein Easy Park-Assist für ein sicheres Ein- und Ausparken – auf Wunsch auch mit einer 360 Grad-Optik. Wünsche werden auch in den höheren Ausstattungsvarianten erfüllt, denn hier kann sich jeder seinen Clio individuell gestalten. 30 Pakete mit verschiedenen Kombinationen von der Farbauswahl bis zur Dachgestaltung stehen zur Auswahl. Auch unter den zehn angebotenen Karosseriefarben befinden sich vier neue Lackierungstöne. Und natürlich kann auch der Innenraum farblich nach Gusto und Geldbeutel gestaltet werden.

Basispreis bleibt gleich

Renault hat die vierte Generation des Clio aufgefrischt.
Das Interieur des Renault Clio wurde wertiger gestaltet Renault

Natürlich dürfen auch die Infotainmentsysteme nicht fehlen. Renault bietet je nach Ausstattung drei Systeme an, die von der normalen Kombination des Smartphones über das System R&Go bis zum Internetzugang über den bereits bekannten R-Link reichen. Mit dem Bose-Soundsystem untermalen sieben Lautsprecher den Aufenthalt an Bord – natürlich nur, wenn der Geldbeutel vorher etwas weiter geöffnet wurde.

Denn die weiterhin 11.990 Euro teure Grundversion wird aufgrund ihrer Nacktheit kaum einen Interessenten hinterm Ofen hervorlocken. Ein Tausender mehr kostet die Variante Life. Die zumeist gewählte Ausstattungsvariante Limited beginnt bei 14.190 Euro. Kombiniert mit dem TCe 120 müssen dann schon mindestens 16.390 Euro investiert werden. Die Kombivariante Clio Grandtour, für die sich rund 20 Prozent aller Clio-Kunden entscheiden, kostet jeweils noch einen Tausender extra. Die 200 und 220 PS starken R.S.-Versionen kosten 22.990 und 24.490 Euro.

Wer seinen Clio mit Extras und Individualisierungen vollstopfen möchte, entscheidet sich für die Top-Variante Initiale Paris, die ebenfalls von den höheren Segmenten in die Kleinwagenklasse mit einfließt und das Geben und Nehmen bis zu dem Zeitpunkt fortsetzt, bei dem der Händler ein Auto gibt und das Geld dafür nimmt.

Vorheriger ArtikelDeutschlandchefin Labbé: Die Vision Zero bleibt unser Ziel
Nächster ArtikelVW-Rückrufplan in Kalifornien abgelehnt
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden