Nissan Qashqai 1.6 DIG-T: Zwischen Spaß und Vernunft

Stärkster Vertreter der Baureihe

Nissan Qashqai 1.6 DIG-T: Zwischen Spaß und Vernunft
Der Nissan Qashqai gibt sich als Topbenziner auch sportlich. © AG/Flehmer

Der Nissan Qashqai setzt zum großen Sprung an. Der mit 163 PS ausgerüstete stärkste Qashqai aller Zeiten erfreut aber zugleich durch seine Sparsamkeit, wie unser Fahrbericht zeigt.

Von Thomas Flehmer

Es darf ein bisschen mehr sein. Bisher bot der Nissan Qashqai als Leistungsspitze 130 PS an – für viele völlig ausreichend, für manche viel zu wenig. Nun haben die Japaner auch den 1,6 DIG-T in den Bestseller des Unternehmens eingepflanzt und wollen damit auch noch die bisher Unzufriedenen gütig stimmen.

Nissan Qashqai 1,6 DIG-T erreicht 200 km/h

120 kW/163 PS arbeiten nun als Topmotorisierung unter der Haube des Crossovers. Für manche wird das immer noch zu wenig sein. Sie müssen sich gedulden und hoffen, dass Nissan mit einer möglichen Nismo-Variante noch einmal 20 bis 40 Pferde dazugibt. Doch auch die 163 PS und ein Drehmoment von 240 Newtonmetern sind für den Vierzylinder-Benziner ganz ordentlich.

Damit kann auf längeren Strecken auch häufiger die linke Autobahnspur genutzt werden, um den Urlaubsort eventuell schneller zu erreichen. Dabei lassen sich die sechs Gänge (Automatik ist für den 1,6 DIG-T nicht vorgesehen) gut einlegen, um auch mal etwas sportlicher loszupreschen. Nach 8,9 Sekunden sind Tempo 100 erreicht und bei 200 km/h ist Schluss.

Nissan Qashqai erhält einen Schuss Fahrfreude

Der Nissan Qashqai gibt sich als Topbenziner auch sportlich.
Bei gemäßigtem Autobahntempo begnügt sich der Nissan Qashqai mit 6,8 Litern AG/Flehmer

So kommt ein Schuss Fahrfreude auf, der bei den schwächer bestückten Aggregaten der Baureihe fehlt. Auch die Kurven der Landstraße nimmt der Qashqai ordentlich und dank des gut abgestimmten Fahrwerks kann auch hier der Schuss Sportlichkeit eingesetzt werden. Doch die Sportlichkeit muss dann auch beim Tankwart bezahlt werden – zweistellige Werte werden bei Sause schnell erreicht.

So benötigte der Qashqai für die äußerst schnelle Fahrt jenseits der 160 km/h auf freier Wildbahn von Berlin in die Nähe von Hamburg 11,46 Liter auf 100 Kilometern. Auf der gemäßigten Rückfahrt zwischen 130 und 140 Stundenkilometer begnügte sich der Benziner mit guten 6,8 Litern, einen Liter über dem angegebenen kombinierten Verbrauch.

Motorgeräusche bleiben beim Nissan Qashqai außen vor

Der Nissan Qashqai gibt sich als Topbenziner auch sportlich.
Die 360 Grad-Einparkhilfe ist fast schon ein Muss AG/Flehmer

Im Innenraum kann die Fahrt in jedem Geschwindigkeitsbereich genossen werden. Die Motorengeräusche des Benziners bleiben außen vor und auch bei höheren Geschwindigkeiten bleibt es anständig leise. Die Sitze bieten konturierten Komfort auch für längere Fahrtzeiten ohne Pause, Fahrassistenzsysteme wie Spurhalte-Assistent, Abstandswarner mit Notbrems-Assistent, Verkehrszeichenerkennung oder Fernlicht-Automatik steigern serienmäßig neben der Sicherheit auch den Komfort beim Fahren.

Die schon häufiger gelobte Einparkhilfe mit der 360 Grad-Sicht auf dem sieben Zoll großen Touchscreen geleitet auch den Qashqai ohne Beulen in die Lücke. In der höchsten Ausstattungsvariante Tekna ist das sinnvolle System bereits an Bord, ansonsten müssen 900 Euro investiert werden. Dafür müssen für die voll ausgestattete Tekna-Variante auch schon 29.850 Euro angelegt werden. Und alle wird der Qashqai dann auch nicht zufrieden stellen, denn beim Top-Benziner werden nur die beiden Vorderräder angetrieben. Aber es darf ja immer etwas mehr sein.

Vorheriger ArtikelVW wirbt mit Gutschein bei US-Kunden um Vertrauen
Nächster ArtikelVW-Dieselgate halbiert Gewinn der Porsche SE
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden