Nissan Qashqai 1.6 dCi: Neuer Bestseller beim Bestseller

Sitze mit NASA entwickelt

Nissan Qashqai 1.6 dCi: Neuer Bestseller beim Bestseller
Beim Nissan Qashqai kommt der neue Allianz-Motor zum Einsatz. © AG/Flehmer

Bisher war in der Renault-Nissan-Allianz der 1,5 Liter große Diesel so etwas wie die Allzweckwaffe des Konzerns. Doch die Ablösung des Aggregates als Bestseller erfolgt mit der neuen Qashqai-Generation quasi standesgemäß.

Von Thomas Flehmer

Jahrelang war der 1.5 dCi das Aggregat überhaupt bei Renault und Nissan. In fast allen Modellen der französisch-japanischen Allianz kam der Selbstzünder zum Einsatz. Doch nun folgt die Ablösung - auch wenn der 1.5 dCi weiter im Programm bleibt – zumindest als Bestseller durch einen ebenfalls neuen Bestseller. Denn der neue Qashqai soll weiterhin das erfolgreichste Pferd im Stall bleiben, nur halt mit einem neuen Herzen.

Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Familienalltag

Doch der 1,6 Liter große Selbstzünder mit 96 kW/130 PS bringt alle Voraussetzungen mit, den Erfolg des kleineren Diesels fortzusetzen. Da stört auch das kleine Turboloch bei der Beschleunigung nicht – im Gegenteil: Von Beginn an macht der Qashqai seinem Fahrer klar, dass er zwar keine lahme Ente, aber auch kein Sportler ist. Dabei ist er mit 320 Newtonmetern Drehmoment bei 1750 Umdrehungen gut ausgestattet und auch die Automatik kreischt nicht mehr so angestrengt wie früher – unterstreicht aber auch die familiären Absichten des Crossovers.

Aber auch sportlich etwas ambitioniertere Fahrer können 10,4 Sekunden für den Sprint und 190 km/h Höchstgeschwindigkeit etwas abgewinnen. Dass die Fahrt durch die Kurven nicht wie im 370Z vonstatten gehen, sollte klar sein. Der Qashqai ist aber von seinen Fahrleistungen und seinem Fahrwerk und direkten Lenkung ein guter Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Familienalltag.

Gute Verbrauchswerte für den Nissan Qashqai

Beim Nissan Qashqai kommt der neue Allianz-Motor zum Einsatz.
Der Nissan Qashqai zeigt sich genügsam AG/Flehmer

Das vor allem auch, wenn die realen Verbrauchsdaten aufgerufen werden. 5,4 Liter waren es im Stadtverkehr mit einem allerdings hohen Anteil an Stadtautobahnkilometern.

Zwischen Berlin und Leipzig waren es dann 6,4 Liter mit allen Facetten von Baustellen bis zur Tempolimit-freien Zone. Ein sehr guter Wert, bei dem die Sportlichkeit zudem noch etwas ausgelebt werden kann.

Nissan Qashqai gut ausgestattet

Eine 360 Grad-Kamera sorgt für gute Übersicht im Nissan Qashqai.
Der Nissan Qashqai lässt sich "blind" einparken Nissan

Besonders dann, wenn die bereits sehr gut ausgestattete Tekna-Variante gewählt wurde. Dann ist der Qashqai schon sehr sehr gut ausgestattet auch schon manche der vielen Fahrassistenzsysteme vom Notbrems-Assistenten über Müdigkeitswarner und Totwinkel-Assistent oder Internetzugang an Bord.

Oder der große Freude bereitende Einpark-Assistent, der über Vogelperspektive und Rückfahrkamera auf dem sieben Zoll großen Monitor das Einparken selbst mit verdunkelten Scheiben - quasi "blind" - zum Kinderspiel machen würde. Da setzt Nissan, das auch bei manch anderen Modellen unterschätzt wird, Maßstäbe.

Nissans gute Verbindungen zur NASA

Nissan erwaeitert das Motorenangebot beim Qashqai
Der Nissan Qashqai verfügt über viel Platz für Personen ud Gepäck AG/Flehmer

Auch bei den Sitzen, die gemeinsam mit der amerikanischen Weltraumbehörde NASA entwickelt wurden und viel Komfort und Halt bieten. Überhaupt ist der Aufenthalt an Bord eine Wonne, da genügend Platz für alle vorhanden ist und der Familiencharakter des Qashqai unterstrichen wird. Und mit einem Kofferraumvolumen zwischen 470 und 1585 Litern verfügt der Qashqai über mehr Platz fürs Gepäck als zum Beispiel ein Segmentführer aus Wolfsburg.

Vom Preis ganz zu schweigen. Zwar ist der 1.6 dCi vom Einstiegspreis von 19.990 Euro weit entfernt, doch sind die 33.450 Euro für den Allradler im Vergleich zu gleichwertig ausgestatteten kleinen Geländewagen sehr fair – vor allem für einen möglichen neuen Bestseller.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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