Nissan Pulsar: Angenehm unauffällig

Japanischer Golf-Konkurrent

Nissan Pulsar: Angenehm unauffällig
Der Nissan Pulsar ist konsequent auf Praktikabilität ausgerichtet. © Nissan

Nissan hat mit dem Pulsar ein Comeback in der Kompaktklasse gefeiert. Dabei setzen die Japaner erneut auf hohe Alltagstauglichkeit – aber anders als beim blassen und erfolglosen Vorgänger.

Von Thomas Flehmer

Drei Jahre Pause gönnte sich Nissan in der Kompaktklasse. 2011 verschwand der als Weltauto konzipierte Tiida von der europäischen Bühne, wo dem blassen Kompakten kein Erfolg beschert war. Mit dem Pulsar versuchen die Japaner nun einen Neustart. Auch wenn der Neue im Vergleich zum Juke oder Nissans Bestseller Qashqai auch nicht gerade Glamour verströmt, sind die Chancen für den Pulsar ungleich höher als beim Tiida.

Nissan Pulsar misst knapp 4,40 Meter

Denn anders als er Vorgänger haben die Designer den Pulsar mit ein paar optischen Kniffen versehen. Die Motorhaube durchziehen zwei markante Falten und auch die Front ist dank eines interessanten Stoßfängers gelungen. Damit fällt der Pulsar optisch nicht aus dem Rahmen, setzt dafür Glanzpunkte in der Alterstauglichkeit.

So übertrumpft der Japaner mit 4,39 Metern den ewigen Klassiker VW Golf in der Länge gleich um zwölf Zentimeter. Platz, der allen Personen bei einem Radstand von grandiosen 2,70 Metern zu Gute kommt, auch wenn die Insassen im Fond eine etwas größere Sitzfläche noch mehr genießen würden.

Nissan Pulsar Tekna komplett ausgestattet

Nissan kehrt mit dem Pulsar in die Kompaktklasse zurück.
Eine gute Übersicht behält man im Nissan Pulsar Nissan

Ansonsten orientiert sich auch der Innenraum nicht an auffallenden Designorgien, sondern ist ebenfalls auf Praktikabilität ausgerichtet. Auffällig ist, dass dank großer Scheiben die Übersicht mehr als gegeben ist, was selbst in dieser Klasse nicht unbedingt immer gegeben ist. Auch das ist ein großer Pluspunkt des Pulsar, dessen Instrumente von den anderen Nissan-Modellen bekannt sind und sich auch im Pulsar gut bedienen lassen.

In der obersten Ausstattungslinie Tekna sind dann auch schon zahlreiche Assistenzsysteme an Bord, so auch der schon häufiger gerühmte Safety Shield und der 360 Grad-Monitor, mit dem das Einparken noch leichter gelingt.

Nissan Pulsar mit Unterstützung des Qashqai

Nissan kehrt mit dem Pulsar in die Kompaktklasse zurück.
Der Nissan Pulsar ist zwölf Zentimeter länger als der VW Golf Nissan

Auch die Motorenauswahl ist vom Qashqai bekannt, passt aber auch gut zum kleineren Pulsar. Mit dem 110 PS starken und 1,5 Liter großen Diesel aus dem Renault-Nissan-Regal ist der Kompakte mehr als ausreichend ausgestattet. Sicher, ist der Pulsar kein Sportler, doch gefühlt vergehen keine 11,5 Sekunden für den Sprint. Auf der Autobahn braucht sich der Fahrer keine Sorge bei Überholvorgängen machen und schafft ein Tempo von 190 km/h.

Dabei ist das Fahrwerk des Pulsar gut abgestimmt. Auch wenn der Golf-Konkurrent nicht auf sportliche Bestwerte zielt, ist er auch nicht überdimensional nur auf Komfort ausgerichtet. Die Dämpfer und Federn halten den Pulsar gut in der Spur, die sechs Gänge lassen sich gut einlegen, die Lenkung ist direkt. Und dabei soll sich der Selbstzünder mit 3,6 Litern zufrieden geben, was einem CO2-Ausstoß von 94 Gramm pro Kilometer entspricht und mit der Einstufung in die Effizienzklasse A+ belohnt wurde. Im realen Alltag standen immerhin noch gute 5,2 Liter unterm Strich.

Und auch beim Preis erzielt der Pulsar ein gutes Ergebnis. Bei 17.940 Euro startet der 1.5 dCi, in der höchsten Variante Tekna kommen dann weitere 6300 Euro für die Komplettausstattung zusammen. Der vergleichbare Golf mit 16. TDI und 110 PS beginnt erst bei 21.475 Euro. Auch das lässt die Chancen des Pulsar steigen, am Ende erfolgreicher zu sein als der Tiida.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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