Das Design des Nissan Note haut einen nicht unbedingt vom Hocker. Doch die Schräghecklimousine überrascht nicht nur mit Features aus höheren Segmenten.
Von Thomas Flehmer
Surprise-Partys hatten ihre Hoch-Zeiten im vergangenen Jahrhundert. Nissan hat mit dem neuen Note, der im letzten Jahr auf den Markt kam, für eine Wiederbelebung gesorgt. Wie die vermeintliche Zielperson abends nach der Arbeit eine dunkle Wohnung betritt, so lädt auch das Design der fünftürigen Schräghecklimousine nicht unbedingt jeden gleich zum Verweilen ein. Doch dann wird das Licht angeknipst . . .
Üppige Platzverhältnisse im Nissan Note
Was zuerst überrascht sind die Platzverhältnisse, die der gerade mal 4,10 Meter lange Note bietet. Vorne müssen sich Fahrer und Beifahrer eh keine Sorgen machen, aber auch hinten können die bis zu drei Personen ruhig länger gewachsen sein, ohne dass den Beinen und Knien Beulen drohen. Lediglich das Kofferraumvolumen zwischen 325 und 411 Liter weist ein wenig darauf hin, dass der Note eigentlich im Kleinwagensegment unterwegs ist.
Auch der Sitzkomfort erscheint zunächst als etwas zu weich, doch konnten auch längere Distanzen ohne drohende Bandscheibenschäden absolviert werden. Die Instrumente ließen sich dabei sehr intuitiv bedienen oder ablesen, lediglich die Klimaanlage in der Mittelkonsole ist etwas zu tief angebracht, sodass der Blick von der Straße abgewendet werden muss, um die richtige Temperatur einzustellen. Auch auf den Lautstärkeregler am Lenkrad kann verzichtet werden, da der Knopf am Audiosystem gleich neben dem Lenkrad angebracht ist und die rechte Hand besser die Lautstärke einstellen kann.
Nissan Note in praktischer Vogelperspektive
Doch gleich neben dem Regler folgt mit dem von Nissan entwickelten Around View Monitor (AVM), der im 1200 Euro teuren Technology-Paket (Serie in der höchsten Variante Tekna) enthalten ist. Auf dem 5,8 Zoll großen Touchscreen gibt es beim Einparken zum einen die normale Perspektive der Rückfahrkamera sowie eine Helikopterperspektive, die Bordstein oder Randstreifen anzeigt und das Einparken zum Kinderspiel werden lässt – automatische Einparkhilfen, wie jetzt der neue Qashqai noch zusätzlich erhält, werden eigentlich nicht benötigt.
Auch beim Vorwärtsfahren wird der Note von Assistenten umsorgt, die sonst in höheren Segmenten zuhause sind. Das so genannte Safety Shield beherbergt einen Totwinkel-, einen Spurhalte-Assistenten sowie ein System zur Erkennung beweglicher Objekte, das zum Beispiel beim Heraussetzen aus einer Parklücke ein Kind erkennt.
Geringer Verbrauch mit dem Nissan Note 1.2
Doch auch beim Fahren selbst präsentiert sich der Note als Wundertüte. Der 1,2 Liter große Benziner ist mit seinen 59 kW/80 PS nicht so kräftig bestückt wie andere Mitbewerber im Segment, aber völlig ausreichend. Sicher, mit lediglich 110 Newtonmetern bei 4.000 Umdrehungen vergehen 13,7 Sekunden, ehe Tempo 100 erreicht wird. Doch der Note fühlt sich potenter an. Die 160 km/h auf der Autobahn erreicht der 1,1 Tonner noch ganz gut, danach wird es zäh. Doch darauf kommt es bei diesem Modell auch nicht an.
Wer mit 135 km/h unterwegs ist, kommt auf einen Verbrauch von 6,8 Litern. In der Stadt überrascht der Note mit sehr guten 5,5 Litern – bei einem allerdings hohen Anteil von Stadtautobahnkilometern. Mit dem Eco-Knopf neben dem Schaltknauf des Fünfgang-Getriebes soll der Fahrer weiter zum sparsamen Fahren animiert werden, was auch gut klappt. Antriebsveränderungen durch Einschalten der Eco-Taste werden aber nicht wahrgenommen.
Nissan Note 1.2 Acenta ab 15.990 Euro
Und auch der Preis für den Note in der zweiten Ausstattungsvariante Acenta kann erfreuen. 15.990 Euro müssen investiert werden, 2.000 Euro mehr als bei der Basisversion Visia. Hinzu kommen noch die 1.200 Euro für das Technology-Paket und 500 Euro für das Family-Paket mit dem variabel zu gestaltenden Kofferraumboden. Und dann kann das Licht wieder angeknipst werden . . .