Mitsubishi Space Star: Schönheit ist nicht alles

Als Weltauto konzipiert

Mitsubishi Space Star: Schönheit ist nicht alles
Betont farbig hat Mitsubishi den Space Star gehalten © Mitsubishi

Einen Designpreis wird der Mitsubishi Space Star zumindest in Europa eher nicht gewinnen. Dafür überzeugt der Kleinstwagen der Japaner mit seinen inneren Werten.

Schönheit ist nicht alles, auf die inneren Werte kommt es an. So werden gerne Menschen getröstet, bei denen Mutter Natur mit ihren Gaben etwas geizig umgegangen ist. Der als Weltauto konzipierte Kleinstwagen Mitsubishi Space Star wurde zwar von Menschen gestaltet, eine Schönheit ist er aber nicht. Ob er durch innere Werte überzeugen kann, klärt der Alltagstest mit dem 59 kW/80 PS starken Dreizylinder und der Topausstattung shine+.

Grüne Akzente mit dem Mitsubishi Space Star

Nein, schön ist anders. Wo andere Kleinwagen sich optisch als schick oder sportlich positionieren, wirkt der seit knapp einem Jahr erhältliche Mitsubishi Space Star eher gedrungen und pummelig. Er soll halt weltweit gefallen und nicht nur europäische oder deutsche Geschmacksmuster bedienen. Kommt der Kleine aber in einer der angebotenen farbintensiven Lacktöne wie zum Beispiel "Apfelgrün" (Aufpreis: 450 Euro) daher, sieht der 3,71 Meter lange und 1,67 Meter breite Fünftürer einfach nur schön grün aus.

Grüne Farbakzente gab es auch im Innenraum und zwar auf den Sitzen. Diese leuchten ebenfalls in einem auffälligen Grün. Das war´s aber schon zum Thema Mut zur Farbe. Den Rest des Interieurs dominiert Schwarz, wobei die Kunststoffe bestimmt pflegeleicht sind, aber nicht unbedingt zum längeren Betrachten einladen. Immerhin: Bei der shine+-Ausstattung (ab 13.990 Euro) ist die Infotainment-Einheit mit Klavierlack eingefasst, außerdem kommen einige chromfarbene Applikationen zum Einsatz.

Viel Platz im Mitsubishi Space Star

Von dem eher unscheinbaren Interieur sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, der Kleine hat einiges zu bieten. Fünf Türen und jede Menge Platz zum Beispiel. Für ein Fahrzeug dieser Kürze gibt es vergleichsweise viel Bewegungsfreiheit für die Insassen und zwar vorne wie hinten. An Ablagen wurde nicht gespart, das Handschuhfach ist großzügig dimensioniert und das Kofferraumvolumen beträgt in der Grundstellung 235 Liter.

Das Umlegen der im Verhältnis 60:40 geteilten Lehne lässt sich allerdings nur vom Kofferraum aus betätigen, man muss an einer beziehungsweise zwei Schlaufen ziehen. Neben einer Ladekapazität von bis zu 912 Litern kommen danach auch eine Stufe im Gepäckteilboden zum Vorschein sowie ein unschön anmutender Nadelfilz-Belag. Das sieht auch beim 8990 Euro teuren Einstiegsmodell nicht anders aus. Hier hat Mitsubishi leider versäumt, die höheren Ausstattungslinien optisch und haptisch von der Basisversion abzusetzen.

Ausreichender Dreizylinder für den Mitsubishi Space Star

Die Preise für den Mitsubishi Space Star beginnen bei 9700 Euro.
Der Mitsubishi Space Star ist gut ausgestattet Mitsubishi

Inhaltlich gibt sich das höchste Komfortniveau dagegen gar nicht knauserig. Zum Serienumfang zählen unter anderem Tagfahrlicht, Nebelleuchten, 15-Zoll-Leichtmetallfelgen, Lederlenkrad, schlüsselloser Zugang, Klimaautomatik, Navi, Musikanlage sowie Bluetooth. Über ein sieben Zoll großes Display lassen sich nicht nur das Navigationssystem oder die Musikanlage steuern, sondern auch die Daten des Bordcomputers abrufen.

Angetrieben wird der kleine Japaner von einem 1,2-Liter-Dreizylinder. Dieser leistet 59 kW/80 PS und soll mit durchschnittlich 4,3 Litern begnügen. Von Start weg – gestartet wird per Knopfdruck – schnurrt das Aggregat in typischer Bauart-Intonation, sprich es surrt wie eine Nähmaschine – mal leiser, mal lauter. Das Fahrzeug wiegt vergleichsweise wenig und bringt nur rund 1000 Kilogramm auf die Waage, so dass man hat nie den Eindruck hat, untermotorisiert unterwegs zu sein.

Mitsubishi Space Star kein Durchzugswunder

Der Mitsubishi Space Star kostet unter 7000 Euro.
Die Übersicht im Mitsubishi Space Star ist gut Mitsubishi

Bei einem maximalen Drehmoment von nur 106 Nm sollte man allerdings keine Durchzugswunder erwarten. Auf ansteigenden Passagen geht dem Motor schnell die Kraft aus, der Griff zum Schaltknüppel ist unvermeidlich. Auf Autobahnen kann man im Verkehr mitschwimmen, bis Tempo 140 geht die Geräuschkulisse des Dreizylinders auch in Ordnung. Bodenwellen und Windböen mag der Space Star hingegen gar nicht.

Seine Vorteile spielt das Raumwunder auf der Landstraße oder im Stadtverkehr aus. Das Fahrzeug ist wendig, die Karosserie recht übersichtlich und bei der Parkplatzsuche hat man aufgrund der kompakten Abmessungen gute Karten. Gute Karten hat man auch an der Tankstelle. Den Normwert überschritten wir um gut einen Liter. Durchschnittlich flossen 5,5 Liter durch die Leitungen, nicht ganz so ökologisch korrekt wie vorgesehen, aber immerhin noch vergleichsweise schön grün. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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