Kia Soul: Der Kleine zeigt Kante

Zweite Generation des Mini-SUV

Kia Soul: Der Kleine zeigt Kante
Äußerlich hat sich beim Kia Soul nicht viel getan. © Kia

Kia hat den Mini-SUV Soul einem Facelift unterzogen. Viel geändert am Design hat sich indes nicht. Was der Kleine zu bieten hat, zeigt unser Fahrbericht.

Der Kia Soul fällt aus dem Rahmen – und das seit dem Jahr 2008. Sein mit dem Red Dot Award ausgezeichnetes Design spricht eine ganz eigene Sprache und hebt sich so vom Rest der Mitbewerber ab. Kein Wunder, schließlich überragt das Mini-SUV für den Groß- und Vorstadt-Dschungel mit einer Höhe von 1,61 Meter die Mehrheit der Modelle der Viermeter-Klasse zum Teil deutlich.

Jetzt rollt die zweite Generation des Soul vor, die sich oberflächlich betrachtet, nur wenig vom Vorgänger unterscheidet. Allerdings wurde kein Karosserieteil vom ersten Soul übernommen, blieben die Markenzeichen des kleinen Kia unangetastet: die aufrechte Karosserie samt den breiten Schultern, die gewöhnungsbedürftige Fenstergrafik sowie die hoch platzierten Rückleuchten und die großzügig dimensionierte Bodenfreiheit. Viele der neuen Elemente wurden von der Studie Kia Track’ster übernommen, die vor zwei Jahren auf der Chicago Auto Show stand. Dazu gehören der große trapezförmige Lufteinlass ebenso wie die tief platzierten Nebelscheinwerfer und der Kühlergrill in dem für die Marke typischen Frontdesign.

Soul ab Herbst mit Elektroantrieb

Der neue Kia Soul, der im Herbst auch mit Elektroantrieb bei den Händlern stehen wird, nutzt die modifizierte Plattform des kompakten Ceed, die ihm zusätzliche Sicherheit und Stabilität gibt. Gleichzeitig verbesserte sich bei der Neuauflage die Steifigkeit der Karosserie, sodass die Fahrdynamik deutlich gesteigert und die Geräuschentwicklung im Innenraum gesenkt werden konnten.

Neuer Kia Soul
Das Cockpit des Soul Skoda

Einmal in Fahrt zeigt sich das SUV von seiner unauffälligen Seite. Dank der variablen Servolenkung kann der Fahrer das Lenkverhalten seinen individuellen Wünschen anpassen. Das angenehm abgestimmt Fahrwerk meistert auch schlechte Fahrbahnen und erreicht eine gelungene Mischung aus Komfort und Stabilität.

Auch schnell gefahrene Kurven bringen den Soul nicht aus seinem Konzept. Allerdings verführen die lieferbaren Antriebe nicht unbedingt zu dynamischen Heldentaten. Die beiden 1,6-Liter-Aggregate, ein Benzindirekteinspritzer mit 97 kW/132 PS und der gleich große Turbodiesel mit 94 kW/128 PS, wurden aus dem Vorgängermodell übernommen und den neuen Aufgaben angepasst. Beide Antriebe beschleunigen den Soul auf maximal 180 km/h.

Start-Stopp nur bei bestimmten Kia Soul-Modellen

Die Motoren erfüllen lediglich die Abgasnorm Euro 5, und die Start-Stopp-Automatik ist aus unerfindlichen Gründen nur bei den Modellen mit 16-Zoll-Rädern an Bord. In beiden Bereichen bleibt für Kia noch einiges zu tun. Die Verbräuche liegen bei 6,8 beziehungsweise fünf Liter (Diesel).

Die CO2-Emissionen entsprechend bei 158 g/km und 132 g/km. Serienmäßig sind die beiden Vierzylinder mit einem Sechsganggetriebe gekoppelt. Für den Diesel ist gegen Aufpreis ein DSG-Getriebe mit ebenfalls sechs Gängen lieferbar, allerdings passt die Handschaltung wesentlich besser zur Leistungsentfaltung des Selbstzünders.

Innenraum bietet gute Platzverhältnisse

Kia Soul
Und so sieht der Soul von hinten aus Kia

Der Innenraum profitiert von den gewachsenen Abmessungen. Bei einer Länge von 4,14 Metern und einem 2,55 Meter messenden Radstand (jeweils plus zwei Zentimeter) genießen die Insassen großzügigere Platzverhältnisse. Angenehm ist auch die hohe Sitzposition von Fahrer und Passagieren. Weniger gefallen hat uns die Ansammlung von immerhin 16 Schaltern im Lenkrad.

Das vollkommen neu gestaltete Interieur zeichnet sich durch eine anspruchsvolle Materialqualität aus, die in diesem Segment nicht selbstverständlich ist. Auch die lieferbaren Komfortelemente heben den Soul aus der Masse heraus. Dazu gehören je nach Ausstattung Sitzventilation vorn, Sitzheizung auch hinten, ein elektrisch einstellbarer Fahrersitz, beheizbares Lenkrad, 8-Zoll-Kartennavigation sowie das Infinity-Audiosystem. Bereits die Basisversion verfügt unter anderem über Klimaanlage, Audiosystem, variable Servolenkung, LED-Tagfahrlicht sowie elektrisch einstellbare und beheizbare Außenspiegel.

Kia peilt mit dem Soul eine unkonventionell denkende Kundschaft an, die sich vom Rest der automobilen Gesellschaft abheben will. Diesen bietet die neue Modellgeneration die Möglichkeit einer umfassenden Individualisierung. Neben zwei Farbkonzepten für den Innenraum sind auch zweifarbige Außenlackierungen und verschiedene Dekors lieferbar. Wer zudem die SUV-Ausstrahlung des Soul unterstreichen will kann das SUV-Urban-Styling-Kit ordern. Nur der eigentlich für ein SUV notwendige Allradantrieb steht nicht in der Aufpreisliste, und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. (SP-X)

Vorheriger ArtikelSkoda Rapid als Sondermodell Drive
Nächster ArtikelSkoda-Pilot Kahle fährt auf Sieg
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden